Am vergangenen Freitag feierte die sechste Generation des Volkswagen Polo ihre Weltpremiere in Berlin. Wir haben uns den Kleinwagen, der inzwischen ordentlich gewachsen ist, näher angesehen und alle wichtigen Infos in ein Video verpackt. Im Detail ist der VW Polo noch etwas besser „betucht“ als der baugleiche Seat Ibiza, aber Geschmäcker sind wie immer verschieden.
GTI, beats, R-Line – der neue VW Polo hat sie alle am Start
Ähnlich dem VW Arteon hat nun auch der Polo eine „langgezogene“ Motorhaube, die sich durch ein zusätzliches Plastik-Bauteil an der Nase darstellt. Diese zweiteilige Motorhaube ist am Polo optisch Fehl am Platz. Dem Arteon mag dies stehen, doch dem Polo zieht man damit nur die Nase lang. Und weniger im Guten. Mit den diversen Paketen kann man sich einen Basis-Polo mit 65 Pferdchen sportlich aufrüsten wie ein GTI. Denn in der sechsten Generation gibt es nicht nur eine „beats“ Version mit 300 Watt Soundsystem, sondern auch die immer beliebtere R-Line. Zugegebenermaßen sieht der Polo damit gar sportlicher aus als der stärkste mit dem 2,0-Liter Triebwerk im GTI.
VW Polo GTI endlich mit dem EA 888 Triebwerk
Der GTI hat sich nämlich am wenigsten verändert. Abgesehen vom Hubraum-Zuwachs. Statt einem 1,8-Liter TSI, arbeitet nun der 2,0-Liter EA 888 aus dem Golf im Polo. 200 Pferde stürmen so nach vorne, aber weitere Daten fehlen leider noch. Allerdings ist selbst der teuerste Polo nur optional mit Voll-LED-Scheinwerfern zu bekommen. Immerhin die Highline bekommt serienmäßig LED-Rückleuchten. Wie sich die einzelnen Motoren – neu auch eine Erdgas Variante mit 90 PS – fahren, muss sich in naher Zukunft zeigen.
Ist der Polo wirklich noch ein Kleinwagen?
Nicht nur optisch ist der Polo gewachsen, sondern auch in Zahlen. Fast auf die Größe eines Golf IV ist der Kleinwagen „angeschwollen“. Insbesondere beim Radstand oder dem Kofferraumvolumen übertrumpft der „ehemaligen“ Kleinwagen. Im Fond sitzt es sich mit 1,80m Körpergröße sehr angenehm und dann sind noch immer 351 Liter Kofferraum dahinter zu füllen.
Gesamte Preisliste des neuen VW Polo steht noch aus
Preislich legt der Polo bei 12.975 Euro und damit leicht über dem Ibiza los. Nach obenhin kann der Polo ihn locker um das vielfache überbieten. Denn man hat sich zwar den Startschuss des MQB-A0 nehmen lassen, aber nicht die Highlights. Die Motoren sind bis zum 150 PS starken 1.5 TSI evo dieselben. Darüber rangiert alleine der Polo GTI mit 200 PS. Doch das soll es nicht gewesen sein. Der Polo profitiert von den neusten Infotainment-Bausteinen aus dem Golf. Somit messen die Systeme von 6,5 bis 8,0 Zoll in der Diagonale und kennen bereits alle Tricks. Das Highlight schlechthin, in jedem Fall aber optional zu bezahlen, ist das Active Info Display.
Hierbei spricht Volkswagen von der nächsten Generation, will aber nicht genau beziffern, welche Hardware dahinter steckt. Sollte es weiterhin der NVIDIA Tegra3 Chipsatz sein, wurde dieser zumindest in der Geschwindigkeit beschleunigt. Die einzelnen Menüs sind schärfer und die Umschaltung flotter. Einziges Manko ist die Darstellung der Karte im Display. Wahlweise wird diese im Tacho oder dem Infotainment angezeigt. Leider lässt die Schärfe im Active Info Display sehr zu wünschen übrig für die angepriesene „nächste Generation“.
Insgesamt ist es ein optisch moderates weiterentwickeltes Fahrzeug, welches primär an die gewachsenen Außenmaße angeglichen wurde. Der Ibiza ist da wirklich die typisch „spanischere“ Variante. Technisch allerdings hat man sich nicht lumpen lassen und alles, was irgendwie gepasst hat, in den Polo reingestopft.
Text: Fabian Meßner
Fotos: Volkswagen