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Technik-Revolution: Der neue Mercedes-Benz GLE (BR 167)

Mercedes-Benz GLE BR 167 Steine

Der Mercedes-Benz GLE hat einst als „M-Klasse“ das SUV-Segment bei Daimler begründet. Nun rollt die neue Generation an den Start und ein technisches Highlight jagt das nächste. Der neue Mercedes-Benz GLE ist optisch vielleicht nur weiterentwickelt, doch technisch ein komplett neues Kapitel für die Daimler AG.

Bestellformulare öffnen im Herbst – Anfang 2019 im Handel

Bestellt werden kann der neue GLE im Spätherbst diesen Jahres, wobei die ersten Fahrzeuge aus dem Werk in Tuscaloosa, Alabama, Anfang des Jahres 2019 im Handel ankommen werden. Obwohl auf den ersten Blick optisch keine großen Veränderungen zu erkennen sind, kommt der neue GLE auf einen cw-Wert von 0,29 (in der Eco-Version; Vorgänger: 0,32) und damit auf einen Bestwert im Segment. Die Highlights des neuen GLE sind die E-Active Body Control auf Basis eines 48-Volt-Systems, der aktive Stau-Assistent, die Abbiegefunktion im Aktiven Brems-Assistent, die neue 4MATIC und der erhöhte Sitzkomfort.

Eher dezente Änderungen im Design

Optisch zeigt sich der neue Mercedes-Benz GLE durch die Front direkt den SUV zugehörig. Chrom-Unterfahrschutz und Doppelstreben im Kühlergrill. In Verbindung mit den Multibeam-LED-Scheinwerfern zeigt sich durch die „Doppel-Braue“ auch die Nähe zur Mercedes-Benz E-Klasse. Die Seitenlinie hat man entschlackt und nur durch eine leichte Kurve in Form gebracht. Bei den Rädern hat man die Wahl von 18 bis 22 Zoll. Hinten zeigen sich weitaus mehr Veränderungen. Die neuen Rückleuchten sind in ihrer Form durch CLS und A-Klasse bereits bekannt, bringen durch ihre Zweiteilung auch eine größere Kofferraumöffnung mit sich. Die Reflektoren sind damit nach unten in die Schürze gerutscht, wo sich der Chrom-Unterfahrschutz und die Auspuffblenden befinden.

Ein neues Kapitel: der Innenraum des neuen GLE BR 167

Innen wiederum ist der GLE gänzlich als Neuentwicklung zu erkennen. Selbst im Vergleich mit anderen Mercedes-Modellen zeigen sich noch Unterschiede. Vier zentrale Luftdüsen im Off-Road-Design in der Mittelkonsole, die durch zwei große Haltegriffe besticht, edle Hölzer, aber auch die Doppel-Screen-Lösung (Serie: 2x 12,3 Zoll; Media-Display als Touchscreen) samt neuer MBUX-Anbindung. Durch den auf 2.995 mm um 80 mm gewachsenen Radstand gibt es mehr Platz, vor allem im Fond. So konnte auch eine optionale dritte Sitzreihe ermöglicht werden. Optional lässt sich die zweite Reihe sechsfach elektrisch verstellen – Novum im SUV-Segment. Je nach Sitzanlage fasst der neue GLE dabei 825 bis 2.055 Liter im Kofferraum.

Neue MBUX-Funktion inklusive Gestensteuerung

Die Fähigkeiten des MBUX wurden seit der A-Klasse nochmals erweitert. So kann mittels MBUX Interieur Assistent auch die Bedienung per Gesten erfolgen. Dabei kann das System sogar Fahrer von Beifahrer unterscheiden, etwa für das Anwählen von der Massage-Funktion. Fahrer und Beifahrer können mit der V-Darstellung der Finger auch jeweils eine Favoriten-Funktion festlegen. Weiter sind rund 40 neue MBUX-Funktionen seit der A-Klasse hinzugekommen.

Auswahl neuer MBUX-Funktionen

Nur ein Motor zum Marktstart

Verfügbar ist darüber hinaus auch ein neues Head-up Display mit 720×240 Pixeln. Es soll nicht nur mit verbesserter Darstellung überzeugen, sondern auch passende Informationen je nach Mode und Fahrer darstellen. Etwa im Gelände lassen sich Fahrzeugneigung, Drehmomentverteilung oder G-Kräfte in den Fokus rücken. Als Antriebe für den neuen GLE sind neben klassischen Benzin- und Dieselmotoren auch ein Plug-in Hybrid geplant. Der Marktstart erfolgt zunächst nur mit einem Reihensechszylinder-Benziner.

Der Mercedes-Benz GLE 450 4MATIC mit EQ Boost

Der GLE 450 4MATIC mit EQ Boost nutzt den 270 kW / 367 PS (500 Nm) Reihensechszylinder, welcher auch über den kurzfristigen EQ Boost mit 250 Nm und 16 kW (22 PS) verfügt. Der ISG kann durch die 48-Volt-Technologie Rekuperieren als auch Boosten, sowie den Nebenaggregate auch ohne Motor betreiben. In allen Motorisierungen kommt die bekannte 9G-Tronic zum Einsatz. Unterschiede gibt es allerdings beim 4MATIC Allradantrieb.

4MATIC Allradantrieb unterscheidet sich je nach Motorisierung

Bei den Vierzylinder-Motoren wird der Allradantrieb durch ein Verteilergetriebe mit festem Verhältnis von 50:50 umgesetzt. Durchdrehende Räder werden durch einen Bremseingriff am jeweiligen Rad kontrolliert. Für alle übrigen Motoren (etwa Mercedes-Benz GLE 450) wird ein Verteilergetriebe mit elektronisch geregelter Lamellenkupplung eingesetzt. Sie ermöglicht „Torque on Demand“ und damit eine vollvariable Verteilung von 0-100 zwischen den Achsen. Optional wäre auch ein darauf aufbauendes Verteilergetriebe mit Untersetzungsstufe und automatischer Sperrwirkung von 0-100 Prozent für den Off-Road-Einsatz verfügbar.

Highlight Fahr-Assistenten: besser als in der S-Klasse

Neben bekannten Assistenten aus der S-Klasse, verfügt der neue Mercedes-Benz GLE auch über ein paar Neuheiten. Etwa den Aktiven Abstands-Assistent Distronic, welcher über Live Traffic auch die Geschwindigkeit bei einem nahendem Stau-Ende automatisch anpassen kann. Die Geschwindigkeit wird dabei auf 100 km/h reduziert, sollte der Fahrer aktiv keine andere Aktion durchführen. Darüber hinaus kann der Aktive Stauassistent bei vorhanden Linien die Spurführung bis 60 km/h übernehmen und bis zu einer Minute nach Stillstand wieder selbsttätig anfahren. Zudem kann der Wagen mittels Aktivem Lenk-Assistent auch beim Bilden einer Rettungsgasse unterstützen, wobei sich der Assistent an der äußeren Linie der Fahrspur orientiert, diese aber nicht selbsttätig überfährt.

Highlight Fahrwerk: E-Active Body Control

Das neue Fahrwerk lässt sich optional ab den Sechszylinder-Motoren bestellen. Die Besonderheit der weiterentwickelten Luftfederung ist die individuelle Regelung von Feder- und Dämpfkräften pro Rad. Somit kann das Fahrwerk entgegen Wank-, Hub- und Nickbewegungen wirken. Das auf einem 48-Volt-Spannung basierende System kann, laut Mercedes, auf schlechten Straßen sogar Energie zurückgewinnen. Die Hydropneumatik erzeugt dynamische Kräfte, die den Kräften der Luftfeder überlagert sind und den Fahrzeugaufbau aktiv abstützen und dämpfen, z. B. bei Längs- und Querbeschleunigung oder bei der Fahrt auf unebenen Straßen. Das E-ABC Fahrwerk beinhaltet dabei auch die Curve-Neigefunktion, sowie den Road Surface Scan. Serienmäßig ist ein neu entwickeltes Stahlfahrwerk. Optional steht auch ein neuentwickeltes Airmatic Luftfahrwerk mit Dämpfungssystem Plus (ADS+) zur Verfügung.

Highlight Off-Road-Fähigkeit: Der Freifahrmodus

Hat sich der GLE beispielsweise in einer Düne im Sand festgefahren, kann dieser in vielen Situationen helfen, das Fahrzeug leichter wieder frei zu fahren. Dabei wird, wenn möglich, das Niveau mehrfach automatisch angehoben und wieder abgesenkt, was den Druck der Räder auf den Boden verändert und damit die Traktion verbessert – der GLE schaukelt sich frei. Eine weitere neue Funktion für den Offroad-Einsatz ist die Einzelradansteuerung. Hierbei kann das Niveau an jedem Rad über den Touchscreen des Media-Displays einzeln verstellt und somit die Ausrichtung des Fahrzeugs im Gelände verbessert werden, etwa wenn ein Rad in einem Graben steckt oder ein Rad voll eingefedert ist.

Fotos: Daimler AG

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