Ersteindruck: Neue Mercedes-Benz C-Klasse C 200 (W205)

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Über acht Millionen verkaufter Fahrzeuge zählt die C-Klasse. Angefangen mit dem „190er“ geht der Kassenschlager der Stuttgarter mit dem W 205 in eine neue Generation über. Heute startet der C 200 zu Preisen ab 36.414 Euro – wie sich der Frischling mit dem ungewohnten Anblick eines Schaltgetriebes fährt gibt’s im ersten kurzen Fahreindruck.

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Neben dem C 180 ist der Reihenvierzylinder mit 184 PS Benzinmotor der wohl vielversprechendste Verkaufsschlager für Mercedes-Benz. 123 Gramm CO2 pro Kilometer freuen den Geldbeutel bei der Steuereinstufung, auch wenn die angegebenen 5,3 Liter /100 km in der Realität um knapp einen Liter übertrumpft wurden. Viel der Eleganz in der Mittelkonsole geht mit dem 6-Gang-Handschaltgetriebe verloren, es ist dennoch irgendwie zu verkraften. Schöner, edler und hochwertiger ist natürlich die Automatikgetriebe Variante, die eine geschwungene Trennung von Fahrer- und Beifahrer vollzieht.

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Der Benz für die Massen; damit auch der Beste aller Zeiten? Die S-Klasse ist zu teuer, die E-Klasse zu groß und die C-Klasse bietet den aktuell besten Mix aus beiden Welten. Sie vereint neueste Technologie aus Stuttgart mit dem Handschmeichler, mit elegantem gar luxuriösem Design und einem frisch gestaltetem Innenraum. Aufgeräumt, ordentlich und übersichtlich präsentiert sich die Limousine – bei drei verschiedenen Optik-Paketen wird auch jeder glücklich. Entweder das sportliche AMG-Paket (bei dem die Auspuffblenden im Fall der Dieselmotoren teilweise sogar komplett mit einem Gitter verblendet sind), das „Limousinen-Paket“ (Exklusive) mit dem Stern auf der Motorhaube und einem aktiven Shutter-Grill, der die Kühlluft für den Motor regelt oder der Klassiker der Neuzeit (Avantgarde), elegant mit dem Stern im Kühlergrill.

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Der laufruhige Motor glänzt einerseits durch den moderaten Verbrauch (sechs Liter bei realitätsnaher Fahrt), kaum bis gar nicht wahrnehmbaren Motorgeräuschen und einem Ansprechverhalten wie einem Saugmotor. Ohne Turbolag oder ähnliches dreht der Motor hoch und bewegt die 1,6 Tonnen vorwärts. Die Gänge rasten präzise ein, gar schon ein wenig Sport-Faktor mag mit dem Handschalter aufkommen, auch wenn das Kupplungspedal nur zum Einkuppeln gebaut ist und keinen Spieltrieb erlaubt. Gezwungen sicher wedelt der C 200 durch die Berglandschaften der Provence. Aber auch schnell. Besonders schnell für einen Mercedes. Wie gewohnt sicher, am Heck rührt sich nichts, aber auch an der Vorderachse rutscht nichts. Das neue Fahrwerk bestehend aus Raumlenker-Hinterachse sowie Vierlenker-Vorderachse bietet den erhofften Spagat von sportlichem Kurvenfressen und sanftem Dahingleiten.  Ohne Zweifel: Nimm zwei, zahl einen. Einmal zahlen und dafür an sich zwei verschieden abgestimmte Fahrzeuge bekommen. Noch deutlicher wird das mit der Airmatic, dazu aber später in einem anderen Bericht zu einem anderen Antrieb mehr.

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Alleine schon aus Gründen des Anblicks sollte das LED Intelligent Light System geordert werden. Auch aber hat es den Mehrwert von Sicherheit und besser Leuchtkraft, sowie eine Art Entertaining Faktor beim Ein- und Ausschalten. Genauso wenig missen möchte ich das Head-Up Display. Dies wurde besonders in einem anderen Modell klar, denn hier fehlte es. Es macht den Alltag einfacher, der Blick wandert nicht mehr von der Straße weg, die Augen sind einfach dort, wo sie sein sollten. Es blendet nicht, es zeigt keinen Unsinn an. Es ist eine, wenn nicht gar aktuell die perfekte Lösung. Eine Projektion auf die speziell gewölbte bzw. gebogene Scheibe zeigt Richtung der Navigation sowie aktuell Geschwindigkeitslimits an.

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Wie gewohnt gibt sich Mercedes-Benz keine Blöße…bis auf Kleinigkeiten eben. Das Raumduft-Paket nimmt leider das ganze Handschuhfach ein, dass damit zu seinem Ursprung zurückkehrt: Handschuhe aufbewahren. Mehr ist nicht drin oder besser gesagt, mehr geht nicht rein. Dass das Handschuhfach beim öffnen an den Türgriff stößt, bricht dem Benz nicht den Zacken aus der Krone, aber perfekt geht anders. Ob das Touchpad für jeden Menschen gleich gut funktioniert hängt nicht nur von deren Fähigkeit mit elektronischen Geräten ab, sondern auch von der Sitzposition. Wer klein ist und dabei auch weit vorne am Lenkrad sitz, der wird mit unter nur schwer das Touchpad bedienen können, weil es zu weit hinten angesiedelt ist. Mehr zum Innenraum gibt es noch in einem frühen Beitrag zum nachlesen. Die neue Direktlenkung als solches ist dafür extrem gut gelungen, ordentliches Feedback trotz elektromechanischer Umsetzung. Als Fahrer spürst du, was vorne passiert, des Weiteren lässt es sich auch gut einschätzen, was noch möglich ist.

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Guter Wurf mit ansprechenden Extras wie etwa von Burmester, der mit sehr, sehr großer Sicherheit einschlagen wird; Auch oder gerade weil der Markt auf den neuen Baby-Benz gewartet hat und die Premium-Hersteller aus dem bayrischen Land zuletzt keine großen Schritte im Design gewagt haben.

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Text: Fabian Meßner

Fotos: Mercedes-Benz / Fabian Meßner