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Der Abenteurer: VW Passat Alltrack 2.0 TDI gefahren

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Abenteuerlichen Lifestyle und Beruf verbinden, das will der neue VW Passat Alltrack. Der Crossover aus bekanntem Passat Variant und taffem, geländetauglichen Fahrzeug spricht mit poppigen Farben auch eine deutlich jüngere, frischere Zielgruppe an. Ob der neue Passat Alltrack mit serienmäßigem 4Motion Allradantrieb auch diesem Ruf gerecht werden kann, sollte der erste Fahreindruck zeigen.

Mit 174 Millimeter Bodenfreiheit ist der Passat Alltrack natürlich auch nur bedingt einsatzfähig, wenn die geteerte Straße ein Ende findet. Immerhin, der serienmäßige Allradantrieb 4Motion schiebt die endende Fortbewegung etwas weiter nach hinten. Durch die fünfte Haldex-Generation wird natürlich „permanent“ nur die Vorderachse angetrieben und sobald die Systeme es als notwendig erachten, schaltet sich auch die Hinterachse mit dazu. Elektronisch unterstützende Systeme, wie der Bergabfahrassistent oder XDS+, sorgen dafür, dass selbst ein Laie wieder aus einer kleinen Matschgrube am Hang hinausfindet.

In den tiefen des „Offroad-Programms“ findet sich nur der Hinweis auf die Funktion Offroad für den Motor. Das heißt an und für sich nur, dass der Schaltvorgang beim DSG etwas hinausgezögert und automatisch das maximale Drehmoment bereit gehalten wird. Soll heißen, dass ein Gangwechsel erst oberhalb von 3.000 U/min erfolgt. Im Sinne des einfachen Passat Alltrack mit dem kleinsten 2.0 TDI (150 PS / 340 Nm) tut sich auf den ersten Blick durch die manuelle Sechsgangschaltung keine große Veränderung auf. Lediglich kleine leuchtende Symbole weisen auf die Alarmbereitschaft des Passat Alltrack hin.

Optisch wird dem Passat Alltrack ein dezent taffer Look zuteil, welcher natürlich nicht nur hinweisend, sondern auch schützend wirken soll. Ob die Edelstahloptik an der Front- und Heckschürze allerdings allzu viele Fremdeinwirkungen durch größere Steine gut überlebt, ist eher fraglich. Da steckt die Plastik-Umrandung an den Radkasten wohl deutlich mehr weg und kann, ganz ungeplant, auch mal einen Parkrempler in der Stadt einstecken.

Ansonsten ist auch der Alltrack in erster Linie ein Passat Variant. Demnach hat er dieselben Innenabmessungen, genauso viel Platz für fünf Passagiere, nur eben ein wenig mehr Bodenfreiheit (+27,5 mm). Technisch werden ihm auch die gleichen Helfer zu Teil, wie etwa der Trailer Assist. Der hilft, den bis zu 2,2 Tonnen schweren Anhänger rückwärts in eine Lücke zu rangieren.

Bei einem Turbobenziner und drei Dieselmotoren ist auch die Ausrichtung für den Antrieb schnell klar. Vom Benziner wird wohl etwa so viel Absatz erwartet, wie vom up! mit V8-Motor. Wer einen solchen Mix aus Nutzlast-Spezialist und leichtem Geländefahrzeug wünscht, der weiß, dass er einen Dieselmotor braucht. Neben dem gefahrenen 150 PS-TDI steht auch noch der 2.0 TDI mit 190 PS (400 Nm), sowie der neu mit dem Passat vorgestellte 2.0 TDI Biturbo mit 240 PS (500 Nm) zur Wahl. Die beiden letzten kommen serienmäßig mit 6-Gang bzw. 7-Gang-DSG, während der kleinste (leider) nur mit manueller Schaltung zu haben ist.

An und für sich bleibt dieser immerhin seinen Angaben treu, überzeugt mit effizientem Testverbrauch von 4,9 l/100km und spurtet durch das früh anliegende Drehmoment ganz ordentlich von der Grasnarbe weg. Fahrdynamisch ist keine große Überraschung zu erwarten, denn die Ingenieure haben alles daran gelegt, dass die zusätzliche Bodenfreiheit nicht zum Windfang wird. Ein Schaukelpferdchen ist der Passat Alltrack nicht, generell ist er dabei insgesamt etwas härter ausgelegt als der normale Passat Variant. Im Comfort-Mode (mit optionalem DCC) federt er Wellen nicht ganz so smooth ab wie der normale Kombi. Ebenso ist er im Sport-Mode etwas straffer abgestimmt. Der Offroad-Mode als solches ist Dämpfer-technisch nicht weiter aufgefallen, da hier ohnehin immer von links nach rechts, sowie oben nach unten geschunkelt wird. Kurz gesagt: im großen und ganzen fährt sich der Alltrack auch nicht wirklich anders als der Variant.

Für mindestens 38.550 Euro gibt es daher einen Kombi, der so manches SUV in mehrerlei Hinsicht auf’s Kreuz legt. Zum einen ist der Laderaum nutzbar und die Anhängelast ist respektabel hoch. Zum anderen ist auch eine halbwegs realistische Nutzbarkeit auf holprigen, matschigen Feldwegen gegeben. Wer allerdings auf Active Info Display – nur zu empfehlen – oder etwa den Klang von Dynaudio nicht verzichten möchte, der wird sich mit den Extras schnell bei knapp 50.000 Euro wiederfinden.

Morgens im Anzug ins Büro und Mittags mit dem Surfbrett oder dem Mountainbike ab in die Natur. Das ist die Vorstellung von Kunde, welchen sich der Alltrack erhofft. Mit viel Glück findet er diesen aktiven Kunden auch, denn mit einem vergleichbaren SUV wird diese Umsetzung alleine schon aus Platzgründen eher schwierig. Die meisten SUVs sind durch ihre Bauart nicht gerade so alltagstauglich und vor allem kein Nutzlast-Esel, wie sie gerne verkörpern. SUV ist Lifestyle, Alltrack ist Aktiv-Style.

Text/Fotos: Fabian Meßner

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