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Kia Soul EV – ein erster Eindruck vom Koreaner

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Vor etwas weniger als einem Jahr hat der südkoreanische Automobilhersteller Kia den Soul EV herausgebracht. Ein rein elektrisches Auto, welches im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen wenig mediale Aufmerksamkeit erhielt. Doch muss sich der Koreaner vor seinen Mitbewerbern verstecken? 

Alleine im August konnten in Deutschland ganze 360 Neuzulassungen vom Kia Soul EV, dem Mini-Van (wie ihn das Kraftfahrt-Bundesamt einstuft) verzeichnet werden. Damit wird eindeutig bestätigt, das solide Elektroauto muss sich keinesfalls verstecken. Preislich startet dieses bei 30.790 Euro (inkl. MwSt.) und wer die Vollausstattung haben möchte, der zahlt lediglich 990 Euro oben drauf.

Der Elektromotor bringt eine Leistung von 81,4 kW (110 PS) mit und schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 11,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 145 km/h und eine Reichweite von bis zu 212 Kilometer soll er mithilfe der Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 27 kWh schaffen. Aufgeladen wird der Soul EV über Typ 2 in 5 Stunden wenn 6,6 kW anliegen oder eben über die Haushaltssteckdose in rund 10 Stunden. Als Schnellladeanschluss steht CHAdeMO zur Verfügung, worüber er in 30 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität geladen wird.

Hochwertige Verarbeitung im Interieur begeistert

Im Vergleich zu vielen anderen Elektroautos begegnet uns im Interieur viel Kunststoff und teilweise eine eher durchschnittliche Verarbeitung. Jetzt setze ich mich mit 1,90 m in ein Auto und brauche Platz. Als Fahrer möchte man nicht das Gefühl von Bedrängnis erfahren und dies ist im Kia absolut nicht der Fall. Ohne Probleme können darin vier ausgewachsene Männer sitzen. Platz bietet er insgesamt für fünf Personen.

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Einmal eingestiegen, fühlt man sich von den vielen Knöpfen zunächst überordert. Das beginnt schon beim Lenkrad und zieht sich über die Klimaautomatik bis hin zum Infotainmentsystem durch. Dennoch erwartet uns hier eine elegante und hochwertige Verarbeitung. Die Haptik ist begeisternd und trotzdem achtete man auf biobasierte Kunststoffe sowie lösemittelfreie Lacke.

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Ein ganz besonderer Blick gilt den Hochtönern in Verbindung mit den Lüftungsdüsen, die eine Einheit bilden. Rückfahrkamera, Navigationssystem, 8-Zoll-Touchscreen und Digitalradio sind nur ein Bruchteil der Features, die der Kia Soul EV mitbringt. Der Sound zeigt sich von einer akzeptablen Seite und lässt klaren Klang zu. Auch die digitale Instrumententafel kann überzeugen. Übersichtlich, klar und alle wichtigen Informationen sind vorhanden. Etwas Kritik gilt hier dem Infotainmentsystem, welches etwas Eingewöhnungszeit bedarf und dessen Menüstruktur zu stark verzweigt ist.

Reichweite und Fahrgefühl überraschend positiv

Wenn wir von einem Elektroauto eine theoretische Reichweite von bis 212 km hören, dann belächeln wir dies zunächst. Passiert mir auch hin und wieder, bis ich mich vom Gegenteil überzeugen konnte und so waren etwas über 160 km mit einer vollständigen Ladung möglich. Leider konnte ich in drei Tagen während des Kurztests nur Streckenprofile zwischen Alsfeld und Marburg sowie Alsfeld, Neustadt und dann weiter nach Marburg testen, sowie einmal von Alsfeld nach Schwalmstadt. Hoher Anteil an Landstraße, viel Berufsverkehr und keine Autobahn. Die Restreichweite in der Anzeige bezieht sich auf die letzten 20 Fahrten, den aktuellen Verbrauch und den Straßenbedingungen bei Verwendung der Navigation. Die Restreichweitenanzeige arbeitete recht zuverlässig und am Ende kam ich, mit den über 160 km, weiter als ich erwartet hätte.

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Aufgrund des niedrigen Schwerpunkts liegt er gut auf der Straße, aber dies finden wir bei fast jedem Elektroauto vor. Sportliche Fahrweisen sind zwar möglich, allerdings fehlt ihm etwas die „Spritzigkeit“, wie ich sie beispielsweise beim LEAF vorfinde.

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Zwischen D und B kann der Gangwahlhebel eingestellt werden. Bei D haben wir den normalen Fahrmodus und bei B greift die Rekuperation stärker zu. Leider kann ich beim Soul EV nicht einfach zwischen diesen beiden Stufen Wippen, sondern muss den Hebel regelrecht „umlegen“.

Fazit

Mit dem Kia Soul EV hat der südkoreanische Hersteller ein solides Elektroauto auf den Markt gebracht und bei dem obigen Preis von 30.790 Euro (inkl. MwSt.) ist der Batteriepreis bereits mit inbegriffen. Zudem gibt der Hersteller ganze 7 Jahre Garantie. Zuverlässig im Alltag mit für mich ausreichender Reichweite und genügend Platz. Lediglich beim Umschalten von D auf B beim Gangwahlhebel, sowie einer App zur Fernsteuerung sehe ich momentan die größten Kritikpunkte. Ansonsten konnte mich dieses Elektroauto überzeugen. So auch das Wärmepumpensystem zum Beheizen des Innenraums und die Fahrerzonen-Klimatisierung.

Weitere Details und Bilder zum Testbericht findet ihr bei mir auf saving-volt.de, wo ihr die PDF mit Preisen, Ausstattungsdetails, Assistenzsystemen, Farben und sonstigen Features zum Download findet.

Hinweis: Ein Dank gilt dem Autohaus Auto Schubert in Marburg, welches uns den Kia Soul EV für drei Tage zur Verfügung stellte. Leider konnte uns Kia keinen Testwagen zur Verfügung stellen.

Fotos: Daniel Bönnighausen

Veröffentlicht von

Daniel Bönnighausen

Setzt auf Effizienz und alternative Antriebsmethoden, liebt die Elektromobilität und mag die moderne Konnektivität zwischen Smartphones, Internetdiensten und Fahrzeugen. Mehr zu ihm und seinen Referenzen: danielboe.de

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