Der Opel-Plan: Zurück in die Gewinnzone bis 2020

Opel wurde von General Motors mehr oder weniger „verstoßen“, von der PSA Gruppe gerettet und hat nun den Zukunftsplan „Pace“ vorgestellt. Der soll aufzeigen wie Opel zu schwarzen Zahlen zurückkehren will. Über Jahre hat Opel nur Verluste gemacht und im Jahr 2020 soll sich das endlich geändert haben, mit marginalen aber erkennbaren Gewinnen.

Effektiveres Lohnkosten-Umsatz-Verhältnis

Im Fokus für Opel liegt dabei vor allem Optimierung. Es soll keine „betriebsbedingten“ Kündigungen geben, aber alle anderen Fälle sind nicht ausgeschlossen. Der gesamte Prozess Produktion soll effektiver werden, somit bereits ab 800.000 Fahrzeugen eine Gewinnschwelle erreicht wird. PSA-Chef Tavares prallt immer gerne mit den extrem effizienten Werken der PSA-Gruppe, so sollen nun auch die Opel-Werke optimiert werden. Dabei soll das „Lohnkosten-Umsatz-Verhältnis“ ein Benchmark-Niveau erreichen. Mit unter bedeutet dies geringere Lohnkosten, welche sich nur durch Kürzungen, höhere Arbeitszeiten oder Frührenten-Regelungen erreichen lassen. Da die Werke bereits aktuell nicht ausgereizt sind, machen steigende Arbeitszeiten nicht wirklich Sinn.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim, was bisher wahrhaftig auf der Kippe stand, da PSA selbst ein treibendes Entwicklungszentrum besitzt, soll zum „globalen Kompetenzzentrum der PSA Gruppe“ werden. Ferner will man sich auch mehr auf den Absatz von leichten Nutzfahrzeugen fokussieren und das weltweit.

Zurück in der Gewinnzone bis 2020

Das ausgemachte Ziel ist ein positiver Cashflow von zwei Prozent bis 2020 und bis zum Jahr 2026 sogar sechs Prozent. Durch den vollen Zugriff auf PSA-Produkte werden alle (neuen) Opel-Modelle bis 2024 elektrifiziert sein. Das umfasst nicht unbedingt reine Elektrofahrzeuge, sondern kann sich auch auf Plug-in Hybride oder Mild-Hybrid-Fahrzeuge beziehen. Starten wird dieser Teil des Pace-Plan mit dem Grandland X PHEV, sowie dem nächsten Opel Corsa – vollständig auf PSA-Plattform – welcher auch als rein elektrische Variante folgen soll. Genaue Pläne hierfür hat PSA schon vor längerem bekanntgegeben.

Neben gemeinsamen Neuentwicklungen mit PSA wird vor allem die Produktion effizienter. So soll der Aufwand pro Fahrzeug bis 2020 um 700 Euro gesenkt werden. Auf anderer Seite wird das Marketing in den Ausgaben beschränkt und um zehn Prozent reduziert. Die umständige Verwaltung soll zudem entschlackt werden von bisher 5,6 Prozent des Umsatz auf 4,7 Prozent. Neben der Optimierung der Lohnkosten – hier wird man definitiv nicht konkret – sollen die Ausgaben für Investition, Entwicklung und Forschung auf sieben bis acht Prozent festgelegt werden. Wenig Spielraum, um eigene neue Fahrzeuge zu entwickeln. Damit sollte sich lediglich ein PSA-Modell in einen Opel wandeln lassen.

Von neun auf zwei Plattformen in kürzester Zeit

Bisher sollen alle Werke bestehen bleiben und optimiert werden. Sowohl Opel als auch Vauxhall-Werke sollen auf den CMP und EMP2 Plattformen von PSA produzieren. 2019 startet in Eisenach ein SUV auf der EMP2-Plattform. Rüsselsheim wird ebenfalls auf der EMP2-Plattform ein Fahrzeug fertigen, des D-Segment um genau zu sein. Gemeint sein könnte damit das an sich gestrichene D-SUV mit Opel-Label. Durch das neue D-SUV wird der aktuelle Zafira gestrichen. Auch neue Antriebe werden künftig in den Werken gefertigt, sodass man sich alsbald von den GM-Antrieben lösen kann.

Entwickelt wird weiterhin in Rüsselsheim, wobei neue Assistenzsysteme, die Brennstoffzelle und Technologien zum autonomen Fahren im Vordergrund stehen. Wie bereits zu erwarten wird in Zukunft nur noch auf CMP und EMP2 Plattform gebaut, welche eine extreme Reduzierung von den aktuell neun Plattformen bedeutet. Bis spätestens 2024 soll dieser Wechsel der Plattform komplett abgeschlossen sein. Den Anfang macht der neue Combo 2018 und der neue Corsa ab 2019.

Fotos: Opel