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Navigationsgerät Garmin nüvi 2699 LMT-D im Test

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Premium-Features in der Mittelklasse. Damit wird das Garmin nüvi 2699 LMT-D angepriesen und auch seine um ein Zoll kleineren bzw. größeren Kollegen nüvi 2599 und nüvi 2799. Neu auf der IFA 2014 vorgestellt haben wir uns das mittlere Modell mit sechs Zoll Display einmal näher angeschaut und ausführlich auf Deutschlands Straßen getestet.

Unboxing – First Hands on

Eine kleine kompakte Schachtel mit aufgedrucktem foursquare-Logo und dem Hinweis auf die Smartphone-App für Android und iOS. Das umschreibt den Karton in dem das nüvi 2699 geliefert wird recht übersichtlich. Aufgeklappt wartet direkt das große Display auf, das noch von einer Folie geschützt wird. Es könnte auch einfach ein Smartphone sein, wenn man es eben hochkant hält. Die Folie weist direkt auf Garmin Express hin, die Software die man sich unbedingt direkt herunterladen sollte, um die aktuellen (Karten) Updates zu ziehen.

Weiter befindet sich dann nur noch ein 12V-Ladekabel für die Steckdose im Auto, ein sehr kurzes USB-Kabel und eine Saugnapfhalterung in der Verpackung. Als Anleitung dient ein kleiner Zettel, der darauf hinweist, wo die umfangreiche Anleitung zu finden ist. Benötigen tut man die als Gesund-Denker Mensch allerdings nicht wirklich. Es ist ein wenig schwerer als ein vergleichbares Smartphone dieser Größe, wiegt laut Waage exakt 270 Gramm. Das gesamte Paket bringt es auf 561 Gramm.

Wie schon erwähnt das Kabel ist kurz, sehr kurz (insgesamt 50 cm). Wer nicht gerade einen USB-Hub auf dem Schreibtisch hat, der wird unter den Tisch krabbeln und das nüvi direkt neben den USB-Anschluss legen müssen. Oder man kauft sich ein längeres USB auf Mini-USB-Kabel.

Einschalten – Update

Auch beim ersten Anschalten folgt direkt der Hinweis auf Garmin Express. Die Software ist schnell bei Garmin geladen, dazu noch die Registrierung ausgefüllt – denn dann gibt es das zwei-Jahres-Abo für die Radar-Infos für lau (nur noch bis 31.12.2014). Die Software erkennt das nüvi direkt und fängt an die Updates herunterzuladen. Wirklich viel wird von dem Bedienenden nicht gefordert. Software und Gerät regeln alles von alleine.

Einsteigen und los

Das Menü ist so übersichtlich wie einfach. Wer will kann auch per Sprachansage navigieren, dazu später mehr. Auch ohne die Smartlink-Applikation navigiert das nüvi 2699 schnell und zuverlässig, nur Ansagen zu Stau und Blitzer sind mit der Smartphone-Anbindung per Bluetooth besser und konkreter. Leider gab es hier auch Aussetzer, denn eigentlich sollen so auch Baustellen bekannt sein. Wie das mittelmäßige Bild allerdings zeigt, kannte das Garmin diese (fest, schon länger bekannte) Baustelle nicht. Ein Lob geht an dieser Stelle direkt an die Saugnapfhalterung. Diese lässt sich extrem einfach befestigen und lösen. Dabei wackelt auch bei hohen Geschwindigkeiten nichts, es klappert nicht und die Halterung hält die 270 Gramm genau in Position.

Probleme bei der Navigation gibt es an sich nur, wenn etwa in einer komplizierten und großen Stadt wie Düsseldorf eine Abbiegung verpasst wird. Dann dauert es einige hundert Meter bis eine neue Route errechnet wurde. Eine Route im Allgemeinen ist nach etwa 20 Sekunden errechnet. Wer sich in den Optionen alle drei verschiedenen Möglichkeiten zeigen lassen will wartet dann eben etwa eine Minute auf seine Vorschläge. Das geht schneller ist aber noch akzeptabel.

Wer sein Smartphone mittels Bluetooth und installierter „Smartphone Link“ Applikation verbindet, der bekommt zusätzliche Features. Sehr hilfreich sind aktuelle Kraftstoffpreise, wobei die Tankstellen auch über einen weiteren Klick direkt angefahren werden können. Die Verkehrslage lässt sich auf der Karte anzeigen, sowie die Verkehrslage auf die gewählte Route anrechnen. Die Live-Updates sind ok, aber nicht im geringsten so exakt wie die Anzeige der festinstallierten Blitzanlagen – die stimmt auf den Zentimeter genau. Es ist eine Hilfe, doch wenn das Garmin anzeigt, dass nur leichte Verzögerungen zu erwarten sind, dann kann das alles sein, von kaum nennenswertem Verkehr bis zu einem kleinen Stau mit Stillstand. Exakter sind die Ansagen bei Staus mit richtigem Stopp&Go, dann kann man sich auf die Minuten-Angaben stützen und kurz Zuhause durchrufen und Bescheid geben, dass es später wird.

Sprachsteuerung und Telefonieren

Wer telefonieren will, der kann das mit dem Garmin nüvi 2699 auch. Gegenüber einen richtigen Freisprechanlage muss man Abstriche machen, besonders der Gegenpart versteht oft nur schlecht was gesagt wird. Je nach Positionierung des Saugnapfs an der Windschutzscheibe ist das Mikrofon auch dementsprechend weit weg. Für einen selbst ist die Qualität der Sprache und Verständlichkeit völlig in Ordnung.

Auch eine Sprachansage ist mit dem nüvi 2699 möglich. Die ist keinesfalls mit einer aktuellen Sprachsteuerung etwa im Audi TT zu vergleichen. Es ist mehr eine Annehmlichkeit, bei der man sich sehr genau darauf konzentrieren muss richtig zu betonen und deutlich zu sprechen. In meinem Fall hat es dabei eher weniger gut funktioniert und eine manuelle Eingabe war deutlich schneller. Einzelne Städte anzuwählen funktioniert per Sprachsteuerung, wird es dann allerdings konkreter mit Straßenname und –Nummer, dann kam in meinem Fall nie das gewünschte Ergebnis.

„Das Garmin nüvi 2699 LMT-D lässt sich als Navigationssystem für jeden einordnen, der viel Wert auf zuverlässige Navigation und exzellente Verarbeitung in Kombination mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis setzt. (…) Durch die Einbindung von Foursquare und die umfangreiche Bluetooth-Konnektivität spricht das Garmin nüvi 2699 LMT-D dabei auch jüngere Käufer an, die auf die Einbindung von Social Media nicht mehr verzichten wollen und das Smartphone immer dabei haben.“ – Berna Celik-Rymdzionek, Product Manager bei Garmin Deutschland.

Die UVP des Herstellers ist 249 Euro, Amazon ruft derzeit nur 235 Euro für das nüvi 2699 auf. Das ist viel Geld, wobei für die volle Nutzung auch noch ein aktuelles Smartphone griffbereit sein muss. Alleine für sich ist es einfach zu bedienen, voll funktionsfähig und besonders ausführlich und exakt bei komplizierten Straßen, bei denen es direkt die passende Spur zeigt und auch ansagt. Dafür gibt es Extrapunkte, denn das macht nicht jedes Navigationssystem, nicht einmal die festeingebauten können das. Für jemand der bereits auf dem Smartphone mittels eine App navigiert oder Google Maps nutzt ist das Garmin nüvi 2699 nichts. Wer allerdings nicht über das Smartphone navigieren will oder keines hat, kann sich über ein großes Navigationssystem zu fairem Preis und kinderleichter Bedienung freuen. Die integrierte „Freisprecheinrichtung“ kann vielleicht auch ein zusätzlicher Anreiz sein. Ebenso wie die Point of Interest (POI) Suche durch foursquare, diese Daten sind oft deutlich aktueller als vorgegebene Daten auf der Software.

Text/Fotos: Fabian Meßner

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