Porsche und der Weg in die (nächste) digitale Zukunft

Die Automobilindustrie sieht sich gerade dem nächsten großen Wandel entgegen. Dabei ist nicht unbedingt der Wechsel zur E-Mobilität gemeint, sondern das ganzheitliche Konzept „Auto in der Zukunft. Dr. Christian Knörle (Porsche) nennt diese „Science Fiction von Morgen“ und leitet damit ein, dass Porsche sich zum Ziel gesetzt hat die „erfolgreichste Marke für exklusive und sportliche Mobilität“ zu werden.

Science Fiction von heute und von morgen

Um dabei bereit für die nächste Form von Science Fiction zu sein, legt man bei Porsche derzeit viele kleine und auch große Hebel um. Ein Thema dabei ist VR und AR. Also Virtual und Augmented Reality. VR wird dabei zur Schulung von Mitarbeitern für neue Technologien, welche noch nicht in mechanischer Art und Weise vorliegen, genutzt. Etwa die Mission E. Durch Virtual Reality Trainings, kann der Mitarbeiter so aber schon etwas über das Fahrzeug und auch die eventuelle Demontage von Bauteilen lernen. Für den Kunden hingegen spielt – auch heute schon – Augemented Reality eine Rolle. So kann, auf Basis eines 3D-Modells, bereits per Smartphone oder Tablet grafisch die Technologie im Fahrzeug erlebbar gemacht werden.

Online-Vertrieb wird bei Porsche untergeordnete Rolle spielen

Dabei will Porsche aber nie soweit gehen und den Handel nur noch online aufziehen. Der persönliche Kontakt beim Händler wird immer im Vordergrund bestehen bleiben. Wenn auch etwas weiterentwickelt. Etwa durch die Porsche ID. Ist die dazugehörige Applikation auch auf dem Smartphone und der Kunde kommt in den Showroom, erkennt das System die Präferenzen und bespielt die Leinwände bereits mit einer Auswahl der selbst konfigurierten Fahrzeuge. Nicht zuletzt weiß der Porsche-Verkäufer direkt, wer da nun genau vor ihm steht und was er wünscht.

Die Porsche ID ist dabei nicht exklusiv für Porsche-Fahrer. Auch Fans können sich hier registrieren und ihrer Lieblingsmarke einen Schritt näher sein. Exklusive Infos, News oder auch Motorsport-Events hautnah. Für die Porsche-Besitzer allerdings verschwimmt damit reale und virtuelle Welt. Überall auf der Welt hat man somit Zugriff auf alles wichtige zu seinem Porsche. Kann Werkstatt-Termine aus dem Urlaub bequem am Tablet erledigen oder neue Routen planen.

Porsche bringt die Blockchain ins Auto

Was ist die „Blockchain“? Darunter versteht man eine kontinuierlich erweiterbare Liste von Datensätzen. Diese sogenannten Blöcke, welche kryptografisch verkettet sind, umfassen nicht nur einen kryptografischen Hash des vorgehenden Blocks, sondern auch einen Zeitstempel sowie Transaktionsdaten. Weitere Infos dazu auch im Porsche Newsroom.

Blockchain macht Vernetzung von Auto mit „allem anderen“ sicherer

In erster Linie hilft diese Blockchain das „Connected Car“ nach vorne zu bringen aber vor allem sicherer zu machen. In Theorie kann so nur wer im Teil des erlesenen Kreises – oder besser gesagt Block – ist mit dem Auto kommunizieren. Etwa der DHL-Bote, welcher ein Paket im Kofferraum ablegen soll. Dies funktioniert auch ohne Online-Anbindung über eine Peer-to-Peer Verbindung. Der Datenaustausch geht sicherer und schneller, etwa für die Öffnung per Smartphone oder für die befristet gewährten Zugänge. Als Kunde muss man sich dabei eigentlich nur eines vor Augen führen: die Zusammenarbeit von Porsche mit der XAIN AG verspricht „absolute Sicherheit vor Hackern“.

Autonomes Fahren: auch ein Thema für Porsche nur eben anders

Und was die Zukunft mit dem Auto angeht, gibt es auch Pläne. Selbst etwa für „autonomes Fahren“ hat Porsche eine Idee, die im Porsche Sinne ist. Dabei muss es nicht beim bloßen dahingleiten auf der Autobahn bleiben, sondern kann auch auf der Rennstrecke weitergehen. Porsche ist und wird es immer sein, eine Sportwagen-Marke. Daher ist im autonomen Zustand auch eine Art Renn-Instrukteur denkbar, welcher eine Runde auf der Rennstrecke (autonom) vorlegt und diese dann nachgefahren werden kann.

Aber auch was den Vertrieb und Kauf späterer Modelle angeht gibt es Pläne. Um schlussendlich die Produktion zu vereinfachen könnte ab Werk schon alles verbaut sein. Alle Technik wie Highend-Scheinwerfer, ein präzises Fahrwerk oder auch autonome Systeme, nicht zuletzt ein starkes Triebwerk. Allerdings ist nicht alles zum Basispreis verfügbar. Über Software-Updates könnten dann per Abo-Modell einzelne Leistungen verfügbar werden. Wie genau sich Porsche dahinter ein Geschäftsmodell vorstellt, steht allerdings noch in den Sternen.

Fotos: Porsche AG