Mercedes S63 AMG Lang: Luxus und Performance – passt das?

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Infiniti will zur „Luxury Performance“ Marke wachsen, Mercedes-AMG hat dies bereits geschafft, doch passen diese beiden so gegensätzlichen Attribute überhaupt zusammen? In der Langversion der S-Klasse mit einem bärenstarken 5,5-Liter V8 Biturbo unter der Haube treffen zwei hart umkämpfte Felder direkt aufeinander und fechten unaufhörlich einen Sieger aus.

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Bereits meine Kollegen erzählten mir schon direkt, dass ihrem Eindruck nach der S500 die bessere Wahl wäre. Mit anderen Worten, den Extra-Bums braucht keiner. Mit dem Extra-Bums verliert die S-Klasse aber auch das Magic Body Control System, welches durch Kameras in der Front Unebenheiten in der Straße erkennt und diese fehlerfrei wegbügelt. Dafür gibt es 130 Pferde mehr, sowie 200 Newtonmeter Extra Drehmoment. 585 PS sowie 900 Nm sind das in nackten Zahlen für die Langversion des S63 AMG. Über einen Liter weniger Sprit im Mix benötigt der S500, in der Schadstoffklasse hat er ebenfalls zwei Klassen Vorsprung und dann eben ist das Fahrgefühl hier dem Luxus angepasst.

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Die Beine ausstrecken kann der Passagier rechts hinten in beiden, denn Innen sind es dieselben. Abgesehen von den AMG-Plaketten, die den Innenraum des S63 zieren. Die Notwendigkeit ob S500 oder S63 bleibt für mich ein Aktenzeichen XY ungelöst, denn den S500 bin ich bisher nicht gefahren. Soweit mir bekannt arbeitet das Magic Body Control ohnehin nur bis 120 km/h. So viel sei gesagt, auch im S63 fühlen sich 250 km/h eher wie hundert Stundenkilometer weniger an. Schlussendlich blieb die Uhr bei einer Höchstgeschwindigkeit von 304 km/h stehen. Warum denn das? Der ist doch abgeriegelt, nein, wir hatten das große Glück einer der seltenen entriegelten Exemplare zu fahren.

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Will ich mit über 300 km/h chauffiert werden? Definitiv nicht, wie sich herausstellte, ist der Platz hinten rechts dennoch äußerst beliebt. Wobei mir der Fahrersitz mehr zusagte, ist bei einer kleiner Promo-Tour Des von GTspirit zielstrebig auf die hintere rechte Tür zugelaufen. Beine ausstrecken und TV Kanäle durchzappen. Ich bevorzugte es dennoch den 5,5-Liter V8 Biturbo zur Schau zu stellen. Leider nur, dass der im S63 sehr gedämpft ausatmen muss. Selbst der A45, böse Zungen nennen ihn auch „die Nähmaschine“, spielte im Europa Park durch die Performance Abgasanlage einen besseren Soundtrack. Ganz zu schweigen vom SLS AMG Black Series.

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Aber zurück zum S63! Keine Frage die über zwei Tonnen Leergewicht bemerkt man zu keiner Zeit, selbst auf der Bremse packen die Klopper ordentlich in die Bremsscheibe aus Keramik. Umso mehr Verkehr umso besser, dann ist auch irgendwann das ideale Temperaturfenster erreicht und die Pizzateller sorgen für noch bessere Bremsleistungen. Dem Luxus geschuldet bekommt der Fahrer doch eher weniger mit, wie die acht Zylinder die Limousine nach vorne treiben. Zu sehen ist es dann aber auf dem digitalen Tacho. Gut, dass er digital ist, ansonsten könnte die Nadel doch Schwierigkeiten haben dieser Beschleunigung nachzukommen.

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Selbst als Beifahrer ist es nur schwer zu verfolgen, wie sanftmütig aber schnell sich zwei Tonnen von 100 auf 250 km/h bewegen können. Und innen holpert und poltert rein gar nichts, würdest du nicht nach außen schauen, denkst du, es sind gemütliche 140 km/h. Wie gesagt, bei 250 auf der Uhr ist in diesem Modell auch noch nicht Schluss gewesen. Im Design steht die S-Klasse egal ob 350 Bluetec oder S65 AMG noch immer für sich, derzeit gibt es keine schöner ausgeformte Limousine in diesem Bereich. Das zeigte sich auch währen der Suche nach Foto Locations, wir fanden nichts berauschendes, aber die S-Klasse berauschte trotzdem.

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Zurück zur Eingangsfrage: passen Luxus und Performance in dieser Ausbauform zusammen? Naja, also auf der Autobahn passt es wirklich zusammen, auf der Landstraße oder in engen Kurven, kann man diese Power trotz 4Matic nicht wirklich ausspielen. Da kommen dann doch wieder Gewicht und Länge zu Tragen. Also noch eine Klasse höher, dann mit V12 und 1.000 Nm? Nein definitiv nicht, wahrscheinlich aber, „reicht der S500 aus“. Wer in dieser Preisklasse aber einkauft, den interessieren die zuvor genannten Werte ohnehin nicht. Prestige haben sie alle. S500 für den zu fahrenden Millionär, der S63 für den Chauffeur.

Text/Fotos: Fabian Meßner