Audi Driving Experience: Der Schnellste muss nicht der Erste sein

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Traurig aber war, wer schnell fährt muss nicht unbedingt als Erster durch’s Ziel fahren. Diese schmerzliche Erfahrung musste ich bei der Audi Driving Experience in Seefeld, Tirol, machen. Quattro-Antrieb gepaart mit ordentlich Leistung und Spike-Reifen sorgt auch auf Eis für ausreichend Vortrieb, die Präzision geht allerdings vom Fahrer aus, und daran hat es eine Millisekunde lang gefehlt.

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Drei. Zwei. Eins. Go! Der Startschuss, runterzählen wie bei den guten alten Rallyes der 80er Jahre. Ich sitze im Audi S4 Avant mit 333 PS unter der Haube. Über Sitzposition, Traktion, Schlupf, sowie Fliehkräfte und Antriebsmomente und die Haftgrenze haben wir einen Tag lang diskutiert, erfahren und gelernt. Doch all das kommt nun zusammen. In einer schnellen Runde. Kein Reset-Knopf wie an der Playstation. Eine Runde, die über deine Zeit entscheidet, die voraus genommen, die beste an diesem Tag sein sollte…mit einem kleinen Manko. Gas. Mehr Gas, einlenken in die erste Slalomkombination, vier mal ganz seicht am Lenkrad gedreht und schon aus dem Slalom heraus anbremsen auf die lange Rechtskurve, die auch noch weiter zumacht.

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Mit anderen Worten, das erste echte Hindernis, was Präzision fordert, nicht zu stark zu bremsen, denn dann verlieren wir Geschwindigkeit und riskieren in einen Regelbereich des ABS zukommen, aus dem wir erst einmal wieder Fahrt aufnehmen müssen. Gefühlvoll am Gas durch diese Kurve, am Ende noch etwas Gas wegnehmen, damit wir noch weiter rumkommen. Dann wieder halb drauf in die nächste Schikane, aus dieser heraus für einen kurzen Moment voll drauf und die 90 Grad Kurve hineinbremsen. Sauber einlenken und voll auf den Stempel, leichtes ausbrechen schnell unterbinden, wieder rechts links, aus der misslichen Lage wieder in eine lange Rechtskurve, die verleitet viel Gas zu geben, denn Platz wäre genug. Doch der Drift ist unter Umständen nur der schönere Weg, nicht der schnellere. Nach dem Scheitelpunkt noch etwas mehr Gas und Zielgenau in der „Garage“ zum stehen kommen. Fertig ist der Parcours, der erzählt mit unter langweilig erscheint. Wettkampfgedanke, wer mag hier schon daran denken? Alle! Keiner der 20 Blogger und Onliner war nur mit Halbgas unterwegs, auch wenn vereinzelt, wie wir später erfahren haben, noch Luft nach oben gewesen wäre.

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Wie die Wertung schlussendlich ausging, hatte ich so nicht auf dem Zettel. Des Sellmeijer hatte ich schon stark auf dem ersten vermutet, dass ich schlussendlich mit einer 41.10 Sekunden-Zeit in der Theorie den Ersten gemacht hätte, kam mir so nie in den Sinn. Wie gesagt in der Theorie, in der Praxis habe ich mich bereits in der ersten Rechts-Links-Kombination im Slalom disqualifiziert. Irgendwie ist es mir gelungen auf der recht engen Linie durch die Gasse einer Pylone durch einen Windhauch den Stand zu nehmen. Mit anderen Worten, die Pylone fiel und der Schwabe war raus aus der Wertung. Aber wie es so schön heißt, knapp vorbei ist auch daneben. Einfach nichts draus machen, die Erfahrung zählt, und die Sicherheit, dass ich immer schneller werde. Auf Eis.

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Eine nette Überraschung war auch der Besuch von Edoardo Mortara, seines Zeichens DTM-Fahrer seit 2011 und im kommenden Jahr für Abt Sportsline unterwegs. Er hatte sichtlich seinen Spaß, dabei ging es ihm in den wenigsten Fällen darum die perfekte Linie zu finden, sondern das zu tun, was er für gewöhnlich in seinem Arbeitsgerät nie tut: Driften. Das Heck tanzen lassen, oder auch mal eben mitten in der Übung einen 360 auf’s Eis zu legen.

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Noch mehr bei Mario.

9 Gedanken zu „Audi Driving Experience: Der Schnellste muss nicht der Erste sein“

  1. Sehr coole Aktion. Ich würde mich sehr freuen, selbst an einem solchen Event teilnehmen zu dürfen. Besonders im Winter fühle ich mich noch nicht so richtig vorbereitet. Viele liebe Grüße,
    Ania

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