Auf der IFA 2016 in Berlin hat TomTom die eigenen Geräte mit Wi-Fi bestückt. Nach dem erfolgreichen Abschneiden des TomTom GO 5100, darf der Nachfolger in 6 Zoll Größe zeigen, was er kann. Das TomTom GO 6200 kommt allerdings nicht nur mit Wi-Fi, sondern auch anderen neuen Funktionen. Doch nicht für jeden Nutzer macht das neue Modell Sinn.
Beste Erfahrungen schüren hohe Erwartungen
Der Vorgänger GO 5100 hat uns im Test verblüfft. Er war und ist noch heute der Benchmark für uns, wenn wir Navigationssysteme prüfen. In fast 99% der Fälle verweist das Gerät die Konkurrenz, als auch festeingebaute Navis auf die Plätze. Und beweist damit vor allem, dass wenige hundert Euro weitaus mehr Wert sind als einige tausend Euro.
Der Nachfolger als solches kommt bei uns einen Zoll größer in den Test. Weiterhin gibt es allerdings auch die fünf Zoll Fassung, die sogar eher zu empfehlen ist. Einfacher Grund: das große Navi nimmt je nach Fahrzeug ziemlich viel Sicht weg, das fünf Zoll Gerät ist da weitaus besser platzierbar. Ferner wurde das Gehäuse leicht nachgeschliffen und bekam auf der Rückseite nun einen stärkeren Magneten. Zudem ist der mitgelieferte Saugnapf noch stärker, sodass er auch vor kalten Fahrzeug-Scheiben nicht zurückschreckt.
Äußerlich ist der Unterschied kaum erkennbar
Von außen sieht man dem Gerät die neuen Funktionen also nicht unbedingt an, wenn man kein TomTom-Kenner ist. Wie auch der Vorgänger hat das neue Topmodell eine eingebaute Sim-Karte, welche für die aktuellsten Stau-Infos aller Navi-Geräte sorgt. Hiermit weiß man immer über die Staus Bescheid, sogar wie lange sie dauern. Die Werte stimmen meist bis auf einen Meter und auch die Dauer der Verzögerung wird exakt berechnet. Die Stauumfahrung wird nur dann angeboten, wenn es Sinn macht eine andere Route zu wählen. Logische Folge: wer viel fährt kommt nicht um diese Geräte herum. Vor allem im direkten Vergleich mit anderen Modellen oder festeingebauten Navigationssystemen, hat uns nur der TomTom GO 6200 respektive GO 5100 nie enttäuscht.
Kommen wir aber zu den neuen Funktionen und deren Funktionalität. Als erstes die Wi-Fi Funktion. Nun ermöglicht dies dem TomTom Nutzer nicht per WLAN im Netz zu surfen. Mit dieser Funktion ist lediglich das Update des Kartenmaterials per kabelloser Verbindung möglich. Für wen die Updates schon immer ein lästiges Thema waren, ist genau dieses Navi vielleicht die Lösung. Denn die Updates gehen weitaus schneller und teilweise sogar automatisch.
Sprachsteuerung im TomTom GO 6200 enttäuscht
Allerdings gibt es mit der Sprachsteuerung auch noch eine zweite neue Funktion. Diese bleibt jedoch weit hinter der Wi-Fi Funktionalität zurück. Als solches soll die Sprachsteuerung via Bluetooth am Smartphone Anrufe erledigen oder Nachrichten schicken. Leider hat es bei uns im Test nie wie gehofft funktioniert. In 100% der Fälle wurde der falsche Kontakt angerufen und ein Abbruch des Anrufs ging erst als es schon klingelte. Denn die Grafik im TomTom GO 6200 selbst lädt sehr langsam und auch das Smartphone ist erst noch mit anderen Aufgaben beschäftigt. Jenes fragt dann nochmal nach, ob man über die Lautsprecher, das Telefon oder das TomTom kommunizieren möchte.
Insgesamt ist das TomTom GO 6200 ein würdiger Nachfolger zu den „100er“ Geräten. Leider mehr aus Sicht der Halterung oder etwa der Wi-Fi Funktionalität, die Sprachsteuerung konnte uns so gar nicht überzeugen.
Video-Testbericht TomTom GO 6200
Fotos: TomTom