Kommentar: VW bleibt mit dem e-Golf seiner Linie treu

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Der VW e-Golf ist und bleibt ein Golf. Eine kurze Fahrt bei der „Erlebnis E-Mobilität Nordhessen“ am vergangenen Wochenende gab auch mir einen kurzen Einblick in das Fahrzeug aus Wolfsburg und bestätigt diese Ansicht.

Ein Elektroauto hebt sich alleine durch seine Optik häufig von anderen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab. Dies zeigt sich vor allem am Beispiel von BMW, die ihrer Designlinie nicht treu geblieben sind und einen gewagten Schritt damit gingen. Bisher mit einem „positiven“ Ergebnis.

Ganz anders hält es VW mit dem e-Golf und e-up!, die sich von ihren Verbrennerfahrzeugen nicht signifikant unterscheiden. Fabian konnte sich den VW e-Golf anschauen und teilt in seinem Beitrag mit, dass die Wolfsburger scheinbar verstanden hätten, dass sich keiner als „Öko“ verschreien lassen möchte und sich auf dem ersten Blick mit seinem Fahrzeug von der breiten Maße abheben möchte.

Elektromobilität will sich von der Maße abheben

Doch da muss ich ihm etwas widersprechen und denke er wird es mir verzeihen. Genau dies macht Elektromobilität aus. Andere Schritte zu gehen, sich abzuheben und klar zu zeigen, dass man sich auf andere Technologien einlässt. Der „Öko“ will genau dies mit seinem Fahrzeug erreichen und nicht der breiten Maße unterlaufen.

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Man möchte ein Zeichen setzen und wer kauft aktuell ein solches Fahrzeug? Genau, dass sind nicht die Privatleute, sondern das sind Unternehmen. Fällt ein Fahrzeug auf, wird es gesehen und man achtet noch viel eher auf den Besitzer und dessen angebrachte Werbung. Aber dies ist nur ein Punkt, der mir dazu spontan einfällt und die bisherige Erfahrung im Punkto Elektromobilität auch bestätigt. Nicht zuletzt zeigen dies auch die Zahlen bei den einzelnen Modellen.

VW e-Golf hebt nicht ab, zeigt sich dennoch solide

Keine Frage, mit dem e-Golf gehen die Wolfsburger einen anderen Schritt und ich kann mich sicherlich in meiner Theorie täuschen und lasse mich eines Besseren belehren. Auf den ersten Blick lässt er sich nicht direkt als Stromer erkennen, spätestens jedoch beim leisen Vorbeigleiten wird es deutlich.

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Die Verarbeitung und Qualität überzeugt und mit einem Golf macht man sich gerne schnell vertraut. Wie Fabian, konnte auch ich mir einen ersten kleinen Einblick davon verschaffen und habe einen kleinen Ausritt vom Messegelände gewagt. Eingestiegen, Spiegel eingestellt, Sitzposition verändert, Gurt angelegt und Motor gestartet. Den Rückwärtsgang eingelegt, ausgeparkt, Vorwärtsgang eingelegt und losgefahren.

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Zeit zur Eingewöhnung brauchte es nicht und sofort konnte die kleine Exkursion beginnen. Die verschiedenen Fahrmodi sind auch mir aufgefallen und vor allem der „Eco+“-Modi hat es in sich. Klimaanlage schaltet sich aus und die Rekuperation ist deutlich spürbar. Hier sollte man sich zunächst auf einer Fahrstrecke ohne andere Fahrzeuge damit vertraut machen.

Wenn jemand von VW spricht und mir einen e-Golf vorsetzt, habe ich gewisse Erwartungshaltungen an ein solches Fahrzeug. Im ersten kleinen Überblick konnten sich diese bestätigen. Der e-Golf ist ein Golf und kann überzeugen, auch wenn er sich Design-technisch nicht abheben kann. Qualität der Wolfsburger ist erkennbar und im Gegensatz zu vielen anderen Modellen, ist eine „günstige“ Verarbeitung beim Interieur und Exterieur auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Beim Preis finden wir aber „typisch“ VW wieder und so startet der Preis bei 34.900 Euro und ist damit nicht gerade ein günstiger Einstieg in die Elektromobilität. Damit erhält man zunächst nur die Basis-Variante und weitere Features kosten bekannter Weise mehr. Lassen wir uns überraschen, inwiefern der e-Golf und auch e-up! Seinen Anklang in den kommenden sechs Monaten finden wird.

Veröffentlicht von

Daniel Bönnighausen

Setzt auf Effizienz und alternative Antriebsmethoden, liebt die Elektromobilität und mag die moderne Konnektivität zwischen Smartphones, Internetdiensten und Fahrzeugen. Mehr zu ihm und seinen Referenzen: danielboe.de

3 Gedanken zu „Kommentar: VW bleibt mit dem e-Golf seiner Linie treu“

  1. Dieses Auto wäre vor 10 bis 15 Jahren ein mutiger Schritt gewesen. Heute ist es fast schon eine Bankrotterklärung. So sehr ich VW für ihren Erfolg achte, das ist der falsche Weg. Wie Elektro geht zeigen Toyota und BMW.

    1. Da dürfen wir gespannt sein. Worin liegen bei dir die großen Punkte, weshalb gerade Toyota und BMW den richtigen Weg zeigt? Nissan zählst du nicht dazu oder Renault? Wobei Renault könnte ich in einem ähnlichen Verhältnis zu VW sehen, zumindest wenn man alleine das Design der Fahrzeuge betrachtet.

  2. Einspruch, Euer Ehren: für mich als eGolf-Fahrer war gerade die Tatsache kaufentscheidend, daß dieses Auto eben wie ein ganz normales Auto wirkt. Schließlich möchte ich zwar ökologisch und fortschrittlich unterwegs sein, jedoch nicht als belehrender Moralapostel durch die Gegend fahren, nach dem Motto ’schaut mal alle her wie anders ich bin..‘ Gerade ein ’normales‘ Auto kann am überzeugendsten vermitteln wie attraktiv und alltagstauglich Elektromobilität bereits heute sein kann. Im übrigen habe ich keineswegs das Gefühl, in einer ‚Bankrotterklärung‘ zu fahren, sondern bin von dem eGolf in jeder Hinsicht begeistert. 7000 problemlose Kilometer in 7 Wochen, das sagt eigentlich schon alles..:)

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