Ein legendäres Rennen, welches schon zum Start in die Geschichte eingeht. Le Mans 2016 wird mit der langsamsten ersten Runde „ever“ gestartet, geführt vom Safety Car starten die 60 Fahrzeuge in eine von Wasser durchzogene erste Runde, die rund acht Minuten dauert. Nach fast einer Stunde dieser gezwungenen Langeweile startet das legendäre 24-Stunden-Rennen endlich mit noch knapp über 23 Stunden auf der Uhr, sodass Porsche, Toyota und Audi sich im LMP1-Feld um die Krone kloppen können.
Le Mans 2016: Für Toyota kann es nur den Gesamtsieg geben
Toyota hat mit dem TS050 Hybrid alles auf Le Mans 2016 gesetzt. Das Fahrzeug ist in der gesamten WEC Saison 2016 mehr mitgefahren als mitbestimmend gewesen. Hier in Le Mans wendet sich das Blatt und direkt in der ersten freien Runde gehen beide japanischen Hybrid-Prototypen auf volle Attacke auf die zwei davor liegenden Porsche 919 Hybrid. Audi fährt mit dem R18 von Anfang an hinterher, führt kurzzeitig, während Toyota und Porsche ihre Boxenstopps abhalten und das war’s. Der Kampf in der LMP1 spielt sich einzig und alleine zwischen Porsche und Toyota ab.
Den Titel zu verteidigen ist schwieriger als einen zu gewinnen
Der Vorjahressieger, dieses Jahr mit der Startnummer #1, bekommt bei Einbruch der Dunkelheit Probleme und muss einen sehr langen Boxenstopp einlegen. Die Wasserpumpe sorgte für Problem, was wiederum die Kühlung komplett lahm legte. Die Chancen zur Titelverteidigung waren damit ad Acta gelegt. Der Pole-Setter mit der Nummer #2 kämpft mit den beiden Toyotas ständig und im dauerhaften Wechsel um die Führung. Das Team um Dumas, Jani und Lieb trennen meist nur wenige Sekunden von den beiden Toyota TS050 Hybrid.
In der Schlussperiode geht der Toyota mit der Nummer #5 mit Leichtigkeit am führenden Porsche vorbei und zieht bis auf über eine Minute Vorsprung davon. Im Schlusssprint saugt sich der Porsche 919 Hybrid wieder bis auf wenige Sekunden ran. Die Aufholjagd zum Ende wurde knapp 10 Minuten vor Schluss durch einen Reifenwechsel bei der Nummer #2 unterbrochen. Mit knapp 28 Sekunden Rückstand ging der Verfolger in die Box und gab dem Toyota TS050 Hybrid mit der Nummer #5 den Weg frei für den Sieg. Der diese Chance allerdings nicht nutzen konnte; sechs Minuten vor Rennende gab die #5 einen Funkspruch ab, indem von „No Power“ gesprochen wurde. Jani am Steuer der #2 im 919 Hybrid schaltet sofort um von Schongang auf volle Power! Banges zittern in den letzten Minuten dieses 24-Stunden-Rennens. Dreieinhalb Minuten vor Ende blieb die Startnummer #5 auf der Start/Ziel-Geraden stehen. Nur drei Sekunden später überholte Jani den stehenden Toyota mit Vollgas. Der Sieg über ein atemberaubendes 24-Stunden-Rennen ging in den letzten Minuten an Porsche.