Für Opel ist der Astra eine Erfolgsgeschichte und dennoch muss er im Vergleich gegen den Kompaktklassen-Primus VW Golf bisher immer zurückstecken. Doch vielleicht könnte sich das mit dem neuen Opel Astra oder besser bekannt als Opel Astra K ändern. Zumindest auf den ersten Blick wird es eng für den Wolfsburger, denn die Rüsselsheimer haben ordentlich aufgerüstet oder auch mit bis zu 200 Kilogramm abgerüstet. Der muss jetzt punkten, damit der große Aufschwung auch abseits von den Kleinwagen für Opel stattfindet.
Glaubt man CEO Dr. Karl-Thomas Neumann, dann sei der neue Opel Astra auf einem weißen Blatt Papier entstanden. So weiß kann es dann doch nicht gewesen sein, denn die Grundzüge des Astra J sind auch hier noch vorhanden. Doch die Designer haben ihn ordentlich aufgehübscht, mit einer neuen Front, welche besonders (in der Topausstattung) mit den neuen IntelliLux-LED Matrix Scheinwerfern auffällt. Das Heck erinnert ein wenig an die Giulietta von Alfa Romeo, während die Seitenansicht einen eleganten Touch bekommen hat.
120 Kilogramm bis zu 200 kg je nach Ausstattung ist der neue Astra leichter als sein Vorgänger. Durch kompakte Bauweise mit leichteren Materialien fällt das Gewicht der Rohkarosse von 357 auf 280 Kilogramm. Neben hochfesten Leichtbaustählen sorgt auch eine Gewichtsreduzierung an Vorder- und Hinterachse für mehr Agilität. So jedenfalls schreibt es Opel, den Ingenieuren soll ein dynamisches, direktes Fahrerlebnis gelungen sein. „Mehr Fahrspaß als je zuvor“, ob dem wirklich so ist, werden die ersten Tests beweisen.
Die Motoren überbrücken dabei eine Leistungsspanne von 95 bis 200 PS. Neu für den Astra sind insbesondere die kleinen Motoren, da steht die Wahl zwischen einem 1.4 Ecotec mit 100 PS oder etwa dem Dreizylinder Turbomotor mit 105 PS. Neu ist der Vollaluminium-Vierzylinder (ähnlich dem Dreizylinder) 1.4 Ecotec Turbo, welcher im Astra 107 kW / 145 PS leistet. Das Drehmoment von bis zu 250 Nm liegt in diesem Fall zwischen 1.800 und 4.000 Umdrehungen pro Minute an. Weitere Informationen, etwa zu den Dieselmotoren fehlen noch.
Neu an der Front sind neben den klar ersichtlichen Scheinwerfern die Chromspange, sowie das in die Breite gezogene Gesamtkonzept. Die Motorhaube bekommt mehr Kontur, die Seitenlinie mehr Eleganz und „aufsteigende Athletik“ und das Heck mehr Ästhetik. Rundum ein gelungener Design-Neustart für den Astra K. Allerdings ist anzumerken, dass der Astra K kleiner ist als sein direkter Vorgänger. In der Länge sind es fünf Zentimeter weniger (4,37 m), in der Höhe 2,6 Zentimeter weniger (1,46 m) – das wird sich im Innenraum (negativ) widerspiegeln.
Glaubt man Opel, dann soll sich dennoch das Platzangebot im Innenraum verbessert haben (trotz einem um zwei Zentimeter kürzerem Radstand). 35 Millimeter mehr Beinfreiheit stehen den Fondpassagieren nun zur Verfügung. Der „Mega-Kracher“ ist allerdings ganz klar die Ausradierung der Knopf-Flut. Statt wildem Wirrwarr, welches in den Mietwagen zu mehr als nur Konfrontation führen konnte, gibt es nun einen simplen Farb-Touchscreen samt dem Opel OnStar System. Dieser Dienst umfasst den Notfallassistent, den Pannenservice, sowie einen 4G/LTE Wlan Hotspot, mit dem bis zu sieben Geräte gekoppelt werden können. Premiere im Astra K feiert die nächste Stufe des IntelliLink-System, welches ab September dann auch mit Android Auto und Apple CarPlay spricht.
Ebenfalls eine Premiere ist das Voll-LED-Matrix-Licht, welches bei Opel aus acht Lichtelementen pro Scheinwerfer besteht. Damit wird primär die Leuchtweite und die Verteilung des Lichtkegels den Gegebenheiten bzw. dem Gegenverkehr angepasst. Zusammen mit der Frontkamera (Windschutzscheibe) arbeitet das Licht völlig autark und schaltet bspw. bei Verlassen einer Stadt automatisch das Fernlicht ein. Entgegenkommenden Verkehr kann das Matrix-LED (wie auch bei Audi) mit den einzelnen LEDs ausblenden, so dass der Opel-Fahrer weiterhin das volle Fernlicht nutzen kann.
Neu hinzu kommen auch Assistenten, wie der Spurassistent mit aktiver Lenkkorrektur, sowie der Frontkollisionswarner, der nun automatisch bis 60 km/h eine Notbremsung einleiten kann. Sinnvoll! Für mehr Komfort sorgen die (Aktion Gesunder Rücken e.V.) 18-Wege verstellbaren Sitze, die darüber hinaus auch eine Massagefunktion anbieten. Neben der obligatorischen Sitzheizung kann der Fahrersitz auch mit Sitzbelüftung punkten.
Fotos: Opel