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Mercedes-AMG A35 4MATIC Test: Ist er sein Geld wert?

Bisher klaffte ein großes Loch zwischen einer gewöhnlichen A-Klasse und der AMG-Ausgabe. Mit dem Mercedes-AMG A35 4MATIC wird diese Lücke nun gefühlt. Fragt sich dabei nur, ist er mehr als ein Lückenbüßer und was bekommt man für sein Geld? Wir haben es im ersten Test herausgefunden und beantworten genau diese Frage.

Keine gemeine Absicht, aber der Vergleich liegt nah

Der Vergleich mit dem Lückenbüßer ist nicht einmal mit einer fiesen Absicht. Wirft man einen Blick auf die Zahlen, dann ist es in erster Linie nur eine etwas aufgeblasene Version des A 250. Doch stimmt das wirklich? Der Motor, der intern als M 260 bekannte 2,0-Liter Turbovierzylinder, steckt auch im A 250. Die große Veränderung ist der Einsatz des Twin-Scroll statt dem Single-Scroll-Turbo und logischerweise einer anders abgestimmten Motorelektronik. Weiter lässt er sich dann optisch nur durch den Doppellamellen-Grill und zwei Endrohren von der AMG-Line einer jeden anderen A-Klasse unterscheiden. Denn auch ein A35 läuft ab Werk nur mit Halogen-Scheinwerfern vom Band.

Mercedes-AMG A35 4MATIC setzt auf ein anderes Fahrwerk-Setup

Die Unterschiede sind nicht zu erkennen, nicht einmal irgendwo niedergeschrieben. Man hat unter anderem den Vorderwagen mit zwei diagonalen Querstreben versteift, sowie die 4-Lenker-Hinterachse verbaut, die auch im späteren A45 eingesetzt werden wird. Hier fehlen die Gummi-Lager, welche Fahrwerk mit Karosserie verbinden. In der gewöhnlichen A-Klasse ein Komfort-Feature, allerdings so auch für ein leicht indirektes Fahrverhalten verantwortlich. Im A35 spürt man so direkt auf den ersten Metern einen Unterschied. Die aktuell flotteste aller A-Klasse ist deutlich rauher, unruhiger oder auch in Kurzform nicht mehr so komfortabel.

Macht ein raues Fahrwerk schon einen AMG aus?

So entsteht auch ein besseres Gefühl für das Fahrzeug. Man ist als Fahrer wieder mehr verbunden, bekommt Rückmeldung von der Straße durch die direkte Anbindung. Lange Touren können so selbst in Comfort unangenehm werden, denn der Wagen ist in erster Linie härter abgestimmt als die gewöhnliche A-Klasse. Der überarbeitete Motor bietet dabei, neben der erkenntlichen Mehrleistung (306 PS; 400 Nm), vor allem mehr Durchzug im mittleren bis oberen Drehzahlbereich. Subjektiv betrachtet greift das 7G-DCT hier auch besser ein, reagiert schneller auf Befehle an den Schaltpaddles. Mehr dazu, sowie auch den Sound des 4-Zylinder-Motors wie bekannt in unserem Video-Fahrbericht.

Video-Fahrbericht Mercedes-AMG A35 4MATIC


Die Qual der Wahl: A 250 vs. A 35

Was bekommt man nun schlussendlich für sein Geld? Im Vergleich mit dem A250 ein deutlich härteres Fahrwerk, mit ein wenig (bewusster) Unruhe und einen flotteren Antrieb. Optisch tut sich leider sehr wenig, wenn man nicht das optionale Aerodynamik-Paket hinzubestellt. Der Mercedes-AMG A35 4MATIC ist ein netter Zwischenschritt, allerdings fehlt ihm der nötige (zusätzliche) Biss, um in einer Kaufentscheidung vor einem im Alltag ruhigeren und auf Knopfdruck ebenso flotten A250 zu stehen. Etwas anders sehen die Kollegen von mb passion den A35.

Text: Fabian Meßner
Fotos: Daimler AG (Titelbild: Fabian Meßner)

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