In der Fahrspur von Niki Schelle: Suzuki Driving Xperience SDX

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Kein Samstag wie jeder andere, früh aus den Federn, um mit Niki Schelle auf dem Sachsenring ein wenig den Suzuki Swift Sport fliegen zu lassen. Alles natürlich im Dienste der Fahrsicherheit. Und wohl auch um zu lernen, wie sich Sommerreifen bei winterlichen Bedingungen von -5 Grad Celsius und Schneebedeckter Fahrbahn verhalten.

Eine ganze Batterie von Suzuki Swift Sport wartet auf uns, naja eigentlich ist es doch nur genau einer, in weiß – später sollte er einen „used“-Look bekommen. Wir sind zu spät, schnell die Förmlichkeiten erledigen – ihr habt doch einen Führerschein, oder – und ab in den letzten noch freien Swift gesprungen und der Meute hinterher. Mehr oder weniger auf gut Glück durch die geschlängelten Zufahrtswege um den Sachsenring herum auf das Fahrsicherheitsgelände, wo sich auch die anderen Swifts verstecken. Los geht es mit Slalom, der entsprechend des kurzen Fahrzeugs von 3,90 Meter sehr kurz abgesteckt ist, da muss schon früh ordentlich am Lenkrad gearbeitet werden, um keine Pylone – und damit fünf Euro für die Instruktoren – zu erwischen. Ich darf die frohe Botschaft verkünden, ich habe keine auf dem Gewissen, Stefan hat gleich zwei einen neuen schwarzen Anstrich verpasst.

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Weiter mit Bremsen auf verschneiter Fahrbahn, wo die Unterschiede kaum größer sein könnten. Die Autoblogger gewohnt herzhaft mit einer Vollbremsung und immer eine Daumenbreite über den angesagten Geschwindigkeit, alle anderen haben sich erst vorsichtig herangetastet. Die Furcht vor dem Auto sank aber mit zunehmender Tageszeit. „Fährste quer, siehste mehr.“ Auch das sollte mehrmals auf dem Programm stehen, auf der Kreisbahn war die erste Aufgabe sich an den Punkt heranzutasten, ab dem das ESP die ersten Eingriffe verzeichnete. Auf der zweiten Runde wurde die elektrische Hilfe direkt deaktiviert (geht scheinbar komplett) und der kleine Frontkratzer mit seinen 136 PS ordentlich in die Kurve geworfen. Natürlich unter heftigem und ruckartigem Einsetzen der Handbremse.

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Auf nasser Fahrbahn mit einem Reibwert, der einer Eisfläche entspricht, geht der kleine Bock erstaunlich gut rum. Ich bin mir an dieser Stelle nicht sicher, wer den internen Driftwettbewerb gewonnen hat, da die Driftwinkel sowie die Dauer bei Sebastian und mir nur marginale Unterschiede hatten. Was ich aber wohl definitiv für mich entscheiden konnte, war die schönste Pirouette! Mit Sebastian an Board kam das vordere rechte Rad urplötzlich auf ein griffiges Asphaltstück – Aufgabe auf dem Dynamikkurs, war den Swift mit der Handbremse um jede Kurve zu werfen und einfach Spaß zu haben – und die blitzschnelle 360 Grad Drehung war perfekt. Auch Lisa hatte eine schöne rechts-links-Kombination mit Handbremsassistent Sebastian auf die spiegelglatte Fläche gezaubert.

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Bei der „gefürchteten“ Schleuderplatte – dabei wird das Heck ruckartig bei der Drüberfahrt in eine Richtung weggezogen – wurde mir direkt zum Verhängnis. Instruktor Chris warf mir direkt Betrug vor. Warum? Meine übermenschliche Reaktion war einfach zu gut! ;) Obwohl ich beim sehr kurzen Radstand des Swift den Verdacht hatte, kaum eine Chance gegen die Schleuderplatte zu haben, konnte ich den Swift sofort wieder einfangen (Erster Lauf, ESP an). Von außen muss wohl nur ein kleines Zucken der Hinterachse zu sehen gewesen sein. Ein echtes Schumacher-Popo-Meter eben. Unser Instruktor wollte das wohl nicht so recht auf sich sitzen lassen, es sollte doch keiner die hydraulische Platte austricksen, weshalb der kleine weiße Suzuki mit der Nr. HP – DX 112 direkt eine Stufe härter abbekam.

Die nächste Runde, ohne ESP, machte unseren Instruktor dann schon deutlich glücklicher, als das Heck im 35 Grad Winkel zum Überholen ansetzte. Dennoch, ganz ohne Gegenpendler eingefangen, weshalb im nächsten Lauf wohl noch eine Nummer härter kam. Doof nur, dass es Stefans allererster Lauf über eine solche Platte war. Die Folge: Direktabflug. Bei weiteren Versuchen sollten wir den Swift aber jedes Mal auf ein Neues wieder in die korrekte Fahrspur zurückbringen. Und auch gestandenen Nordschleife-Experten erging es nicht besser, Sebastians erster Lauf gab auch direkt Abzüge in der B-Note, obwohl der spritziger Dreher auch seine amüsante Seite hatte, jedenfalls für uns Beobachtende in der ersten Reihe.

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Das Sahnehäubchen war die letzte Stunde, die Stefan und ich leider nicht mehr genießen konnten, dafür können Lisa, Mario und Sebastian wohl ausreichend von ihren Runden auf dem Sachsenring schwärmen. Nicht nur wegen des kleinen Bonbons am Sachsenring ist so eine Suzuki Driving Xperience (SDX) jedem nur zu empfehlen, wenn er nicht gerne mit dem eigenen Auto eine harte Gangart wählt. Sebastian formulierte auch sehr schön: „Der Swift ist das perfekte Auto für den Einstieg in das sportliche Autofahren.“, dem bleibt eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, bis auf das es noch zehn weitere Termine der SDX geben wird und diese zu einem Preis von 180 Euro pro Teilnehmer durchaus human sind. Nicht zu vergessen den Herrn Niki Schelle zu erwähnen, der bei jeder SDX mit dabei ist, hilfreiche Tipps geben kann, immer zu Scherzen aufgelegt ist und dem Event einen ganz eigenen Charakter verschafft.

Text: Fabian Meßner

Fotos: Stefan Maaß / Fabian Meßner