Infiniti ist nicht gerade der Weltmarktführer in technologischen Durchbrüchen, doch das sollte sich mit dem VC-T Motor bald ändern. Damit sollte Infiniti, nach aktuellem Stand, der erste Autohersteller werden, welcher einen Motor mit variablem Verdichtungsverhältnis in Serie bringt. Marktstart für den neuen Motor ist das Jahr 2018. Mit dem neuen Triebwerk verspricht man die Wirtschaftlichkeit eines Diesels, gleichzeitig die Laufruhe und Kraft eines V6-Motors. Alles verpackt in einem 2,0-Liter Turbo-Vierzylinder.
Alter V6 raus, neuer 2,0-Liter Turbo rein
Das neue Aggregat wird dabei auch den alten 3,5-Liter V6-Motoren ersetzen. Das Debüt für den neuen Infiniti VC-T Motor soll mit dem GX50 stattfinden. Ein weltweit eingesetztes Mittelklasse-SUV mit sieben Sitzplätzen. Später soll der neue Motor auch im Q30 und QX30 eingesetzt werden. Der Motor wird auf dem Pariser Autosalon im Herbst erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden, noch ohne Karosserie drum herum.
Laut den Infiniti Ingenieuren soll das Turbo-Benziner Aggregat etwa 270 PS leisten und ein maximales Drehmoment von 390 Nm entwickeln. Dabei ist die Effizienz um bis zu 27% besser, als ein vergleichbarer 2,0-Liter Turbo-Benziner. Damit würde das Aggregat etwa auf dem Niveau eines 2,0-Liter Dieselmotors spielen.
Infiniti verspricht Laufruhe vergleichbar mit V6-Motor
Die Entwicklung von Lautstärke und Vibration soll dabei auf dem Niveau eines laufruhigen V6-Motors liegen. Ferner soll der VC-T Motor deutlich günstiger zu bauen sein, als ein EU6-Diesel-Motor. Zudem kann der Motor, welcher seit dem Jahr 1998 entwickelt wird, auch noch durch eine zusätzliche Hybridisierung um weitere 10% effizienter werden.
Die Technik des Infiniti VC-T Motor in Kurzform
Der VC-T Motor hat zwei parallele Einspritzsysteme. Ein direktes (konventionelles) und eines im Ansaugtrakt. Der Motor kann so zwischen dem typischen Verbrennungssystem und dem Atkinson Zyklus hin und her wechseln. Dabei wird das Verdichtungsverhältnis nahtlos zwischen 8:1 (für High Performance) und 14:1 (für Effizienz) verstellt. Dies gelingt durch einen mechanischen Aktuator-Arm, welcher mit den Pleuelstangen verbunden ist. Durch einen elektrischen Motor, der ebenso außerhalb des Motorblocks montiert ist, wird die Länge der Pleuel verkürzt oder verlängert. Die Verlängerung erzeugt das höhere Verdichtungsverhältnis, die Verkürzung das niedrigere Verdichtungsverhältnis.
Fotos: Infiniti