Mit rund 20.000 Euro verlangt die Daimler AG einen stolzen Preis für die neueste Generation smart BRABUS fortwo und forfour. Dafür bekommt man wohl einen der exklusivsten Stadt-Renner mit 109 PS aus einem 898 Kubikzentimeter kleinem Heckmotor. Warum sollte man sich für das gleiche Geld nicht einen Fiesta ST zulegen, der weitaus mehr Power hat? Der Heckantrieb macht den großen, kleinen Unterschied.
Der Bottropper-Einfluss: smart BRABUS fortwo
Das der neuste smart BRABUS fortwo nicht nur so aussieht, als hätte er es faustdick hinter den Ohren – zwei verchromte Endrohre – will er auf einem kleinen, abgesteckten Testrack beweisen. Die 109 Ponies werden über eine Race Start Funktion in der überarbeiteten twinamic (6-Gang-Doppelkupplung) freigelassen. Bei 2.000 Touren setzt das volle Drehmoment von 170 Nm (unverändert gegenüber der 90 PS Variante) ein.
Das steifere Fahrwerk und die direktere Lenkung machen durchaus Laune in den langgezogenen, schnellen Kurven. Denn der smart BRABUS fortwo neigt sich erstaunlich wenig, obgleich seiner ulkigen, leicht hohen Karosserie. Wohlgemerkt hier geht es mit dem smart BRABUS fortwo um die Ecken, das freigiebigere ESP lässt sogar ein minimales Tänzeln des Hecks zu. Manchmal hätte man auf einen automatischen Gangwechsel verzichten können. Die twinamic ist zwar sportlicher, aber nicht sportiv. Es ist weiterhin ein Stadtauto, auch wenn der Zwerg, auf dem für ihn abgesteckten Track, eine überraschend gute Performance niederlegt.
smart BRABUS forfour: in der Spitze schneller und stabiler
Weitaus mehr Spaß hätte der Fiesta ST hier sicherlich bereitet, doch der passt dann wieder nicht so einfach in Parklücken. Selbst der größere smart BRABUS forfour sticht den Fiesta ST in der Stadt aus. Hinsichtlich der Performance sei es mal dahingestellt, der Fiesta ST ist einfach der bessere „Sport-Flitzer“. Ganze 180 km/h schnell fährt der Viersitzer aus der Böblingen-Bottrop-Vereinigung. Stabil liegt er auch dann noch auf der Straße. Störend ist dabei nur das serienmäßige Panorama-Dach, was sich negativ durch starke Windgeräusche bemerkbar macht. Das hochgelobte Akustik-Verdeck bleibt eben denen mit dem Stern vorbehalten.
Im direkten Vergleich mit anderen Autos dieser Preisklasse, welche die Leistungsklasse des smart BRABUS mit Leichtigkeit überspringen, steht vor allem der Preis im Weg. Mit der Marke smart verkauft die Daimler AG einen Lifestyle, der so wahrlich nirgendswo anders zu bekommen ist. Zwar baut der Twingo auf der gleichen Plattform, doch der Franzose kann nicht mehr aus der Kooperation gewinnen.
Der Startpreis ist erst der Anfang
Mit weiteren teuren Extras wie etwa aus Alu gefrästen Schaltpaddles, einem schweren Alu-Handbremshebel wird der smart BRABUS zum echten BRABUS mit einem Preisschild der absoluten Unvernunft. Aber es sieht verdammt gut aus. Bei 19.710 Euro für den fortwo und 20.520 Euro für den forfour ist der Geldbeutel kein entscheidender Faktor mehr. Wer sich für einen solchen Preis einen Stadtwagen leisten kann, der hat wahrscheinlich noch ein Auto für den vier oder fünffachen Preis in der Garage stehen. Hier zählt einzig und alleine der Faktor „haben will“.
Video-Fahrbericht smart BRABUS forfour
Text: Fabian Meßner
Fotos: smart