Um eine Modellpflege zu erkennen muss man oft schon tiefer in der Materie stecken. So auch im Fall der Modellpflege der Mercedes-Benz C-Klasse, die sich anhand ein paar Details als jene erkennen lässt. Vor allem aber wurde technisch einiges verfeinert, bei den Motoren und den Fahrer-Assistenzsystemen. Erste Fahrt im neuen C 200 mit EQ Boost und dem Top-Diesel in Form des C 300d 4MATIC.
Wie erkannt man die Modellpflege der Baureihe 205?
Die Modellpflege im Jahr 2018 lässt sich je nach Line mehr oder weniger schwer als jene erkennen. Relativ leicht wird es durch die bisher nicht verfügbaren Multibeam-LED-Scheinwerfer oder die neuen LED-High Performance-Scheinwerfer mit ihrer doch aufregenden Modellierung. Auch innen wird man erst auf den zweiten Blick erkennen, dass hier etwas neu ist. Wie etwa mit dem nun bis zu 10,25 Zoll großen Media-Display (ohne Touch-Funktion) sowie dem ebenfalls optionalen 12,3 Zoll digitalen Tachoinstrument. Ein sehr schickes, um genau zu sein mit einer matten Oberfläche, wodurch sich keine Spiegelungen, selbst bei starker Sonneneinstrahlung ergeben. Die genauen Änderungen hat Philipp auf dem mb passion Blog zusammengefasst.
Fahreindruck des Mercedes-Benz C 200 mit EQ Boost
Die wahren Neuheiten sind allerdings die Antriebe. Fast jede Modellbezeichnung hat in irgendeiner Form einen neuen Motor verpasst bekommen. Besonders spannend wird es da mit dem neuen C 200. Der setzt auf den M 264 mit gerade einmal 1,5-Liter Hubraum. Auf dem Papier bringt er dabei, wie der Vorgänger, 184 PS auf die Straße. Zusätzlich sitzt aber auch noch ein riemengetriebener Starter-Generator (kurz: RSG) direkt am Motor. Jener kann mit bis zu 10 kW „Boosten“ und dem Motor beim Aufbau des Ladedrucks eine Stütze sein. Oder auch mit bis zu 12 kW wieder Energie in eine kleine Lithium-Ionen-Batterie einspeisen, womit die Bremsenergie nicht einfach verpufft. Laut Ingenieur gewinnt der C 200 dadurch bis zu 80% seiner Bremsenergie wieder zurück.
Den Sinn und Zweck des RSG kann man relativ schnell auf der Straße erfahren. Der Motor dreht freudiger aus dem Drehzahlkeller heraus, wirkt unten herum nicht gequält und fährt sich schlussendlich dynamischer als der Vorgänger. Das wichtigste zum Schluss: neben dem Segelbetrieb bei deaktiviertem Motor, setzt der C 200 ein weiteres Ausrufezeichen. Im Test lässt er sich nah und teils sogar auf dem Niveau des Normverbrauch von 6,0 bis 6,3 l/100km bewegen.
Fahreindruck des Mercedes-Benz C 300d 4MATIC
Der Top-Diesel C 300d 4MATIC ist da eine ganz andere Nummer. Basierend auf dem OM 654 setzt man auf eine zweistufige Aufladung und bekommt am Ende 245 PS sowie 500 Nm Drehmoment. Doch lohnt sich hierfür der Aufpreis gegenüber einem C 220d mit 194 PS (400 Nm)? Nicht immer, doch wer enorme Kraftentfaltung im mittleren Drehzahlbereich bei flotten Autobahn-Geschwindigkeiten sucht, der könnte hier richtig sein. Wobei nicht unbedingt alles für den C 300d 4MATIC spricht, dazu aber mehr in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht C-Klasse Modellpflege 2018 (C 200 und C 300d 4MATIC)
Fazit zur C-Klasse Modellpflege 2018
Insgesamt ist nur für den Kenner wahrnehmbar, dass Mercedes-Benz fast 6.500 Teile an der C-Klasse mit der Modellpflege erneuert hat. Erst, wenn man selbst hinter dem Steuer Platz nimmt spürt man die Veränderungen. Sei es das nun aufgewertete Cockpit oder insbesondere die neuen Antriebe, welche die Mittelklasse-Limousine aktuell vor die Konkurrenz ziehen lassen.
Text: Fabian Meßner
Fotos: Daimler AG