Unbeeindruckt von Wind und Wetter, noch nicht einmal der Schneefall kann dem Yeti das Lächeln vermiesen. Und doch wahrt er eine kühle Distanz, die eines Arbeitstieres, das still und leise, ohne zu meckern seinen Dienst verrichtet. Ohne sich zu beschweren, jeden Tag auf ein Neues. Ganz nach dem Motto, „mach mit mir, was du willst, auch wenn es etwas härter zu geht“.
Sein unscheinbares Auftreten spielt dem Yeti voll in die Karten. Er will nicht durch breite Schweller, eine sportliche Karosserie oder gar eine Tieferlegung auf „dicke Hose“ machen. Nein, alles ist zweckmäßig. Für’s Gelände! Die unteren Verkleidungen aus robustem Plastik sollen zumindest die größeren Steine im unwegsamen Gelände abhalten den Lack zu verkratzen. Mit einer Bodenfreiheit von 118 Millimeter muss dafür auch schon ein Steinbruch her. Auch wenn er so etwas hochbeinig wirkt, erfüllt er doch den eigentlichen Zweck eines SUV. Er kann nicht nur ins Gelände, er will sogar. Nicht gemacht für die Ufer-Promenade, den Parkplatz direkt vor dem Eiscafé zu besetzen oder gar den Halt vor den Luxus-Boutiquen. Der „Schneemensch aus dem Himalaya“ will durch das Unterholz, vorher noch einen Stopp beim Survival-Shop, Flinte einladen und ab auf die Jagd.
Der permanente Allradantrieb, der vom zweitstärksten Dieselmotor in der Yeti-Palette, dem 2.0 TDI 103 kW (140 PS) angetrieben wird, lässt einen nie im Stich. Die Haldex-Kupplung der vierten Generation, basierend auf dem Superb 4×4, sorgt mit der elektrohydraulischen Mehrlamellenkupplung für Traktionsstärke in allen Lebenslagen. Gemeinsam mit dem Hinterachsdifferential und dem Achsgetriebe, in einem Gehäuse an der Hinterachse montiert, werden hier die Kräfte je nach Beanspruchung verteilt. Bei gewöhnlichen Fahrten auf trockener Fahrbahn werden 96% der Kräfte an die Vorderräder weitergegeben, basierend auf den Sensordaten vom Motorsteuergerät, ABS/ESC-Steuergerät und dem Lenkwinkelgeber können auch bis zu 90% der Leistung an die Hinterachse weitergeleitet werden. Durch den Druck der „Off-Road“-Taste reagieren nun alle Systeme sensibler, ebenso wird die Drehzahl begrenzt sowie ein Bergabfahrassistent aktiviert. An Vortrieb mangelt es dabei nie, die 320 Newtonmeter Drehmoment des Dieselmotors sorgen ab 1.750 U/min für ein sicheres Vorankommen im Gelände.
Noch ein paar Zahlen für die Geländefahrt: Der Böschungswinkel vorn beträgt 19 Grad, hinten 26,7 Grad. Der Rampenwinkel überzeugt mit 19,4 Grad und bergauf macht der Yeti alles bis 60% mit (31 Grad Steigung).
Auch die erlegte Wildsau geht ohne Probleme auf die Rückbank, nein, natürlich in den Kofferraum, der Dank „simply clever“-Lösungen auch mit einer Gummimatte kommt. Einmal kurz ausschütteln und schon kurz nach der Jagd können die Kids zum Training gefahren werden. Bei über 600 Kilogramm Zuladung (620 kg exkl. Fahrer) ist so gut wie alles möglich! Schnell noch daheim anrufen, dank der Bluetooth-Verbindung auch während der Fahrt möglich, Befehl zum „angrillen“ geben, noch ein paar Einladungen rausschicken, ist schließlich genug für alle da. Noch ein wenig Jägersmusik vom Smartphone auf das Columbus Navi streamen, welches nicht so schnell reagiert, wie die Umsetzung der Befehle am Bluetooth-Gerät, alles etwas leicht verzögert – insbesondere die Lautstärkeregelung – aber schlussendlich zählt doch nur eines: Heute gibt es frisches Wildschwein!
Text: Fabian Meßner
Fotos: Fabian Meßner