Immer mehr Leistung aus weniger Hubraum und dabei ein steigendes Leergewicht. So steht es um die meisten Autos, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Porsche will den Spieß nun umdrehen und statt extremer Leistungszunahme mit jedem neuen Modell, den Fokus mehr auf Gewichtsreduzierung legen. Besonders für die GT-Familie soll das bekannte Verhältnis von Gewicht zu Leistung verbessert werden, anstatt bloßes Motortuning.
Andreas Preuninger, Chef der Porsche GT Division, hat im Gespräch mit car einige interessante Thesen aufgestellt. Denn für ihn sind 500 PS ausreichend Leistung, im Bereich von 700 bis 800 PS müsste man größere Bremsen, ein stärkeres Fahrwerk benutzen, zudem wird das Fahrzeug schwerer. Im Gespräch ging es unter anderem um die Zukunft des GT3 RS, welche in der nächsten Generation wohl priorisiert Gewicht verlieren werden, anstatt mehr Leistung zu bekommen.
Preuninger will denn Fahrzeugen nicht in jeder Generation 50 PS mehr verschaffen, sondern eher die „Power-to-Weight-Ratio“ verbessern. Soll heißen, dass Fahrzeug leichter machen und es damit mit einer geringfügigen Leistungssteigerung auch schneller als den Vorgänger. Minimal mehr Leistung wird es immer geben, da sonst wohl der Kunde fragend im Showroom steht und die Neuerung anzweifelt, die doch weniger Leistung (auf dem Papier) hat als der direkte Vorgänger.
Preuninger vergleicht das an dieser Stelle mit einem Dragster, denn ein Porsche GT3 sei keiner. Es gäbe viele Dragster mit großen V8, Twin-Turbo Motoren, die von der Linie wegschießen, aber keine Kurven fahren können. Und ein Porsche GT3 sei nunmal ein Track Car, welches mit Kurven umgehen muss.
Es wäre für Porsche scheinbar ein leichtes ein Fahrzeug zu bauen, welches in 7:15 Minuten über die Nordschleife knallt, doch dies sei dann nur für einen Rennfahrer gut zu fahren und eine Art „Höllenhund“ auf der Straße. Für Preuninger steht dabei auch die Fahrbarkeit für „Jedermann“ im Vordergrund, es soll kein aggressives Auto gebaut werden, welches schlussendlich nur von den Porsche Werksfahrern bewältigt werden kann.
Während die gesamte 911-Familie bald auf Turbolader zurückgreift, werden künftig 911 GT3 und 911 GT3 RS auch weiterhin Saugmotoren ohne Aufladung bleiben. Und in Zuffenhausen hat man auch aus der Kritik an den GT3 Modellen und der guten Resonanz des Cayman GT4 gelernt: es soll die Option für ein manuelles Schaltgetriebe geben. Nicht mehr nur PDK, wie es bei den aktuellen Modellen ist, sondern auch drei Pedale im Fußraum und ein Stick in der Mittelkonsole.
Quelle: car