Renault ZOE: Wie schlägt sich der Elektro-Topseller im Alltag?

Renault ZOE

Was ist dran am Mythos „meist verkauftes Elektrofahrzeug“? Wir fahren die Renault ZOE mit der großen 41 kWh Batterie. Wobei der Blick auf die genaue Kalkulation der Preisliste schon schlucken lässt, denn so günstig ist die ZOE gar nicht, es sei denn man verzichtet auf jedweden Komfort. Endpreis des Stromers im Kleinwagen-Format knapp unter 40.000 Euro (ohne Umweltbonus). Eine leise und weite Testfahrt.

Auftanken ist kein Beinbruch

Immer wieder aufladen. Für E-Skeptiker der „Horror“ schlechthin. Es würde ja erheblich länger dauern als auftanken. Korrekt. Aber man sitzt ja auch nicht 24/7 im Fahrzeug, von daher darf sich das Auto „in der Pause“ die Zeit auch gerne mit aufladen vertreiben. Die ZOE hat bei uns oft Pausen gemacht. Typischerweise abends oder manchmal auch nachts. Dann eben, wenn man sie nicht gebraucht hat. Wie jedes andere Fahrzeug auch. An den 22 kW-Ladern saugt sich die ZOE unter idealen Bedingungen auch flott voll. Der Chameleon Charger hat eben auch seine Vorteile. Wenn er einwandfrei ohne Schwankungen funktioniert. Und bis auf einen doch langwierigen Ladevorgang, gab sich die ZOE keine Blöße bei ihren Ladevorgängen über den E-Motor.

Die Renault ZOE ist lieber in der Stadt unterwegs

Der E-Motor ist bei einem E-Auto eigentlich immer das Glanzstück. Viel Power direkt vom ersten Antippen des Pedals an. Die ZOE ist da nicht anders. Ampelstarts machen Laune und lassen für gewöhnlich auf den 50er Sprint keinem Verbrenner eine Chance. Doch oberhalb von knapp 80 km/h geht der Französin dann etwas die Puste aus. Oder anders ausgedrückt: einen LKW mal eben überholen im dichten Verkehr auf der Autobahn will mit einer ZOE doch minimal geplant werden.

Renault ZOE Heckaufnahme

Gedeckelt bei 135 km/h kann sie gut mitschwimmen, auf der linken Spur wird man aber fast immer mit Lichthupe gegrüßt. Heimisch fühlt sich die ZOE eher in der Stadt. Wobei ihre Landstraßen-Qualitäten nicht von schlechten Eltern sind. Die tief verbaute Batterie zwischen den Achsen und das straffe Fahrwerk – verhältnismäßig besser als bei einem Golf GTI – lassen den etwas schwächeren Motor glatt vergessen. Gute Laune auf der Landstraße. Nur die Lenkung könnte hierfür direkter sein. Das würde dann aber wieder im Konflikt mit dem Komfort in der Stadt stehen.

Durch die vier Meter in der Länge und den übersichtlichen Wendekreis ergeben sich diverse Vorteile in den Metropolen. Nur beim Einkaufen muss man ein paar Abstriche machen. Vor allem, wenn man sich für die Bose Edition entscheidet. Dann ist eine festverbaute Box im Kofferraum dauerhafter Begleiter neben dem Stromkabel-Paket.

Renault ZOE Plakette

Für den Preis von 39.290 Euro (ohne Umweltbonus oder Elektroprämie) bietet die Renault ZOE 40 viel, extrem viel E-Auto. Aber bei genauem Hinsehen doch weniger Auto nicht nur im Punkt Größe, sondern eher im Punkt, was bekomme ich außer dem Elektroantrieb für mein Geld.

Video-Fahrbericht Renault ZOE Z.E. 40

Text: Fabian Meßner
Fotos: Renault

6 Gedanken zu „Renault ZOE: Wie schlägt sich der Elektro-Topseller im Alltag?“

    1. Hehe. Denke der LEAF2 ist die bessere Wahl ;) Der hat schon einiges drauf so wie es aussieht.

  1. Hallo, berichtet mal bitte, das der Zoe ständig (!) Daten an Renault funkt. Der Fahrer wird komplett ausspioniert. Aber im Smartphonezeitalter ist einem Datenschutz und Privatsphäre ja nicht mehr wichtig.

    1. Ich für meinen Teil werde nur “offline Autos“ kaufen, solange es noch möglich ist, ebenso ein passives Reifendruckkontrollsystem, was völlig ausreicht, aber man kann dem Kunden ja dann nicht soviel Geld aus der Tasche ziehen…es sollte bei Autotests meiner Meinung immer einen Bewertungspunkt: Datenschutz und versteckte Folgekosten geben, die sind nicht unerheblich.

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