Fred Feuerstein ist zurück mit seiner ganz eigenen Hausmarke. Diesmal wird nicht mehr auf Stein gefahren, sondern auf ganz frisch entwickeltem Gummi. Auch das Vehicle hat sich verändert, keine Limousine für vier Personen mit leichtem Stoffdach, nein ein SUV wird heute bereift. Firestone stellt sich neu vor, nicht im Namen des Steinzeit-Menschen, sondern frisch, hip und als günstige Alternative zu den Premiumsegmenten.
Über den neuen Reifen Destination HP, der später auch noch als reine 4×4 Variante erscheinen wird, haben wir leider wenig erfahren. Er soll besser auf Aquaplaning vorbereitet sein, hat ein asymmetrisches Profil und bedient dabei die Mittelklasse SUVs wie etwa Mazda CX-5, Kia Sportage, Nissan Qashqai oder auch Dacia Duster. Wagen die keine Seltenheit mehr auf unseren Straßen sind und nicht immer mit den teuren Pneus ausgerüstet sind. Firestone sieht sich selbst auch nicht als Erstausstatter, sondern in direkter Konkurrenz zu anderen After-Sales-Hersteller wie Kleber, Fulda, Uniroyal und Kumho. Vor allem die junge Kundschaft soll von der Marke angesprochen werden.
Diesen hippen Lifestyle konnten wir selbst erfahren. Primär ging es auch darum die Marke neu zu erleben und weniger den Reifen. Dazu später mehr. Auf einer Schnitzeljagd rund um Valencia waren wir in zweier Teams in Zeitabständen losgeschickt um unser Ziel zu erfüllen. Einerseits verschiedene Sehenswürdigkeiten auf der Strecke wieder zu erkennen und andererseits Übungen wie „Reifen-weit-Rollen“, Graffiti-Kunst und seitlich links einparken absolvieren. Immerhin das mit dem Einparken hat mit einer extrem guten Zeit gut funktioniert. Nur das später zweitplatzierte Team aus Großbritannien war um eine Sekunde besser. Dieses Duell setzte sich auch am Driving Simulator fort, bei dem Jon und ich in ein Fernduell eintraten. An seine Fabelzeit reichte ich trotzdem nicht heran. Ohne Übung hinter einem Gran Turismo-Pro herzufahren ist dann aber auch nicht weiter schlimm.
Zum Reifen, den wir auf dem Kia Sportage testen konnten. Es gab die Möglichkeit ihn auf einem kleinen Kurs auf trockenen und nassen Bedingungen zu fahren. Es kann gut sein, dass der Reifen auf Aquaplaning besser ist als andere. Mit der „Nässe“ auf glühendem Asphalt ist das so eine Sache. Sagen wir so, auf leicht feuchter Straße hat der Destination HP ordentlichen Grip. Später im Einsatz wird er ohnehin nie so geprügelt werden, von daher ist es schon ein ganz zuverlässiger Reifen.
Die Mitte des Reifens, „3D Tie Bar“ genannt, sorgt dafür, dass der Pneu im Zentrum stabil bleibt, dabei aber gleichzeitig das Wasser abfließen kann. Die zwei äußern „Rinnen“ sind eben für die guten Nassverhältnisse verantwortlich und sorgen dafür, dass das Wasser besser abgetragen wird. Und zu guter Letzt die äußere Wand, die weiter verstärkt wurde, um den Grip zu erhöhen sowie Lenkeigenschaften zu verbessern. Wir konnten auch „Offroad“ fahren, was nichts anderes als eine sandige Oberfläche war. Wirklich ein SUV hat es hier nicht gebraucht, auch der Golf Sportsvan wäre hier problemlos drüber gefahren. Er ist kein Offroad-Reifen, dass merkte man ihm auch an (ganz zu schweigen vom Frontantrieb). Hin und her gerutschte auf dem sandige Untergrund war an der Tagesordnung. Die Bremskräfte auf dem eher steinigen Untergrund konnte er allerdings gut übertragen. Warten wir ab, was die 4×4 Variante noch so an Neuerungen bringen wird.
Für die Anhänger des EU-Reifenlabels: die Destination HP findet sich in allen Dimensionen für die Nasseigenschaften in der Klasse B wieder. Bei den Reifenrollwiderständen streut es von C bis E je nach Größe.
Fotos: Firestone