Mit der Modellaufwertung beziehungsweise dem Facelift des Audi A1 und Audi A1 Sportback kam neben den Dreizylinder-Motoren auch ein weiteres sparsames Aggregat hinzu. Der 150 PS Benziner mit Cylinder on Demand Technik, also der Zylinderabschaltung. Effektiv kann dies laut Audi 0,4 Liter im NEFZ Zyklus einsparen, wer sich anstrengt soll bis zu 20% Ersparnis erreichen. Ein erster Eindruck zum wohl besten neuen Aggregat im Audi A1.
Der Motor ist für uns nichts völlig Neues. Bereits im VW Passat konnten wir das Triebwerk, das teilweise nur auf zwei Zylinder arbeitet, testen. Hier hat es Lobhudelei gegeben, denn die Ersparnis ist zu sehen und schlussendlich auch im Geldbeutel zu spüren. Die Technik arbeitet wie folgt: Wenn die Lasten unterhalb von 100 Nm liegen, sowie im Schubbetrieb (vgl. Segeln) wird der zweite und dritte Zylinder deaktiviert, wenn die Drehzahl zwischen 1.400 und 4.000 Touren liegt.
Durch elektromagnetisch ausfahrende Stifte verschieben sich die Nockenstücke auf den Nockenwellen. Wenn die Nullhubprofile über den Ventilen rotieren, betätigen sie diese nicht, die Ventilfedern halten sie geschlossen. Daher sind auch Einspritzung und Zündung deaktiviert.
Im Audi A1 Sportback trifft der Motor rein theoretisch auf weniger Gewicht( (1.220 kg Leergewicht –Basisausstattung) , es wirkt allerdings nicht so. Der 2-Zylinder-Modus wird deutlich seltener aktiv genutzt, als beispielsweise noch im Passat. Den Übergang von vier auf zwei oder andersherum von zwei auf vier Zylinder ist nicht spürbar. Das funktioniert wie gehabt reibungslos bzw. für den Fahrer nicht spürbar.
Die verschiedenen drive select Modi haben dabei wenig Einfluss darauf, auch in Dynamic wird der 2-Zylinder-Mode aktiv genutzt, sollte die Vorgaben eben passen und aktuell nicht die volle Leistung abgerufen werden. Wenn die vollen 150 Pferde abgefragt werden, dann sind sie auch direkt da und passen wie die bekannte Faust aufs Auge. Natürlich kann ich bis zu 192 PS im Audi A1 und sogar 231 PS im Audi S1 bekommen, doch wer braucht diese schon in einem Kleinwagen der Großteils ohnehin nur in der Stadt benutzt wird. Die drive select Modi als solches sollen auch die elektromechanische Lenkung, Gaspedal und weitere Kennfelder verändern; dies fällt bei der Sechsgang-Schaltung nicht ganz so ins Gewicht. Eher fällt es wirklich kaum auf. Erst vielleicht mit der Siebengang S tronic kann sich das Getriebe-Kennfeld an „efficiency, auto und dynamic“ besser anpassen.
Genau als Stadtauto sieht der Audi A1 1.4 TFSI CoD seine Kernaufgabe. Wenig verbrauchen, auf Wunsch auch wieder eine Leistungsabgabe, die für eine schnelle Autobahnfahrt ausreicht und in der Stadt samtweich daher gleiten. Wer hierfür etwas sucht, der sollte mit dem 150 PS Benziner glücklich werden, auch wenn der Preis hierfür enorm ist (Basis 1.4 TFSI CoD Sportback: 22.150 Euro). Samt etwa den Komfort-Features wie Audi connect, Sitzheizung, Multifunktionslenkrad, nähert sich der Preis schnell an die 30.000 Euro Grenze. Und das ist für ein Fahrzeug von knapp unter vier Meter Länge extrem viel Geld.
Optisch erhielt die Modellaufwertung nur leichte Änderungen, das übliche straff ziehen des Single Frame Grill darf dabei natürlich nicht fehlen. Die einzigen auffälligen Änderungen sind das neue Innenleben der Frontscheinwerfer und eine neue Leuchtenstruktur innerhalb der Heckleuchte. Wer es nicht weiß, der erkennt das Facelift auch nicht. Der Innenraum bleibt weitestgehend bestehen, wie er auch vor dem Facelift war. Neu ist die Möglichkeit seinen eigenen Audi A1 weiter zu individualisieren. Soll heißen über verschiedene Dekors, die sich auch außen anbringen lassen oder zusätzliche Anbauteile aus dem Zubehör-Shop. In diesem ganz besonderen Fall sind nun die Umrandungen der Lüftungsdüsen „wählbar“. Soll heißen diese können farblich passend zur Innenausstattung gewählt werden. Alles zum passenden Preis versteht sich.
Mit vier TFSI und zwei TDI Motoren kann es schwer fallen den passenden Motor für den neuen Audi A1 zu finden. Doch nicht verzagen, in den höheren Klassen gibt es noch weit mehr Auswahl. Für den Durchschnitts-Benutzer seines Wagens scheint mir persönlich dieser Motor der passende. Er hat ausreichend Kraftreserven, wirkt nie überfordert und kann zudem mit einer wirklich sparsamen Technologie aufwarten. Man kann also gleichermaßen schnell unterwegs sein und sich selbst im sparsamen Autofahren trainieren. Ein durchaus guter Kompromiss, der in diesem Fall gewählt wurde.
Text/Fotos: Fabian Meßner