Woher kommt eigentlich der vierfach-Turbo in den neusten BMW Diesel-Modellen? BorgWarner liefert den R2S und stellt das System als weltweit erste zweistufige, geregelte Aufladung mit vier Turbos nun genauer vor. Versprochen wird logischerweise viel Leistung, aber auch vier Prozent weniger Spritverbrauch gegenüber dem Vorgänger-Motor.
Zwei Turbos pro Anwendungsbereich
Neuere konventionelle Systeme bedienen mit einem Turbolader den Niederdruckbereich, während sich ein zweiter der Hochdruckstufe zuwendet. Im neuesten R2S-System kommen pro Bereich eben zwei Turbolader zum Einsatz. Die Folge ist ein kräftiger Durchzug aber vor allem eine kontinuierliche Leistungsabgabe über das gesamte Drehzahlband.
Premiere im BMW M550d xDrive
Bisher findet das System ausschließlich im 3,0-Liter Reihensechszylinder-Dieselmotor der BMW Group Anwendung. Dort leistet das Triebwerk somit 294 kW / 400 PS und setzt ein maximales Drehmoment von 760 Nm frei. Um das angepeilte Ansprechverhalten zu erreichen kommen im Niederdruckbereich zwei eher kleinere Turbos zum Einsatz. Dadurch kann man der üblichen „Turbinenträgheit“ entgegen wirken. Darüber arbeitet entweder nur ein Hochdrucklader oder gar beide bis in die höheren Beschleunigungsbereiche, um bei hohen Durchflussraten die Kapazität weiter zu steigern.
Über die Anwendung bei anderen Triebwerken schweigt sich BorgWarner derzeit leider noch aus. Denkbar ist ein solcher Anwendungsfall aber auch bei Benzin-Motoren oder gar (weiter in der Zukunft) Vierzylinder-Hochleistungstriebwerken.
Foto: BorgWarner