In seiner Klasse gibt es bald unzählige Mitstreiter, doch keiner zog auch nur annähernd so viele Blicke auf sich wie der neue DS7 Crossback. Kaum ein Parkplatz kann aufgesucht werden, auf dem man nicht mindestens von einer Person angesprochen wird. Selbst an der Ampel verpassen andere Verkehrsteilnehmer ihre Grünphase, weil sie nicht einen kurzen sondern langen Blick auf den DS7 Crossback werfen wollen. Fahrbericht einer neuen Generation von DS Automobiles.
Der erste (wahre) DS der Neuzeit
Obgleich es schon Modelle mit dem Kürzel DS gibt, ist der DS7 Crossback das erste völlig eigenständige Fahrzeug der Marke DS Automobiles. Das nicht einmal 4,60 Meter lange Kompakt-SUV zeigt demnach keinen einzigen Citroen-Stempel. Selbst im Cockpit ist alles so neu wie der Name selbst. Lediglich der Tempomat-Stock hinter dem Lenkrad ist ein PSA-Gleichteil. Der Rest ist pure französische Haute Couture reserviert für die neuen DS Modelle.
Fahreindruck des DS7 Crossback BlueHDI 180 EAT8
Zum Marktstart sind drei Motoren, zwei Diesel und ein Benziner verfügbar. Anfang 2019 folgt, neben der damit höchsten Innenausstattung „Faubourg“ auch der E-Tense 4×4 genannte Plug-in Hybrid. Zum ersten Test war der 177 PS starke BlueHDI 180 mit serienmäßiger 8-Gang-Automatik verbaut. Emotional betrachtet lässt der 2,0-Liter Diesel keine Nackenhaare aufstehen, bietet (noch) aber den kräftigsten Drehmoment-Punch von 400 Nm ab 2.000 Touren. Der Testverbrauch des Euro 6d-temp erfüllenden Triebwerks lag bei 6,1 bis 7,7 l/100km.
Dabei ist es immer eine sehr komfortable Fahrt, die durch die adaptiven Dämpfer per Drive-Mode-Schalter auch schnell etwas straffer werden kann. Die dem DS7 Crossback fast exklusive Mehrlenker-Hinterachse kombiniert mit der breiteren Spur an der Vorderachse (1.621mm) zeigt die Wandelbarkeit der EMP2-Plattform auf. Obenhinaus hofft man manchmal auf etwas mehr Durchzug des Diesels, wird dann aber schnell wieder vom französischen Ambiente in die Wohlfühl-Oase zurückgeholt.
Das besondere Interieur des französischen SUV
Das gesamte Interieur macht die Fahrt entspannter und schon fast den Weg zum Ziel, wie es sonst nur bei kernigen Sportwagen der Fall ist. Auf den klimatisierten und beheizten Sitzen lassen sich auch 600 Kilometer (oder eine Tankfüllung) am Stück problemlos bewältigen. Mit dem optionalen Premium-Audio-Paket stimmt auch die Akustik. Nicht nur durch das Focal Electra Soundsystem, welches im Bereich der oberen Mittelklasse von Soundsystemen spielt, sondern auch durch die damit einhergehende Akustikverglasung. Diese umfasst dabei nicht nur die vorderen, sondern auch hinteren Seitenscheiben. Ein Luxus-Punkt, den viele andere Hersteller vergessen.
So sitzt es sich nämlich auch im Fond – dem Radstand von 2.738 mm sei Dank – mehr als angenehm. Abgesehen von der Sitzklimatisierung stellt sich hier schnell ein ähnlich hoher Sitzkomfort wie im vorderen Teil der Kabine ein. Besonders das fein ausgearbeitete Interieur der Opera-Ausführung macht den Anspruch von DS Automobiles im C-Segment der SUVs klar. Keine weitere Kopie eines schon existierenden Modells, sondern eine völlige Eigenständigkeit als Verwöhn-Oase. Und im Exterieur ein bulliges, massives aber auch neues Auftreten an der Front und ein üppiges Hinterteil zum Abschluss. Dabei zeigt vor allem der Preis des Testwagens mit 56.200 Euro keinerlei Luxus-Allüren.
Video-Fahrbericht DS7 Crossback BlueHDI 180 EAT8
Text/Fotos: Fabian Meßner