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Fahrbericht: Volvo XC60 D4 Ocean Race

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Das Volvo Ocean Race ist wohl einer der härtesten Herausforderungen, der sich ein Segler stellen kann. Einmal um die Welt von Alicante (Spanien) durch den Indischen Ozean über Sanya (China), Auckland (Neuseeland) durch den Pazifischen Ozean nach Newport (USA) bis man schlussendlich irgendwann in Göteborg (Schweden) ankommt. Ganz im Sinne dieser großen Herausforderung gab Volvo den Topseller als Volvo XC60 Ocean Race heraus – ein Crossover mit vielen kleinen Details.

Die Ocean Race Ausstattung bringt einige Annehmlichkeiten, wie etwa die Frontscheibenheizung oder Sitzheizung vorne mit sich, damit beim Verfolgen des Volvo Ocean Race auch keiner erfriert. Neben der Plakette am vorderen Radlauf zeichnet den XC60 in der Ocean Race Ausstattung vor allem die große Weltkarte auf der Abdeckung des Kofferraum aus. Hier sind die einzelnen Häfen der riesigen Tour mit einem orange-farbenen Punkt markiert.

Orange ist auch die Leitfarbe, die sich durch den Innenraum zieht. Auch die Leder-Sportsitze (Aufpreis 300 Euro) werden von orangenen Kontrastnähten geziert. Am Armaturenbrett ziehen sich die einzelnen Stationen / Häfen des Ocean Race vom Gangwahlhebel hoch bis zum Bildschirm des Infotainment.

Verglichen mit dem erst kürzlich vorgestellten Volvo XC90 wirkt das Interieur wie aus einer vergangenen Zeit. Noch immer findet man sich schnell innerhalb der bekannten Volvo Knöpfe zu recht, doch das neue Infotainment-System ist nicht nur schöner und schneller, sondern auch einfacher zu bedienen. Die Steuerung des Senus Conncet Pro (Teil des Business-Paket Pro) gelingt über die Drehknöpfe relativ zielsicher und auch während der Fahrt, nur ein kleiner Kontrollblick in Richtung Bildschirm ist notwendig. Kleines Manko, die Radiosender lassen sich nicht über Schnellwahltasten verstellen, es sei denn sie sind auf den Zahlentasten abgelegt.

Wer den Topseller der Schweden als Anschaffung der Kinder wegen in Betracht zieht, der sollte in jedem Fall das Familien-Paket (350 Euro) hinzufügen. Das spart die teuren Kindersitze, denn die sind damit gleich in die Rückbank integriert und über einen simplen Hebelgriff gesetzt. Wenn dann wieder die Kumpels mitfahren, einfach drücken und schon ist es wieder eine durchgehende Bank mit drei Sitzplätzen.

Auch wenn er mit 1.844 Kilogramm leer doch einiges auf die Waage bringt, so kann er auch ordentlich was wegstecken. Da wird der Ausflug zum Blumenerde-Einkauf ein echtes Kinderspiel bei 661 Kilogramm Zuladung muss man definitiv nur einmal fahren. Dann ist der D4 Dieselmotor zwar nicht mehr ganz so flott unterwegs, genehmigt sich dabei dennoch nur maximal exakt acht Liter auf 100 Kilometer. Von den Verbrauchsangaben des Herstellers (4,7 l/100km kombiniert) weicht er jedoch auch unbeladen ab und braucht mindestens um die sechs Liter pro 100 Kilometer.

Bei einer längeren Ausfahrt bestätigt sich wieder der Eindruck, dass das Geartronic Achtgang-Automatikgetriebe einen Tick besser zu den Vierzylinder-Benzinmotoren passt. Teils scheint die von Aisin produzierte 8-Gang Automatik nicht ganz zu wissen, ob sie nun schon schalten oder die Drehzahl lieber noch ein paar Sekunden halten soll. Mit den Wippen am Lenkrad (190 Euro) wird es vor allem in den ersten drei Gängen deutlich sanfter. Warum auch immer, aber im D-Gang fährt es sich unten heraus nicht ganz so flüssig, wie in den oberen Gängen oder auch bei den Benzinmotoren der Drive-E Motorengeneration.

Auf der Langstrecke kommt der gute Durchzug des Dieselmotors positiv zur Geltung, mal eben beschleunigen funktioniert gut, auch weil die acht Gänge gut sortiert sind und je nach Geschwindigkeit immer der passende Gang bereit steht, um mal eben den LKW zu überholen. Dabei springt die Aisin 8-Gang Automatik auch mal über den anderen Gang drüber, um vom sparsamen (lang übersetzen) achten Gang schnell in den fünften Gang zu kommen.

Defizite als solches gibt es keine, nur bei Geschwindigkeiten über 180 km/h kann eine Bodenwelle oder auch eine Unebenheit in der Straße einen unangenehmen Schlag auf das Lenkrad zur Folge haben. Der Volvo XC60 selbst lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und hält weitestgehend die Spur.

Volvo XC60 D4 Ocean Race

Reihenvierzylinder (quer) 1.969 cm³ (2 Turbolader)
181 PS bei 4.250 U/min
400 Nm bei 1.750 – 2.500 U/min
8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h
VMax 210 km/h
Kombinierter Verbrauch 4,7 l/100km (CO2: 124 g/km)
Testverbrauch 6,1 – 8,0 l/100km
Modellgrundpreis 41.600,00 Euro
Testwagenpreis 60.380,00 Euro

Text/Fotos: Fabian Meßner

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