Es war einmal wieder Zeit, die neuesten Schätze in die Eifel zu entführen. Doch das überraschte wohl sogar die Ingenieure. Der neue Porsche 911 GT3 RS hat eine Rundenzeit von 6.56,4 Minuten in die Grüne Hölle gebrannt. Damit war er schneller als der 918 Spyder, zwar nur wenige Sekunden, doch wie man so schön sagt: das Ergebnis zählt.
24 Sekunden schneller als der Vorgänger
Logischerweise ist der 520 PS Sportwagen mit Straßenzulassung somit auch schneller als der direkte Vorgänger. 24 Sekunden um genau zu sein. Nur der GT2 RS ist nun noch weiter vorne, mit knapp zehn Sekunden Vorsprung. Somit hat Porsche nun drei Sportwagen unter der „magsichen“ sieben Minuten-Marke auf der 20,6 Kilometer langen Strecke durch die Eifel.
Werksfahrer Kévin Estre setzt Ausrufezeichen in der Grünen Hölle
Der Rekordfahrer, Porsche-Werksfahrer Kévin Estre, wechselte sich mit Entwicklungsfahrer Lars Kern ab. Der 29-jährige startete am 16. April um 11:40 Uhr zu seiner Rekordrunde. Bei geradezu idealen Bedingungen – für die Grüne Hölle – von 14 Grad Celsius Lufttemperatur und 18 Grad Streckentemperatur.
„Diese Runde war eine sensationelle Erfahrung für mich. Vor allem in den schnellen Kurven und beim Bremsen ist der GT3 RS unglaublich nah dran an unserem Rennwagen GT3 R, was auch an der neuen Generation profillierter Straßensportreifen liegt. Auch der Motor des GT3 RS gefällt mir richtig gut. Bis zu 9.000 Umdrehungen pro Minute aus dem Sechszylinder fühlen sich fantastisch an. Der Klang ist ein Traum und das Drehmoment gewaltig.“ – Kévin Estre
Neuer Michelin-Trackday-Reifen speziell für GT3 RS
Der Motor, ein Vierliter-Hochdrehzahl-Saugmotor, bringt 520 PS auf die Straße. In nackten Zahlen beschleunigt die Straßen-Version der GT3-Rennwagen in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und rennt erst bei 312 km/h Spitzengeschwindigkeit gegen den Wind. Und das alles nur mit reinem Hinterradantrieb. Dabei darf auch der passende Reifen nicht fehlen. Den liefert mal wieder Michelin, wobei die Vorderachse auf 265/35 ZR 20 setzt, die Hinterachse auf gewaltige 325/30 ZR 21. Der speziell für den Trackday-Einsatz konzipierte Reifen hört auf den Namen Michelin Pilot Sport Cup 2 R und ist demnächst bei den Porsche Zentren verfügbar. Die Zertifizierung umfasst den GT3 RS als auch den GT2 RS.
„Alle vier Rundenzeiten beider Fahrer lagen unterhalb von sieben Minuten und nur wenige Zehntel auseinander. Das beweist nicht nur die extreme Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs, sondern auch die außergewöhnlich gute Fahrbarkeit des GT3 RS im Grenzbereich. Damit haben wir den Beweis angetreten, dass mit einem perfekt abgestimmten Gesamtsystem sportliche Höchstleistungen auch mit vergleichsweise moderater Motorleistung möglich sind. Die vielen tausend Einzelteile eines Autos müssen sich für den Fahrer anfühlen wie ein einziges, in dieser Disziplin ist ein GT3 RS unschlagbar. Und was mich besonders freut: Sowohl Lars als auch Kévin hatten einen Riesenspaß beim Fahren.“ – Andreas Preuninger, Gesamtprojektleiter GT-Straßenfahrzeuge
Fotos: Porsche