Erst auf Kickstarter äußert erfolgreich, nun final im Handel und im ersten Dauertest. PACE und auch der OBD-Stecker PACE Link haben sich über mehrere Monat im Test mit verschiedenen Fahrzeugen beweisen müssen und dabei Vor- aber auch Nachteile erkennen lassen. Denn nicht alles, was PACE verspricht wird auch eingehalten.
PACE Link zeigt Schwächen auf
Fangen direkt mit den negativen Punkten an. PACE verspricht durch seinen OBD-Stecker eine Fehlercode-Auslese. Leider muss diese mit 100% verneint werden, denn ein Fahrzeug mit diversen gelben Lampen im Display ist laut PACE völlig in Ordnung. Oder um es mit den Worten der App zu sagen „deinem Fahrzeug geht es gut“. Leider nicht wirklich. Der andere Punkt, welcher Nerven kostet ist die App. Zwar bessert PACE hier kontinuierlich nach, geht einer Anregung aber völlig aus dem Weg.
Die App will immer wissen, wo man sich befindet. Eine Einstellung wie etwa „nur beim Verwenden der App“ gibt es nicht. Stellt man die Ortung ab, erinnert ein übertrieben nerviges Pop-up etwa alle 30 Sekunden daran die GPS-Dienste doch bitte zu aktiveren. Generell muss man dazu wissen, dass der PACE Link ohne Smartphone nicht einen einzigen Dienst bietet, mit welchem PACE wirbt. Ohne aktive Bluetooth-Verbindung ist es nur ein Stück Plastik.
Die Konkurrenz zeigt, wie es besser geht
Etwa die Querkräfte (oder auch G-Monitor) werden nicht per OBD ausgelesen, sondern über das Smartphone. Das dies auch anders geht hat Anfang des Jahres der TomTom Curfer im Test bewiesen. Spätere Statistiken, die Nutzbarkeit der App, als auch der Stecker selbst ist TomTom besser gelungen.
Während der aktiven Nutzung geht die App in eine Art Safe-Mode. Der Fahrer soll zwar mit zusätzlichen Daten versorgt werden, aber nicht während der Fahrt auf dem Smartphone „rumdaddeln“. Somit ist während der Fahrt nur ein Screen aktiv und dieser kann auch nicht gewechselt werden. Die Menüpunkte Einstellungen und Co. sind währenddessen komplett gesperrt. Leidlich die Fahrdaten oder den Wagen auf einer kleinen Karten sind dann sichtbar.
Die Pluspunkte des PACE Link
Was den PACE Link sehr gut dastehen lässt ist die einfache, aber tiefgehende Installation. Einstöpseln und VIN eingeben. Als kleine Sicherheitsüberprüfung muss dann zusätzlich noch der eigene Wagen aus Drop-Down-Menüs ausgesucht werden. So wird ein Fehler in der Eingabe des Wagens unmöglich. Die App als solches gibt Aufschluss über die Fahrdaten oder auch das Fahrverhalten. Leider muss man aber definitiv zugeben, dass es im Markt, wie bereits erwähnt, schon bessere Lösungen gibt.
Insgesamt hat das Kickstarter-Projekt viel versprochen und die größten Chancen gehabt, denn OBD-Stecker gab es schon in Massen. Man hat sich, wohl auch bewusst, nicht an anderen Modellen orientiert, sondern eigenständig etwas auf die Beine gestellt. Doch nicht alles, was vor der eigenen Erfindung vorhanden ist, ist zwangsläufig schlechter.
Text: Fabian Meßner
Fotos: PACE