Ihre Weltpremiere feiert die neue Volvo S90 Limousine in Detroit auf der NAIAS 2016, doch die ersten Bilder und Informationen geben die Schweden schon heute frei. Das elegante Design der Limousine ist weniger überraschend, als die Transformation des XC90 in eine Limousine, signifikanter Pluspunkt gegenüber den Mitbewerbern ist der halb-autonome Fahrassistent bis 130 km/h!
Mit dem alten Volvo S80 waren die Schweden auch in der oberen Mittelklasse vertreten, doch die Limousine war mehr als überfällig für eine Neuauflage. Demnach folgt der Volvo S90 nun auf den Vorgänger, nimmt mit neuem Namen auch direkt Fahrt auf.
„Mit der Einführung des Volvo XC90 haben wir deutlich gemacht, wohin die Reise geht. Jetzt sitzen wir fest im Sattel: Mit Investitionen in Höhe von elf Milliarden US-Dollar in den vergangenen fünf Jahren haben wir die Marke Volvo neu aufleben lassen und ihr die Rolle verschafft, die ihr gebührt.“ – Håkan Samuelsson, President und CEO der Volvo Car Group
Pilot Assist
Mit dezenten Lenkeingriffen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h – also ideales Autobahntempo – hält der Fahrassistent Pilot Assist den neuen Volvo S90 in der Spur. Das auch ohne ein vorausfahrendes Fahrzeug. Inwiefern der Fahrer hier noch „aktiv“ sein muss ist derzeit nicht bekannt. Da Volvo aber von „halb-autonom“ spricht, ist der Fahrer definitiv in der Verantwortung und kann während der Fahrt nicht zum Zeitungslesen übergehen. Einem „Erklärbär“-Video nach, dürfen die Hände nicht vom Lenkrad genommen werden. Die Technik umfasst demnach nur einen erweiterten adaptiven Tempomat, der die anderen Spuren nach Gefahren überwacht. Der nächste Schritt bei Volvo ist das vollautomatisierte Fahren.
Vom Interieur orientiert sich die Limousine stark am größten SUV der Marke. Größte Änderung ist die Einrahmung des großen Tablet-förmigen Touchscreen, der von zarteren Lüftungsdüsen im Hochkant-Format umgarnt wird.
„Wir wollten etwas grundlegend Neues in dieses eher konservative Segment bringen. Mit dem Volvo S90 ist dabei ein Fahrzeug entstanden, dem man seine Führungsrolle und Vertrauenswürdigkeit sofort ansieht. Den Innenraum der Premium-Limousine haben wir auf ein neues Niveau gehoben: Das luxuriöse Umfeld bietet ein Maximum an Komfort und Kontrolle.“ – Thomas Ingenlath, Senior Vice President Design bei der Volvo Car Group.
Mehr Sicherheit durch City Safety
Dem Schweden ist der Elch durchaus bekannt. Bei uns laufen allemal kleinere Wildtiere vor das Fahrzeug. Volvo City Safety wurde in seiner Erkennungstechnik überarbeitet, sodass große Tiere, wie etwa ein Elch, bei Tag und Nacht erkannt werden. So wird ein Zusammenstoß mit „Elchen, Rentieren, Pferden und Kühen“ durch Warnanzeigen oder auch gezielte (automatische) Bremseingriffe weitestgehend unterbunden oder komplett verhindert. Volvo will auch das Fahrwerk grundlegend an den Standard der oberen Mittelklasse angepasst haben, wobei „ein einzigartiges Gefühl von Präzision, Kontrolle und Komfort“ auf den Fahrer wartet.
Der neue Volvo S90 steht zum Sommer 2016 bei den Händlern, die Topmotorisierung T8 Twin Engine, ein Plug-in Hybrid, wird erst gegen November 2016 produziert und demnach erst gegen Ende 2016 frühestens verfügbar sein.
Design
Was die Optik des S80 Nachfolger angeht, bin ich aktuell noch zwiegespalten. Die Front gefiel mir bereits beim XC90 und verhilft auch der Limousine zu einem schlanken Gesicht. Zudem erinnert mich der S90 frontal stärker an die vorangegangen Concept Cars als der XC90. Die Seitenlinie ist typisch Limousine und kommt ohne großen Schnick-Schnack aus. Das Heck hingegen ist mächtig. Richtig mächtig. Nicht nur das es auseinander geht, sondern auch durch die Rückleuchten breitbeiniger gemacht wird.
PowerPulse im S90 D5
Der D5-Dieselmotor bringt eine neue Technologie im S90 mit sich. Vorerst auch nur im Volvo S90, doch die Technik wird sicherlich schnell auf weitere Modelle und Motoren adaptiert. Kurz gesagt sollen „Wartezeiten“ beim Turbolader eliminiert werden. Volvo will das sogenannte Turboloch ausgehebelt haben. Dabei wird durch einen kleinen Kompressor Frischluft in einem zwei Liter großen Tank komprimiert gespeichert. Bei entsprechendem Pedaldruck öffnet sich ein Ventil und die komprimierte Luft treibt den Turbolader zu Höchstleistung.
Fotos: Volvo