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Der Unbekannte auf Augenhöhe: Cadillac ATS-V Fahrbericht

Cadillac ATS-V Front

Performance-Limousine sind in aller Munde, doch nur die wenigsten haben den adäquaten Amerikaner im Mittelklasse-Segment auf dem Schirm. Der Cadillac ATS-V ist kurzum als Underdog zu bezeichnen, aber nur weil man ihn nicht kennt, heißt dies nicht, dass er nichts auf dem Kasten hat. Fahrbericht der amerikanischen Power-Limo.

Cadillac ATS-V fordert die deutschen Power-Limousinen heraus

Es gäbe den ATS-V auch als Coupé, allerdings ist er dann nicht nur länger und breiter, sondern auch schwerer. Die Limousine kann getrost in direktem Konkurrenz-Kampf mit dem BMW M3 oder auch Mercedes-AMG C63 treten. Alles am ATS-V ist steifer als und dynamischer ausgelegt als im Serien-Modell. Letzteres ist auch weitaus komfortabler, selbst im Tour-Modus lässt sich im ATS-V nicht verheimlichen, dass er für mehr als nur langweilige Städte-Touren gebaut wurde.

In Summe hat man dem ATS-V nicht nur andere Domstreben verpasst, sondern die Stützstreben zwischen Hinterachsrahmen und Schweller vergrößert als auch die Stützstreben im Motorraum ausgetauscht. Nicht zuletzt ist die Spurbreite vorne und hinten angewachsen, wodurch auch die breiteren Pneus von 255er Breite vorne und 275er Gummis hinten drauf passen. Die Gewichtsverteilung könnte dabei kaum besser sein mit 51/49 von Vorder- zu Hinterachse. Die Motorhaube aus Karbonfaser tut da ihr Übriges zu. Nicht näher beziffert ist die Veränderung durch die Carbon-Anbauteile, aber in jedem Fall setzt es den Fokus neu auf den Frontsplitter, den Diffusor und die Inlets in der Motorhaube.

Ein Triebwerk mit mächtigem Schub im mittleren Drehzahlbereich

Was den ATS-V aber ausmacht ist der Motor. Amerikanische Power herunterskaliert auf ein V6-Aggregat. Zu 3,6-Liter Hubraum gesellen sich noch zwei Turbolader, sodass knapp unter 6.000 Touren 470 amerikanische Pferde zum Angriff bereit stehen. Das volle Drehmoment von 603 Newtonmeter kickt bei 3.500 U/min richtig rein und hebt sich alleine schon deshalb von den deutschen Aggregaten ab. Gerade der Antritt im mittleren Drehzahlbereich ist enorm und bis über 200 auf der Uhr wird einfach nur durchbeschleunigt. Danach hangelt er sich bis über 300 km/h durch, doch das erfordert eine sehr lange Gerade.

Amerika kann mehr als nur Viertelmeile-Renner bauen

Auch wenn er typisch amerikanisch dick und schwer aussieht, so bewegt er sich agil und teils auch grazil. Die mit magneto-rheologischer Flüssigkeit gefüllten Dämpfer gleichen jedes Rad einzeln an die Gegebenheiten in Windeseile an. Exakt 1.000 Mal pro Sekunde wird die Straße dafür abgetastet. Das Ergebnis ist eine Sport-Limousine, die auf jeden Befehl präzise und direkt reagiert. Amerika kann eben nicht nur Fahrzeuge für die Viertelmeile bauen.

Video-Fahrbericht Cadillac ATS-V


Text/Fotos: Fabian Meßner

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