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Ok Opel, ihr habt meine Aufmerksamkeit: e-Rally Cup auf Basis des Corsa-e

Opel Corsa-e Rallyauto

Auf der IAA wird Opel die Version zeigen, wie so oft gibt es aber schon online einige Infos. Die Rede ist vom ADAC Opel e-Rally Cup auf Basis der Serienversion des Opel Corsa-e. Für Kürzel-Fremdlinge, dies bedeutet der Opel ADAM wird als Rallyeauto abgelöst und durch den elektrischen Corsa ersetzt. Aufgrund der technischen Randbedingungen könnte damit der Rallyesport in Deutschland einen zweiten Frühling erleben. 

Rallye ist Adrenalin pur – aber schwer live zu verfolgen

Aktuell ist der Rallyesport wohl der letzte interessante Motorsport, den wir verfolgen können. Nirgends ist das Action-Level höher, der Adrenalinausstoß extremer und die Fahrer besser. Allerdings ist es für die Zuschauer vor Ort nur schwer zu verfolgen. Denn die Rallyes finden auf weit verstreuten Etappen statt. Der Wechsel auf ein E-Auto könnte aufgrund der Reichweite – es wird dieselbe Batterie eingesetzt – allerdings wesentlich kompakter werden. Heute müssen die Fahrer zwischen drei kurzen Etappen von 5 bis 25 Kilometer (teils auch mal 45 Kilometer auf der Panzerplatte in Deutschland) mehrere Kilometer auf öffentlicher Straße zurücklegen.

Logistische Herausforderung: wie, wann und wo aufladen?

Entweder hält man diese Wege in Zukunft extrem kurz oder packt die Rallyeautos vor und nach jeder Etappe auf einen Hänger. Das würde auch „das Aufladen unterwegs“ ermöglichen. Aber auch den Nervenkitzel entfernen. Theoretisch sind mit der 50 kWh Batterie bis zu 330 Kilometer nach WLTP möglich. Eine Rallye-Etappe hat damit allerdings reichlich wenig zu tun. Der Elektro-Renner wird dabei auch nicht zwangsläufig leichter sein als das Serienfahrzeug. Zwar fliegen die Rückbank und gewisse Dämmplatten heraus. Aber es kommt auch wieder mehr Hardware hinein, wie etwa der Überrollkäfig, das Lösch-System oder gar das Sperrdifferenzial an der Vorderachse.

Die Hardware des e-Rally Cup Corsa

Hardwareseitig bleibt es beim 100 kW (136 PS) E-Motor mit 260 Nm Drehmoment (Verbrenner Rallyeauto: rund 140 PS, 160 Nm) und stellt damit sogar eine Verbesserung dar. Der Frontantrieb wird mit einem Torsen-Differenzial aufgewertet. Zudem zieht ein Rallyefahrwerk in den Wagen mit Uniballaufnahmen vorne ein. Hinter den 7×17 Zoll Felgen steckt vorne ein 4-Kolben-Bremssattel mit 332x28mm Scheiben (hinten: 264x12mm), dabei ist der Bremskreislauf/hydraulischer Druck hinten einstellbar. Die gesamte Bremsensteuerung ist auf die Rekuperation angepasst. Was aber nicht fehlen darf ist die hydraulische Fly-Off Handbremse. Bei der Länge bleibt mit 4.060mm alles gleich, allerdings legt er in der Breite und Höhe um je 5 mm auf 1.770 und 1.440 mm zu. Der Radstand wächst um zwei Millimeter auf 2.540 an.

Aufstiegschancen garantiert – theoretisch bis in die WRC

Der ADAC Opel e-Rally Cup soll im Sommer 2020 im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft starten, sowie an weiteren „ausgewählten“ Veranstaltungen. Mindestens acht Wertungsläufe soll es bis 2021 geben. Dabei gibt es massive Aufstiegsschancen. Für die besten Fahrer soll ein Cockpit im Corsa R2 innerhalb der Rallye-Junior-Europameisterschaft freigehalten werden. Doch von dort es kann es noch weiter gehen, da PSA noch mit Peugeot den 208 R5 einsetzt und Citroen in der WRC mitspielt. 

Fotos: Opel

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