Erster Fahreindruck des neuen Jaguar XF 20d

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Für den harten Kampf im Flottengeschäft wurden dem neuen Jaguar XF die Fettpölsterchen abtrainiert und die Muskeln aufgebaut. Teilweise ist der neue Jaguar XF bis zu 190 Kilogramm leichter, kein Wunder stecken doch zu 75% Aluminium-Bauteile unter dem Blechkleid. Bei dieser Maßnahme wurde auch direkt der Radstand um 51 mm verlängert, bei kompakteren Außenmaßen. Als kosteneffiziente Abrundung gab es auch den neuen Ingenium-Vierzylinder-Dieselmotor für die Katze der oberen Mittelklasse, welcher im ersten Fahreindruck positiv überzeigte.

Kultiviert und kräftig im Antritt zeigt sich der 180 PS starke Selbstzünder im neuen Jaguar XF. Die 8-Gang-Automatik wählt weise wie ein alter Hase die Fahrstufe und reagiert schon auf kleinste Änderungen im Pedaldruck mit zügigem Gangwechsel. Ein rundum gelungenes Paket dieser neue Antrieb, wenn auch gleich der Verbrauch mit sechs Litern auf 100 Kilometer etwas über der Werksangabe notiert werden darf. Wer sich anstrengt und ein wenig auf die kostspielige Sonderausstattung verzichtet, der kommt sicher auch niedriger.

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Der Motor als solches ist vom typischen Diesel-Nageln geprägt. Als Insasse bekommt man davon dabei nur wenig mit. Die Kabine ist so gut vom Motorraum abgeschirmt, dass man sich bei öffnen der Tür (mit laufendem Motor) fragt, ob dieses Geräusch nicht zu einem anderen Fahrzeug gehört. Auf technischer Seite bringt der Motor alleine eine Gewichtsersparnis von fast 60 Kilogramm

Die Katze zeigt sich mit neuem Blick, deutlich kräftigerem Kühlergrill in der R-Sport Variante und einem klarem Heckabschluss, der ein wenig an den F-Type erinnert. Die grundlegende Form der Limousine bleibt bestehen. Schlussendlich ist das neue Modell primär an den „wellen-förmigen“ Leuchten vorne wie hinten zu erkennen. Am Heck in LED-Technik, vorne sogar als Voll-LED-Scheinwerfer, wer es haben möchte.

Innen finden sich auf den ersten Blick keine Neuerungen. Außer eben dem 8-Zoll-Touchscreen, der ab sofort in jedem neuen Modell steckt. Das System ist grundsolide, steckt aber nach nunmehr fast eineinhalb Jahren noch immer in der Erprobungsphase. In manchen Momenten ist es weiterhin langsam und rechnet länger als andere, vergleichbare Systeme. Da ist die Performance des Jaguar XF auf der Straße wohl zu schnell für die Rechenleistung in der Mittelkonsole.

Jaguar InControl Touch Pro
Jaguar InControl Touch Pro

Das InControl Touch Pro System stand leider nicht zum Test zur Verfügung. Allerdings in Theorie hat sich Jaguar hier ein mitdenkendes, intelligentes und vernetztes System in den XF integrieren lassen, welches Segment-übergreifend überfällig wirkt. So erkennt das System bekannte Routen auch ohne aktivierte Navigation und kann um Staus herumleiten. Endlich ein Navigationssystem, dass mitdenkt, hoffentlich ist es dann nur auch schneller in der Rechenleistung, als das InControl Touch System, welches serienmäßig im XF verbaut ist.

In Verbindung mit InControl Touch Pro: TFT-Display als digitaler Tacho
In Verbindung mit InControl Touch Pro: TFT-Display als digitaler Tacho

Die Verarbeitung der Materialien ist in der Anmutung gestiegen, dennoch lässt sich schon ein kleiner Makel, wie etwa an der Klebekante der A-Säule erkennen. Schade eigentlich, denn Jaguar ruft für dieses Fahrzeug Preise (ab 41.350 Euro) wie einen BMW 5er auf. Da sollte man sich auch keine Fehler mehr erlauben dürfen. Highlight dabei bliebt, wie auch im direkten Vorgänger, der herausfahrende Drehschalter für die 8-Gang-Automatik.

Zurück bleibt ein durchweg positiver Eindruck. Die Wahl zum passenden Dienstwagen wird immer mehr zur Glaubensfrage. Was will ich repräsentieren, was repräsentiert mich? Die sportliche Katze, ist zumindest äußerlich auch irgendwie immer auf dem Sprung. Der nagelnde Diesel ist vielleicht nicht der beste Motor zum flanieren und posen, doch auf der Langstrecke unverzichtbar. Nicht zuletzt mit der „Jaguar Care“, die 3 Jahre vollen Service und Inspektion ohne Laufleistung umfasst, haben die Engländer ein extrem attraktives Paket geschnürt, welches wohlgemerkt keinen Aufpreis kostet.

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Fahrdynamikern sagt der V6-Kompressor mit 340 oder 380 PS aus dem F-Type wohl eher zu. Passend dazu verändert Jaguar im XF S auch die Fahrwerksabstimmung. Weg vom komfortablen Gleiter, was der Jaguar XF 20d auch bei 200 km/h nun mal ist, hin zum Sportwagen mit fünf Sitzen. Ein F-Type wird auf der Rundstrecke noch immer mehr Spaß bereiten, doch wer möchte diesen Spaß nicht vielleicht auch mal mit seinen Freunden teilen?

Weiterer Testbericht bei autogefühl.

Text: Fabian Meßner
Fotos: Jaguar

4 Gedanken zu „Erster Fahreindruck des neuen Jaguar XF 20d“

  1. Klasse dieser Jaguar XF 20d aber wird wohl nur ein Traum bleiben. Für über 40.000, nicht gerade billig, aber dafür super Ausstattung.

    1. Naja so wie gefahren oder die Bilder aussehen kostet er eher 60.000 Euro. Und auch dann ist die Ausstattung leider nicht super, sondern von leichten Makel geprägt.

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