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Ist scharf auf deine Freundin: Peugeot 108 getestet

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Ein Kleinwagen wie jeder anderer. Das Statement liegt diesmal noch näher als je zuvor. Toyota, Citroën und Peugeot haben gemeinsame Sache gemacht. Herausgekommen sind dabei der Toyoa Aygo, der Citroën C1 sowie der Peugeot 108. Technisch identisch müssen die kleinen Feinheiten den Unterschied machen. Der Peugeot will mit sieben individualen Paketen vor allem bei den Frauen punkten. Reicht das aus, um sich im schon fast Firmen-internen Duell zu behaupten?

Geht man nach den Sprechern von Peugeot Frankreich, dann natürlich. Aber auch aus der Zentrale von Citroën würde es nur heißen, dass man selbst das beste Angebot macht. Dem Wunsch nach mehr Komfort, mehr Technik und mehr Glamour sind die Franzosen mit ihrem 108 auf jeden Fall nachgekommen. Nur mit der Umsetzung hätte es auch gerne besser funktionieren dürfen.

Komfortabel ist der Peugeot 108, keine Frage. Sanft federt er die Unebenheiten der typisch französischen Straßen weg. Hier ist er entwickelt worden, das lässt sich spüren. Für Frankreich ideal, für Deutschland vielleicht etwas zu schwammig, aber nur einen Hauch. Gefahren werden die Kleinen ohnehin überwiegend in der Stadt, da kann es nicht viel seitliche Bewegungen geben, die zu Wankbewegungen führen könnten.

Mehr Glamour bietet er auch, dass ist aber im Vergleich zum 107 nicht gerade schwer. Sieben verschiedene Optik-Pakete dienen zur Individualisierung. Die reichen von sportlichen Streifen, über trendige Karomuster bis hin zu wilden Regenbogen-artigen Streifen Aufklebern, die sich allerdings nur im Bereich rot bis lila abspielen. Und nicht zu vergessen, die dem Tattoo nachempfundenen Sticker-Sets.

Bei der Technik allerdings, da hapert es gewaltig. Ich bin ohnehin kein Freund des „wir nutzen ein Smartphone zur Navigation„-Systems. Zuerst hat es zuverlässig funktioniert, war schnell und flüssig, auch Neuberechnungen gingen zackig. Doch gegen später offenbarte sich alle Negativpunkte von MirrorLink. Dabei wird der Touchscreen in der Mittelkonsole als externer Bildschirm benutzt. Mit anderen Worten ohne Smartphone geht nichts außer Radio!

Nun aber zu den Problemen, außer den offensichtlichen „hast du kein Smartphone – hast du keine Navigation“. Zuerst reagierte der Touchscreen nicht mehr auf Eingaben. Dann mussten wir immer zum setzen eines neuen Ziels anhalten, bevor der Touchscreen Befehle erlaubte und schlussendlich trat der Worst Case ein: das Smartphone überhitze und es ging gar nichts mehr. Scheinbar denkt niemand daran, dass ein Smartphone als Navigationsgerät keine Dauerlösung ist. Der Witz an der Sache ist der, dass wir schlussendlich die Navigation am Smartphone selbst bedient haben ohne MirrorLink und es funktionierte deutlich besser. Also ohne das Auto!

Positiv sind die Fahreigenschaften des 82 PS 1,2 PureTech (116 Nm) zu bewerten. Vor allem im Vergleich zum kleinen 1,0-Liter Dreizylinder mit 68 PS (95 Nm) zieht er deutlich eher die bekannte Wurst vom Teller. Bei beiden darf man keine großen Wunder erwarten. Beide Dreizylinder vibrieren im Stand so stark, dass es fast so aussieht als ob die Motorhaube gleich abheben würde. Der Unterschied zwischen den beiden mag Zahlen basiert gering sein. Auf der Straße ist mir der 82 PS starke 108 ein deutlich gefälliger er Gefährte. Man hat nicht ständig die Angst, nicht voran zukommen.

Während bei 68 PS der Schaltknauf dein neuer Freund wird, kann der größere Motor seine brachialen 116 Nm deutlich besser nutzen; gibt er sie auch bereits ab 2.750 U/min frei. So lässt es sich ganz bequem schaltfaul fahren. Zum Vergleich, die 95 Nm des kleinen Motors stehen erst bei 4.800 U/min an. Alle Modelle stoßen lächerlich wenig CO2-Emissionen aus und werden mit knapp unter, sowie über vier Litern Verbrauch auf 100 km angegeben. Realistisch ohne weiter darauf zu achten legte sich der Bordcomputer bei knapp über fünf Liter fest. Damit rangieren die Modelle ziemlich exakt genau dort, wo sich auch ein Škoda Citigo oder VW up! bewegt.

Bei 840 Kilogramm Leergewicht wird auch nicht sonderlich viel „Franzose“ bewegt. 243 bis 868 Liter können dann noch in den Kofferraum gepackt werden. Ganz ordentlich für 3,47 Meter Länge. Welches der drei Fahrzeuge nun das beste ist, ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Immerhin sind sie quasi identisch. Was wirklich die Kaufentscheidung macht ist der Style. Der muss gefallen. Ich kann nur eine Empfehlung an die größere Motorisierung aussprechen. Nicht nur wegen eben beschriebenem, sondern auch weil es ein anderes Getriebe dazu gibt. Beide haben fünf Gänge, doch das Datenblatt zeigt es. Das C551 wird im 1,0-Liter VTi verwendet, während im 1,2 PureTech das MA – 5N zum Einsatz kommt. Und das lässt sich deutlich sauberer, fließender schalten.

Text/Fotos: Fabian Meßner

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