Vimcar: Digitales Fahrtenbuch getestet

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Wer jährlich brav seine Steuererklärung macht, der weiß vielleicht, wie viel bares Geld ein gut geführtes Fahrtenbuch wert ist. Nun gibt es viele Nachrüstlösungen für das Auto, doch nur wenige machen sich das Auto selbst zu nutze und greifen die Daten über den OBD-Steckplatz ab. Vimcar ist ein Unternehmen, dass über einen kleinen unscheinbaren Stecker mit OBD-Schnittstelle jene Daten abgreift, die es einfach machen, dem Finanzamt ein gut geführtes Fahrtenbuch vorzulegen.

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Der Lieferumfang ist sehr übersichtlich: der schwarze Stecker mit einer Kontrollleuchte und ein kleines Willkommensschreiben. Jenes erklärt auch, wie die Spots-App für das Smartphone und der OBD*-Stecker zu verbinden sind. Dafür erforderlich ist eigentlich nur eine Internetverbindung am Smartphone, der Stecker selbst verfügt über eine eigene SIM-Karte und kann so die Daten (bei entsprechender Verbindung) automatisch hochladen.

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Es dauert etwa fünf Minuten bis der Anmeldeprozess abgeschlossen ist. Danach kann der Motor gestartet werden und die Fahrt kann losgehen. Ab sofort wird der Standort der Abfahrt und der Ankunft gespeichert. Die Route speichert das Gerät scheinbar nicht, denn bei der späteren Ansicht wird nur die Luftlinie als Verbindung dargestellt. Die einzige „genauere“ Aufzeichnung findet anhand der zurückgelegten Strecke statt. Die Kilometer-Anzahl stimmt bis auf wenige hundert Meter immer exakt mit den realen Daten überein. Prinzipiell rundet das Gerät immer auf den nächsten Kilometer auf. Selbst eine kleine Umpark-Aktion hat das Gerät notiert, auch wenn es keine Kilometer anzeigt, so weiß es doch, dass ich um ein paar Hausnummern, umgeparkt habe.

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Sobald der Motor gestoppt wird (aktiv, nicht per Start-Stopp-Automatik) schließt der Fahrtenbuch-Stecker eine Route ab. Später lassen sich die einzelnen Abschnitte aber problemlos zu einer ganzen Route zusammenführen.

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In der App ist eine Kategorisierung in Betriebsfahrt, Arbeitsweg oder Privatfahrt möglich. Nach 7 Tagen wird eine unkategorisierte Fahrt automatisch als Privatfahrt eingeordnet. Für den Export (als pdf-Dokument oder wahlweise auch als „Haufe“, „Wiso“ und „CSV“ Dokument) ist es wichtig das korrekte Datum auszuwählen. Dann wird im einfachen Fall ein pdf-Dokument an die ausgewählte Mailadresse geschickt. Dort finden sich dann alle Fahrten nach Datum sortiert gelistet. Bei privaten Fahrten sind die Adressen entfernt (lassen sich manuell auch anzeigen), die geschäftlichen Fahrten sind detailliert aufgeführt.

Als „Anlässe“ für Fahrten lassen sich neben Meeting, Besprechung und Co. auch eigene Kategorien hinzufügen. Logischerweise sollten diese halbwegs sinnvoll und für das Finanzamt nachvollziehbar gewählt werden.

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Aus meiner Sicht sollten die Entwickler schleunigst daran arbeiten ihre Desktop bzw. Webbrowser Variante fertig zustellen. Alle Daten auf der App mit dabei zu haben ist zwar ganz nett, doch meine Steuererklärung mache ich schließlich auch nicht auf dem Smartphone.

Zum Schluss noch eine Info über die Preisgestaltung: eine Jahreslizenz (vergleichbar mit der Miete/Leasing) kostet 199,00 Euro zzgl. MwSt. Wer sich nach 12 Monaten doch für einen Kauf entscheidet, bekommt 50% der Miete zurückerstattet. Der Kaufpreis als solches liegt bei 699,00 Euro zzgl. MwSt. Darin sind 5 Jahre Datenvolumen enthalten, danach werden pro Monat 2,90 Euro für die Datenflat fällig.

*OBD = Onboard Diagnostics; über diesen Stecker liest die Werkstatt die Fehlercodes am Fahrzeug aus. Laut Vimcar kann das eigene Gerät nur lesen und zwar ausschließlich die Kliometerdaten. Die Adresspunkte werden durch den GPS-Empfänger im Vimcar-Stecker hinzugefügt.

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Fotos: Vimcar