Auf den Spuren von Ferdinand Porsche: VW Beetle Cabriolet R-Line

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Damals in den 1930er Jahren lief der Käfer (auch Bug genannt) noch als NSU bzw. Zündapp Prototyp vom Kleinserien-Band. Zu dieser Zeit trug Ferdinand Porsche einen Großteil zur Entwicklung des ersten „Volkswagens“ bei. Heute, acht Jahrzehnte später, ist es kein „für-jedermann-erwerbsames-Auto“ mehr, sondern schon mehr als 30.000 Euro, die man für ein Beetle Cabriolet auf den Tisch legen muss. Dann aber gibt es sogar 210 PS, die ein wenig an die Verwandtschaft mit den ersten Porsche Modellen erinnern.

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Im Vergleich zu damaligen Zeiten hat sich der Hubraum mehr als verdoppelt, zudem wird noch mit einem Abgasturbolader mehr Leistung aus 1.984 cm³ gefördert. 155 kW (210 PS) stehen zwischen 5.300 und 6.200 Touren zum Appell stramm. Genauso viel, wie zuletzt noch im Golf GTI der sechsten Generation. Im April 2011 wurde der nun aktuelle „Bug“ als „The 21st Century Beetle“ vorgestellt. Eineinhalb Jahre später folgte die offene Version. Als Retro-Versionen gibt es ihn ebenso. Chrom-Bling-Bling-Radkappen oder eben die R-Line, mit den Tornado genannten Felgen der Dimension 8×19 Zoll,den sportlichen Charakter herbeizaubern sollen.

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Die Probleme vom Ersteindruck sind nach wie vor nicht richtig behoben. Bei geschlossenem Verdeck zieht es noch immer leicht durch, diesmal allerdings nicht am Heck, sondern auf der Fahrerseite direkt an der A-Säule. Irgendwie passt das Verdeck also nicht immer 100%. Die Mischung aus dem Kaffee-Cremé farbenen Verdeck (Nutrialbeige) und der Deep Black Perleffekt-Lackierung macht den Beetle noch nicht zum Coffee-Racer, verleiht ihm dafür einen auffallenden Eindruck im geschlossenen Zustand.

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Offen muss einfach die Persenning (schwarzes Leder) aufgezogen werden. Im ersten Anlauf ist es doch etwas kniffelig, sie alleine anzubringen. Eine Anleitung braucht es dafür bei gesundem Menschenverstand immerhin nicht. Die Polster unter das Verdeck drücken, damit dieses nicht auf den Lack knallen kann. Die Schutzabdeckung auf einer Seite einklinken und sich dann langsam auf die andere Seite nach vorne arbeiten. Zu zweit gelingt es deutlich fixer, wer muss, schafft es auch alleine in etwa zwei Minuten. Um die Persenning an der zweiten Verankerung festzumachen ist dann noch eben ein wenig Krafteinsatz gefragt und dann sitzt die Abdeckung. Die Heckansicht ist nun deutlich schöner als ohne.

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Gesetzt dem Fall, wir müssen die Persenning immer mitführen ist im Kofferraum nur noch wenig Platz von den 225 Litern vorhanden. Das Windschott dagegen ist sehr clever untergebracht. Im Cascada war es zwischen den Rücksitzen und dem Kofferraum versteckt, ein Ort an den man nicht immer problemlos gelangt. Im Beetle ist das Windschott im Kofferraum verstaut. In einem Extrafach, das am Kofferraumhimmel hängt, wartet es im passgenauen Fach auf seinen Einsatz. Dieses ist ebenso einfach angebracht, wie jedes vergleichbare Windschott.

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Genauso sportlich wie Ferdinand’s erste Fahrzeuge kann er aufgrund des höheren Gewichts von 1.467 Kilogramm leider nicht sein. Das ESP hält den Frontantrieb auch immer schön im Zaum, sodass keinesfalls eines der 210 Pferdchen aus der Reihe tanzt. Immer wieder nett ist es dabei schon, die Nadel des Ladedrucks zu verfolgen. Zum Porsche macht es den Käfer der Neuzeit damit nicht, auch da er gerade durch diese Anzeige manchmal seine Schwächen aufzeigt. Manchmal fällt der Druck beim Beschleunigen kurzzeitig ab oder er kann ihn nicht halten.

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Nach wie vor schwappt der Kult mit dem Beetle, insbesondere im Cabrio, über. Es ist eines der wenigen Fahrzeuge, die ihren Ur-Vater stolz machen würden. Die runden sympathischen Kulleraugen, der aerodynamisch nicht notwendige aber kecke Spoiler. Es sind die Dinge, den auch den 21th Century Beetle zum Kultauto werden lassen. Mit Sicherheit lange nicht so kultig, wie ein alter Käfer mit dem typischen Boxermotor, nein keinesfalls. Aber er hier kommt dem am nächsten.

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Noch mehr zum Beetle Cabrio könnt ihr auch im Ersteindruck der Fahrvorstellung lesen.

Volkswagen Beetle Cabrio 2.0 TSI R-Line

Reihenvierzylindermotor (quer), 1.984 cm³ (Turboaufladung)
210 PS bei 5.300 – 6.200 U/min
280 Nm bei 1.700 – 5.200 U/min
7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h
VMax 227 km/h (elektr. abgeregelt)
Kombinierter Verbrauch 7,5 l/100km (CO2: 174 g/km)
Modellgrundpreis 30.150,00 Euro
Testwagenpreis 42.103,00 Euro

Text/Fotos: Fabian Meßner