CES 2018: Bosch zeigt Vereinfachung der Bildschirm-Flut

Bosch zeigt im Rahmen der CES 2018 in Las Vegas ein neues HMI (Human-Machine-Interface) mit einer Künstlichen Intelligenz, welche den Fahrer (wieder) ermächtigt sich mehr auf das Geschehen auf der Straße zu kümmern. Zentrales Ziel der Entwicklung ist die völlige Autonomie der Fahrzeuge, dabei kontrolliert das riesige Doppel-Display (inklusive AI) so gut wie alles, abgesehen vom Lenkrad.

„Wir räumen im Cockpit auf. Je komplexer die Technik in modernen Fahrzeugen, umso einfacher und intuitiver muss die Bedienung sein.“ – Dr. Steffen Berns, Vorsitzender Bosch Car Multimedia

 

Über die Hälfte der deutschen Autofahrer sind oft abgelenkt

Dabei verbindet Bosch die derzeit vielen einzelnen Steuergeräte in ein zentrales System. Letzteres kontrolliert dabei alle Displays im Fahrzeug über den zentralen Screen in der Mittelkonsole. Elementar wichtig ist dabei der neue Sprachassistent. Denn laut einer Studie des Allianz Zentrum für Technik bedienen 63 Prozent der Autofahrer in Deutschland ihr Navi, 61 Prozent suchen während der Fahrt einen neuen Radiosender und 43 Prozent spielen im Bordcomputer herum. Alles Ablenkungsfaktoren während der Fahrt. Nicht selten entstehen dadurch Unfälle. Abhilfe schaffen soll dabei vor allem die Sprachassistenten-Software Casey.

Touchscreen mit haptischem Feedback weniger gefährlich

Auch wenn digitale Anzeigen mehr Informationen für das menschliche Auge darstellen können, bieten die damit einhergehenden Touchscreens oft große Risiken. Das Koordinieren von Auge und Hand erfordert den Blick auf den Touchscreen, was bei 50 km/h in der Stadt bedeutet für zwei Sekunden oder auch 30 Meter ist der Blick nicht auf der Straße. Auf der Autobahn sind es bei 120 km/h schon 60 Meter. Diese Gefahr sollen Displays mit haptischem Feedback minimieren. Neben dem dargestellten Prototypen lässt sich dies auch schon in Cadillac’s CUE „erfühlen“.

Reduzierung der Steuergeräte im Fahrzeug

Zweiter Punkt von Bosch in der Entwicklung ist die Reduzierung der vielen verschiedenen Steuereinheiten. Wie sie etwa in neueren Fahrzeugen in Massen von fünf, zehn oder 15 Stück vorkommen. Die Lösung ist eine zentrale Recheneinheit, welche die gesamte Rechenleistung übernimmt und auch alle einzelnen Screens oder Funktionen steuern kann. Der sogenannte Cockpit-Computer kann dabei auch Over-the-Air mit Updates auf dem neuesten Stand gehalten werden.

Foto: Bosch