Schon kurz vor der Weltpremiere des neuen Skoda ENYAQ iV konnten wir uns ganz exklusiv mit dem neuen Elektroauto befassen. Dabei blieb vor allem der imposante, aber trotzdem edle Auftritt hängen sowie der aufgeräumte und zugleich elegante Innenraum. Zudem konnten wir spannende neue Details zum Elektroauto auf MEB Basis erfahren. Mehr dazu auch in unserem ausführlichen Video.
Video: Sitzprobe im neuen Skoda ENYAQ iV
Alles gleich und doch alles anders
Der Skoda ENYAQ iV baut auf dem MEB, dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten des VW Konzern. So möchte man meinen vieles, wenn nicht gar alles sei identisch zu bereits vorgestellten Modellen. Doch dem ist nicht so. Der Skoda ENYAQ iV ist vor allem eines: viel hochwertiger. Nicht nur, dass er dies außen in Form der Founders Edition zeigt, besonders im Innenraum fällt dies auf. Es dominiert ein riesiges 13 Zoll Display, welches ab der zweiten Ausführung immer drin steckt. Die Basis kommt mit einem 10 Zoll Display auch nicht gerade schwachbrüstig daher. Im Verhältnis wie ein Mäuse-Kino wirkt dagegen das digitale Cockpit mit gerade einmal 5,3 Zoll Größe. Da wird man schon fast gezwungen das optionale AR-Head-Up Display zu ordern.
Skoda ENYAQ iV vereinfacht die Ausstattungsstrukturen
Skoda setzt auf eine vereinfachte Ausstattungsstruktur. Logisch zeigt man zur Premiere das Beste vom Besten. Die Founders Edition kann sich dabei wahrlich sehen lassen mit vielen weich geschäumten Flächen, edlen Materialen und eine rundum guten Verarbeitung. Selbst die etwas günstigere Variante mit Stoff-Bezügen aus recyceltem Material kann sich sehen lassen. Die Haptik soll je nach Ausstattung aber auch Unterschiede aufweisen, derzeit ist somit leider nicht bekannt, wie die absolute Basis von innen aussieht. Sie wird von Skoda selbst als „puristisch“ beschrieben.
Ist das eine Neuinterpretation des klassischen Kombi?
Die Optik des Skoda ENYAQ iV ist beeindruckend und lässt die anderen Modelle des MEB auf einen Schlag vergessen, da sie im Vergleich einfach nur langweilig wirken. Klar der beleuchtete Grill namens „Crystal Face“ ist vielleicht etwas über das Ziel hinaus geschossen. Allerdings passt es zum Gesamtauftritt und steht dem Wagen sprichwörtlich gut zu Gesicht. Auch der ansonsten dunkel gehaltene, unbeleuchtete Grill kann sich sehen lassen. Die Front stolz, breit und kräftig. Die Seite langgezogen, klar. Und das Heck einfach nur mächtig. Insgesamt wirkt der ENYAQ mehr wie eine Neuinterpretation eines Kombi als ein Crossover, der er eigentlich ist. Besonders edel wirken dabei die Modelle ohne Kunststoff an Front- und Heckschürze sowie im Schwellerbereich. Leider wird dies so nur am Modell vRS sowie der Founders Edition zu finden sein. Die normale Serie wirkt mit dem schwarzen Kunststoff leider schon wieder ein paar tausend Euro günstiger.
MEB sieht keinen vorderen Laderaum (Frunk) vor
Die MEB Plattform gibt dann alles weitere vor. Auch ein kleines Manko, denn selbst bei den Antrieben mit dem möglichen Raum dafür, gibt es unter der Motorhaube keinen Stauraum (auch als „Frunk“ bekannt). Die Antriebsauswahl könnte kaum besser sein. Von 109 bis 225 kW ist alles dabei. Allerdings sind auch die Batteriegrößen und somit die Reichweite daran gekoppelt. Der Reichweitenkönig ist der ENYAQ 80 iV mit einer 82 kWh Bruttokapazität (77 kWh netto), somit soll er 510 Kilometer weit kommen. Ordert man Allradantrieb, also einen zusätzlichen Motor, der die Vorderräder antreibt (Serie: Heckantrieb) reicht dieselbe Batterie noch für 460 Kilometer.
Die ideale Wahl beim Antrieb
Eine persönliche Empfehlung ist beim Antrieb auf die Variante 60 oder 80 zu setzen. Denn besonders im Hinblick auf die Lademöglichkeiten bieten beide bereits 11 kW AC (Serie: 7,2 kW) sowie im Fall des ENYAQ 60 iV eine DC Ladeleistung von 100 kW und ab dem ENYAQ 80 iV von 125 kW. Serienmäßig sind nur 50 kW. Die Produktion soll noch bis Ende des Jahres hochfahren und die Auslieferungen kurz darauf ab 2021 starten.
Text/Fotos: Fabian Meßner