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Audi S4 TDI quattro Fahrbericht

Die Produktaufwertung des Audi A4 nach vier Jahren Bauzeit im Jahr 2019 hat auch eine große Charakter-Veränderung für den Audi S4 zur Folge. Zumindest in Europa. Dort wird zu Gunsten des Flottenverbrauchs ein V6-Diesel in das S-Modell gepackt, außerhalb von Europa setzt man weiterhin auf den V6-Benziner. Ein erster Fahrbericht des Audi S4 TDI quattro.

Diesel ersetzt Benziner – in Europa

Statt dem 354 PS starken Benziner, wie es bis vor kurzem noch der Fall war, werkelt nun ein 347 PS starker Turbodiesel unter der langen Haube des Audi S4. Der „Leistungseinbruch“ ist doch mehr als verschmerzbar, da man auf anderer Seite einen ordentlichen Drehmoment-Zuschlag gewinnt. 700 Nm liegen beim 3,0-Liter V6 Turbodiesel ab 2.500 Touren an. Um auch aus dem Drehzahlkeller kräftig zu starten setzt man auf einen elektrischen Verdichter (EAV). Aufgrund der geltenden Auflagen der EU, darf man diesen EAV aber nicht mit dem selben Bauteil im (alten) SQ7 TDI verwechseln. Die Zahlen geben es schon her, das Drehmoment liegt für eine solche Technologie doch eher spät an.

Fahreindruck Audi S4 TDI quattro

Der Grund hierfür sind die („bösen“) Abgase. Um das „schwarze Feld“ – viel Rohemissionen bei hoher Last im unteren Drehzahlbereich – zu verkleinern oder gänzlich zu eliminieren, spurtet der S4 TDI erst ein wenig verzögert los. Das soll heißen, auch der dynamic-Mode lässt den Sport-Diesel erst bei rund 2.500 Touren richtig von der Leine, wobei er dann aber direkt kräftig voranstürmt. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.

Die Auslegung ist dabei durch das adaptive Fahrwerk eher in Richtung Komfort. Somit kann er vor allem auf der Langstrecke – dem Haupteinsatzgebiet in Europa – punkten. Ruhig, stetig und mit diversen Assistenten fährt es sich fast wie von selbst. Dabei geht mit 6,7 l/100km auch vertretbar wenig Diesel durch den Brennraum. Hier kommt das 48-Volt-Bordnetz auch eher zum Tragen als mit dem EAV. Bis 160 km/h kann man – bei vorausschauender Fahrweise – ohne Motorbetrieb segeln. Der RSG übernimmt dabei die Versorgung der Nebenverbraucher. Dies spart laut Audi bis zu 0,4 l/100km. Lässt man den Audi S4 TDI hingegen durch die kurvigen Gebirgsstraßen aufleben, streut der Verbrauch gerne und schnell in Richtung neun bis zehn Litern. Es empfiehlt sich die acht-stufige-Automatik bei sportlicher Gangart einfach selbst in die Hand zu nehmen. Nur dann muss man auch garantiert nicht auf den Antritt warten, sondern kann den Antrieb zum Kurvenausgang genau im richtigen Drehzahlbereich halten und ihn aus der Box schießen lassen wie ein Rennpferd.

Video-Fahrbericht Audi S4 TDI quattro

Text: Fabian Meßner

Fotos: Audi AG

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