Wenn die neue Mercedes-Benz E-Klasse (W213) im März nächsten Jahres auf den Markt kommt, dann auch mit der Möglichkeit völlig autonom zu fahren. Was mit der S-Klasse 1998 als adaptiver Tempomat begann wird so nicht einmal zwanzig Jahre später weiter verfeinert und einer deutlich günstigeren Preisklasse zugänglich gemacht. In aktuellen Tests soll der autonome Fahren in der neue E-Klasse (W213) bis 130 km/h möglich sein.
Thomas Weber, leitender Entwickler bei der Daimler AG, möchte allerdings keine falschen Hoffnungen wecken. Das Schlafen in den Autos, während dieses autonom fährt, soll damit nicht ermöglicht werden. Allerdings mahnt er an, dass autonome Fahrzeuge deutlich schneller den Alltag bestimmen werden als es die Öffentlichkeit für möglich hält.
Während einer Entwicklungsfahrt konnten Redakteure von ANE in einer solchen E-Klasse Platz nehmen. Dabei soll das Fahrzeug während der gesamten Fahrt auf der Autobahn selbstständig gefahren sein. Die Sensoren und diversen Kameras, welche in dem Fahrzeug verbaut sind, haben dafür gesorgt, dass die E-Klasse immer genau in der Mitte der Spur fuhr. Auch wurde kontinuierlich die Geschwindigkeit anhand von den Schildern angepasst, auch Schatten von Bäumen sollen das System nicht beeinträchtig haben. Die ANE-Redakteure berichten von einem zuerst befremdlichen und dann entspannten Gefühl im Laufe dieser Mitfahrt.
Sollte der Fahrer jedoch die Hand vom Lenkrad nehmen, poppt zuerst eine visuelle Warnung auf, bevor ein Piepton ertönt. Im aktuellen Entwicklungsstand ist der nächste Schritt eine Deaktivierung des autonomen Fahrsystems, sodass der Fahrer wieder eingreifen muss. So wird verhindert, dass der Fahrer nicht einnickt.
Wenn die neue E-Klasse gegen März 2016 in den Handel kommt, dann sieht die S-Klasse schon extrem alt aus. Jedenfalls vom technischen Aspekt und das wissen auch die Ingenieure, denn die beliebte teil-autonome Hilfe im Stopp&Go Verkehr für 2.250 Euro kann nur bis 60 km/h alleine fahren.
Kleine Notiz am Rande: Audi bringt es in der Serie gerade einmal auf 60 km/h, die ein neues Fahrzeug autonom fahren kann. Was ein RS7 auf einer Rennstrecke schafft, tut dabei wenig zur Sache. Schlussendlich geht es darum ein Produkt den Massen zugänglich zu machen und nicht um Werbeauftritte während eines DTM Rennen.
Fotos: Daimler AG, Modell W212
Quelle: automotive news