Über eineinhalb Jahre ist es bald her, da wurde die neue Mercedes-Benz C-Klasse (W205) vorgestellt. Endlich folgt der Startschuss für die sportliche Ausführung bis hin zur Black Series: das neue Mercedes-Benz C-Klasse Coupé stellt sich vor. Die visuelle Nähe zur S-Klasse ist auch dem Coupé unverkennbar anzusehen. Doch gerade in der Heckpartie unterscheiden sich S- und C-Coupé am Meisten. Zwar sind die Rückleuchten ähnlich, das S Coupé hingegen hat eine flache Struktur und zeigt puren Luxus durch Breite, während das C-Coupé ein leicht gewölbtes Heck besitzt.
Die Front samt großer Lufteinlässe der AMG Line zeugt von der Baureihe, während erst die Seitenansicht eigenständig ist. Klar gezeichnet, finden sich in der seitlichen Ansicht nur zwei Linien. Die obere teilt Glaselemente von der unteren Hälfte der Karossiere ab, während die untere Linie aus der Mitte der vorderen Radnabe entspringt und eine gegenläufige Dynamik in die Ansicht bringt und gen Unterkante der Rückleuchten abzielt.
An der Windschutzscheibe steigt die Dachlinie stark an, am Heck fließt sie gar dezent im Heckdeckel aus. Die letzte Kante ist kaum zu sehen, nur noch am Kofferraum ist die Abrisskante direkt integriert. Ansonsten fließt die Karosserie durch den Windkanal, wohl auch daher kommt der cw-Wert von 0,26. Das Heck wirkt aus gewissen Perspektiven etwas zusammen gedrückt, doch vielleicht sollte ich einfach den Vergleich mit dem S-Coupé unterlassen.
Im direkten Vergleich zur Limousine liegt das Coupé 15 mm näher am Boden und kommt mit 17 Zoll Felgen ab Werk – die lassen sich natürlich auch noch gegen größere, schickere Alus austauschen. Obwohl innen alles auf den ersten Blick der Limousine gleicht, spendiert Mercedes-Benz dem Coupé noch eine neue Integral-Sitzanlage, um auch fahrdynamisch den sportlichen Halt zu garantieren, den ein Coupé verlangt. Der Vorgänger mit der Baureihen-Bezeichnung C204, ist verglichen mit dem Neuling, 95 mm kürzer und 40 mm schmaler. Gegenüber dem allgemeinen Trend wuchs hierbei nicht der Raum im Fond an, sondern das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer. Vor allem auf Höhe der Schulter stellt sich mehr Spielraum zur Entfaltung ein. Hinten können sich, Coupé üblich, zwei sportlich kleine Personen einfinden.
Wie auf den Bildern zu sehen gibt es auch für das Coupé die AMG Line mit 18 Zoll Felgen und etwas mehr optischer Angriffslust. Breitere Lufteinlässe vorne und die Schlitze an der Heckstoßstange sind die großen Merkmale des Optik-Pakets. Im Laufe der IAA im September wird neben dem C-Coupé auch die C 63 AMG Variante enthüllt. Derivate wie etwa der 450 AMG Sport folgen später. Die Black Series Krönung des 4,0-Liter V8 Biturbo wird noch etwa mindestens ein bis zwei Jahre auf sich warten lassen. Für den Anfang müssen vier kleinere Benzinmotoren mit 156 PS (1,6-Liter Hubraum im C 180), sowie die C 200 und C 250 Motorisierung, die aus 2,0-Liter Hubraum 184 bzw. 211 PS schöpfen. Vorerst der Spitzenreiter mit ebenfalls 2,0-Liter Hubraum wird der C 300 mit 245 PS sein. Bei den Dieselmotoren gibt es zuerst nur den 170 und 204 PS starken Selbstzünder.
Wie auch vom W205 bekannt kommt die 4-Lenker-Vorderachse und 5-Lenker-Hinterachse am Coupé zu tragen. Serienmäßig mit Stahlfedern, entweder als sportlich, komfortables oder reines Sportfahrwerk mit strafferer Auslegung bestellbar, sowie optional mit der Luftfederung Airmatic. Optional finden sich auch allerhand technische Helfer an Board, wie etwa der Stop&Go Pilot, der bei schlechten Fahrbahnmarkierungen auch einfach dem Vordermann folgen kann. Natürlich lässt sich auch das Coupé mit dem Burmester-Soundsystem ausrüsten.
Fotos: Mercedes-Benz