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VW Golf GTI Clubsport: Selbst geschaltet

VW Golf GTI Clubsport Test

Der DSG-Knall ist ein großer Erfolg, diverse Zielgruppen stehen unendlich darauf und die Schaltgetriebe geraten schnell in Vergessenheit. Ein guter Grund den aktuellen Golf GTI Clubsport mit serienmäßigem Schaltgetriebe für einen Test heranzuziehen. Nicht zuletzt, da wir die DSG-Variante bereits auf dem Bilster Berg fahren konnten. Im Daily Driver Check ein Hot Hatch mit 265 PS…und manchmal sogar 290 Pferden.

Fahren statt Ankommen

Im Alltag müsste doch das DSG, also automatisiertes Schalten, angenehmer sein. Das kann durchaus zutreffen, aber immerhin geht es hier um ein Spaß-Fahrzeug und nicht das typische „ich-muss-damit-zur-Arbeit-und-zurück“ Arbeitsgerät. Nein hierbei ist der Weg das Ziel, jede Landstraße wird zur Arbeitsstätte in der im 6-Gang-Getriebe geackert werden kann. Man verliert dabei in Realität etwas Zeit gegenüber dem Doppelkupplungsgetriebe, gewinnt aber an Fahrfreude und Verbindung mit dem Auto.

Im Prinzip kontrolliert man das Getriebe aus engen Motorsport-Schalensitzen heraus, in diesem Fall jedoch hat sich jemand in der Konfiguration verklickt und die Couch-Bestuhlung für den Clubsport ausgewählt. Nicht unbedingt meine erste Wahl, denn immerhin sind die Schalensitze ab Werk verbaut. Wahlweise gibt es auch eine Leder-Bestuhlung oder besagte Stoff-Couch-Garnitur alles ohne Aufpreis.

Langstrecke oder Kurvenpassage – was soll es sein?

Also mehr oder weniger serienmäßig rollt dieser Clubsport hier zum Test an, auf optisch weniger ansprechenden 18 Zoll Rädern. Da machen die 19er schon weitaus mehr her. In Summe ist der Clubsport so weitaus komfortabler als man vom Namen „Clubsport“ her erwarten würde. Auch auf der Langstrecke macht er eine gute Figur und der Durchzug ist dank des maximalen Drehmoments von 380 Nm hervorragend.

Der Overboost wird im Clubsport mit Schaltgetriebe übrigens ähnlich wie in der DSG-Variante „ausgelöst“. Über den vollen Pedaldruck (kleiner Widerstand) steigt die Leistung kurzzeitig von 265 auf 290 PS und das Drehmoment von 350 auf 380 Nm, idealerweise muss allerdings auch die Drehzahl und der Gang für die volle Wirkung passen.

Der Clubsport selbstredend auch ohne Schranken

Auch wenn es nur die 225er Bereifung ist, verbeißt sich diese im Asphalt und durch die neu ausgelegte Vorderachse kann auch das volle Drehmoment am Antrieb reißen ohne das die Räder das Stempeln beginnen. Eindrucksvoll nur minimal Schlupf in schnellen Kurven lässt sich an der Antriebsfront feststellen. Das sich Volkswagen herausgenommen hat, dass ESC komplett abschaltbar zu machen, erhöht den Spaß-Faktor – nicht nur auf dem Show & Shine Parkplatz.

Das DSG-Knallen (oder von manchem auch als „furzen“) bezeichnete Geräusch ist übrigens mit dem Schaltgetriebe weg. Zumindest zu 99 Prozent, denn in manchen Drehzahlbereichen mit heiß gefahrenem Antrieb poltert auch hier die Abgasanlage bei einem Schaltvorgang, aber wahrlich nicht so deutlich und laut wie beim DSG.

Video-Fahrbericht VW Golf GTI Clubsport – Schaltgetriebe

Text/Fotos: Fabian Meßner

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