Bilstein Fahrwerkstest: Handy freier Tag mit Drifteinlagen

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Geheim. Handys weg. Nur gucken, nicht twittern! Bilstein hatte eine kleine Gruppe nach dem ersten Treffen in Ennepetal auch auf das Testgelände automotive testing Papenburg (kurz: ATP) geladen, um dort die Unterschiede eines Standardfahrwerks bis hoch zum mehrfach verstellbaren Gewindefahrwerk herauszufahren.

Das ATP Gelände ist wohl das einzige Stück Straße in Deutschland, das bewusst so kaputt erhalten wird, wie es vor knapp 12 Jahren aufgebaut wurde. Jede Rille, jeder Riss ist gewollt und wird gepflegt bzw. erhalten. Jahr für Jahr rückt eine Spezialfirma an, die dafür sorgt, dass die Gegebenheiten beständig bleiben und sich NIE verändern. Nur so machen die Tests Sinn.

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Verschiedene Beläge, ein 12 Kilometer langes Oval, schräge Verwinkelungen, Schotterpisten oder die klassische Landstraße: Alles, was des Testfahrers Herz höher schlagen lässt, ist hier vorhanden. Und dann auch noch (fast) komplett sichtgeschütz, sodass sich die neue Mercedes-Benz C-Klasse schon ungeschminkt blicken lässt. Wir hingegen mussten uns vorerst mit dem drei Jahre alten Vorgänger begnügen.

Gefahren wurden an diesem Tag auf einem Nachbau des alten kleinen Hockenheimrings vier baugleiche Mercedes-Benz C300. Einziger Unterschied: die Dämpfer! Einmal Standard, so wie er vom Band läuft, dann mit Austauschdämpfer Bilstein B6, sowie die Fahrwerke B12 Pro-Kit und B16, welches sich durch Klicks in Zug- und Druckstufe verstellen lässt.

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Chronologisch sollte das Standardfahrwerk logischerweise den Anfang machen, passte aber nicht so Recht, daher ging es mit dem B6 los. Später stellte sich aber heraus: So viel Unterschied gibt es dabei nicht. Wenn überhaupt marginal, denn immerhin ist der Bilstein B6 Dämpfer mehr ein Ersatz für einen Seriendämpfer als eine wirklich spürbare Veränderung. So kommt dieser eher zum Einsatz muss der Stoßdämpfer ohnehin ausgetauscht werden. Genannt wird das auch „Leistung, die sie spüren“. Der Sportdämpfer kann ohne einen Wechsel der Federn verbaut werden und sorgt trotzdem für „kompromisslose Sportlichkeit“, so sagt zumindest Bilsteins Werbeslogan. Jeder, der einen Fahrwerkswechsel vornimmt, wird hiermit aber nicht zufrieden sein, denn meistens „muss er dann doch noch tiefer“.

Hierfür gibt es die kompletten Sätze namens „B12 Pro-Kit“ und „B16“. Der Unterschied zwischen diesen beiden sind die bekannten „Welten“. In der Verarbeitung ist das B16 einen deutlichen Hauch hochwertiger, bringt edle Vergütungen mit sich und vor allem die zehnfache Verstellung der Dämpferkraftstellung. So eingestellt war der C300 selbst bei starkem Regen der perfekte Linienreiter, mit einem 1 Klick an der Vorderachse und 3 Clicks an der Hinterachse, konnte selbst der dezent überschwemmte Hockenheimring-Nachbau der Zeitenjagd nichts anhaben. Einzig bessere, auf Regen abgestimmte Reifen hätten uns noch schneller gemacht. Fahrwerksseitig war alles bereits auf den alten Kurs eingestellt, um schnelle Lastwechsel und präzise Brems- und Lenkmanöver durchzuführen. Das „Track Ready Pack“ sozusagen.

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Hingegen eine ganz andere Musik ließ sich mit dem B12 Pro-Kit spielen. In meinen Augen das ideale Gelegenheits-Drift-Fahrwerk – obgleich sich das B16 durch 10 Clicks an der Hinterachse ebenso schnell umfunktionieren lässt – um die Stuttgarter Limousine trotz nörgelndem ESP´s quer aus der Kurve heraus zutreiben.

Eine prägende Erfahrung diese unterschiedlichen Fahrwerke bzw. Fahrwerkseinstellungen in den exakt selben Autos auf der exakt selben Strecke mehrmals zu fahren und sich auch an die unterschiedlichen Grenzbereiche heranzutasten. Nicht alleine der Reifen ist entscheidend, in diesem Fall ein Maxxis – war mir nur aus dem Drift Sport bekannt – sondern auch die Federn und Dämpfern spielen beim idealen Bodenkontakt sowie Spurführung eine nicht unwichtige Rolle.

Noch mehr zum Testtag gibt es auf Mein Auto Blog und 1300ccm, fahrrueckt, MB Passionblog und Autogefühl.

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