Lange mussten wir darauf warten und nun ist der Ford GT zurück. Mit einer von Aerodynamik getriebene Karossiere, die zum dahinschmelzen atemberaubend genial gut aussieht. Über den Antrieb kann man sich nun streiten, denn der verliert leider zwei (wichtige) Zylinder. Trotzdem soll der Twin-Turbo V6 über 600 PS an das heckgetriebene Supercar aus Detroit abliefern. Ab 2016 geht der neue Ford GT in die Serienproduktion.
In ausgewählten Märkten wird er angeboten werden; wir wissen nicht welche! Der Mittelheckmotor überträgt die Kraft über eine Siebengang-Doppelkupplung im transaxle-Prinzip nur an die Hinterachse; immerhin das passt mit dem Vorgänger. Was wir allerdings vom ecoboost inspirierten 3,5-Liter V6 Twin-Turbo halten sollen. Also emotional wird er den 5,4-Liter V8 nicht ersetzen können und den 7,0-Liter V8 des Ford GT40 ganz bestimmt nicht. Von der Performance wird er sicherlich besser sein, so gibt Ford auch ein breites Drehzahlband des Drehmoments an – aber keine exakten Daten.
Ford interessiert sich auch für die beeindruckende Effizienz des Aggregats. Wahrscheinlich sind die Ingenieure da auf weiter Flur alleine. Wer ein Supercar fährt, den interessiert es einen Scheiß, wie viel vom flüssigen Gold er da reinkippen muss.
Beim Material setzt Ford auch viel Carbon und Aluminium, das mag nichts heißen, denn auch der Ford F-150 besteht inzwischen weitestgehend aus Aluminium. Angeblich soll der neue Ford GT zu den Fahrzeugen mit den Bestwerten der Gewicht zu Leistung Verhältnissen sein. Bis es keine Daten gibt, lassen wir das einfach mal so stehen, das müssen die erst einmal beweisen.
„The GT is the ultimate execution of an enthusiast supercar. GT includes innovations and technologies that can be applied broadly across Ford’s future product portfolio – another proof point that Ford continues raising the performance bar while ultimately improving vehicles for all of our customers.“ – Raj Nair, Global Product Development
Immerhin die Fahrgastzelle soll komplett aus Carbon gefertigt sein, während Front- und Heckachsträger aus Aluminium bestehen, die durch Carbonteile verstärkt wurden. Der schnittigen Form des neuen Ford GT muss man nicht erklären, dass sie durch und mit dem Wind muss. So futuristisch und atemberaubend gut das Design doch geworden ist, so funktional ist es dazu. Eine gebogene Windschutzscheibe, riesige Lufteinlässe neben den aufschwingenden Türen, alles dient der Aerodynamik und erst dann der Optik.
Das der Ford GT nun so gut aussieht, ist also mehr Zufall als gewollt. Primär gebaut um einen guten Fluss der Luft um das gesamte Auto zu gewährleisten. Darüber hinaus eben noch ein aktiver Heckspoiler der ausfährt, sich in Höhe und Winkel an Geschwindigkeit und Fahrdynamik anpassen kann. Alleine hier steckt mehr Hightech drin als in dem „neuen“ Ford Sync 3, das dem Fahrer hier auch aufgedrückt wird.
Gefahren wird auf 20 Zoll bereift mit Michelin Pilot Super Sport Cup 2, die rundum eine Carbon-Keramik-Bremsanlage beherbergen. Als Lenkrad hat sich Ford auch im Motorsport inspirieren lassen und einige Knöpfe, deutlich mehr als an einem „Multifunktionslenkrad“ auf den Lenkkranz geknallt. Dahinter ein „voll konfigurierbares“ Display, aber wenn es so innovativ wie Sync 3, dann sollte man nicht allzu viele Hoffnungen reinlegen.
Fotos: Ford