Im preissensitiven Kleinwagen-Segment verläuft sich Kia nicht mit überladenden Hightech-Features, sondern stellt mit der vierten Generation des Kia Rio wieder einen soliden Wagen in den Showroom. Man bleibt sich selbst treu, schärft den Kleinwagen etwas nach und drückt ihm den wichtigen 7-Jahre-Garantie Stempel auf.
Auf Testfahrt im neuen Kia Rio mit zwei Benzin-Triebwerken
Im ersten Fahreindruck mit dem 1,2-Liter Sauger und dem für den Rio neuen 1,0-Liter Turbo-Dreizylinder, zeigen sich Verbesserungen auf. Das Fahrwerk ist komfortabel weich abgestimmt, denn der Kia Rio will kein Sportwagen sein. Immerhin die Lenkung reagiert nun direkter auf Befehle und so zeigt er sich im normalen Geschwindigkeitsbereich als agiler Stadtzwerg.
Ab dem 11. Februar steht der Neue im Showroom zu Preisen ab 11.690 Euro. Bei den Motoren setzt Kia nicht auf viel Bums, sondern eher auf ökologische Antriebe. Fast ausnahmslos alle Motoren bewegen sich im Bereich von rund 100 Gramm CO2 pro Kilometer. Zumindest auf dem Papier. Der 1,2-Liter Sauger bringt es auf 84 PS, um diese zu erleben braucht es allerdings Drehzahlen. Im unteren Bereich kann der Einstiegsbenziner aber problemlos im Stadtverkehr mitschwimmen.
Turbo-Power: Der Kleinste ist der Größte
Wer mehr will muss zum kleinsten Aggregat greifen. Mit drei Zylindern und einem Liter Hubraum ist der kleinste quasi der Größte. Den 1.0 T-GDI gibt es in zwei Leistungsstufen. 100 oder 120 PS stehen so zur Wahl. Etwas traurig ist, dass das 6-Gang-Getriebe leider dem absoluten „Topmodell“ mit 120 PS vorbehalten bleibt. Auch der kleineren 100 PS-Variante täte dies auf der Autobahn extrem gut.
Abgesehen von den Motoren beweist Kia ein extrem cleveres Paket. Nicht nur die Innenraummaße überzeugen mehr als positiv für diese Klasse, sondern auch die Ausstattung. Zwar gibt es obenhinaus keine großen technischen Helfer, aber bereits die Serienausstattung kommt umfangreich. Neben dem Multifunktionslenkrad und sechs Airbags sind dann bereits der USB- und Aux-Anschluss vorhanden. Die Edition 7 bietet zwar den Zwischenboden für den Kofferraum darüber aber keine nennenswerten Extras abgesehen von der manuellen Klimaanlage.
Kaufempfehlung: Ausstattung Spirit
Für mindestens 16.690 Euro ist in Spirit allerdings alles enthalten, was der Kleinwagen-Fahrer braucht. Inklusive dem autonomen Notbrems-Assistent mit Fußgängererkennung beispielsweise oder einem beheiztem Lenkrad, sowie einer USB-Ladebuchse im Fond oder auch der Rückfahrkamera. Besonders das Fond klotzt anstatt zu kleckern. Hier bietet der neue Kia Rio fast die Ausmaße eines Kompaktwagens. Und das obwohl er nach außen hin nur um wenige Millimeter gewachsen ist. Auch der Kofferraum ist auf nunmehr 325 Liter angewachsen und bietet (mit dem Zwischenboden) auch eine fast ebene Ladefläche.
Kurz gesagt ist er nicht das Technik-Highlight der Kleinwagen-Klasse, aber grundsolide, überzeugend und vor allem preiswert. Mehr dazu auch in unserem Video-Fahrbericht.
Video-Fahrbericht Kia Rio
Text/Fotos: Fabian Meßner