Panamera Turbo S E-Hybrid Heckflügel

Green and Mean: Panamera Turbo S E-Hybrid Test

Panamera Turbo S E-Hybrid Heckflügel

Der schnellste Panamera aller Zeiten und das noch mit gutem Gewissen. Der Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid hat nicht nur einen extrem langen Namen – noch länger mit dem Executive Radstand-Verlängerungskit – sondern auch eine absolut potente, aber auch grüne Maschine unter der langen Haube. Zusammen mit dem Know-How aus dem 918 Spyder steht hier vielleicht nicht ganz die Familien-Version davon, aber er kommt dem schon ziemlich nah. Fahrbericht.

Panamera Turbo S E-Hybrid vs 918 Spyder

V8-Biturbo plus Elektro-Modul

Auf technischer Seite ist der Panamera Turbo S E-Hybrid nichts gänzlich Neues. Eigentlich sind es nur Bausteine, die wir schon kennen. Etwa aus dem zahmeren Panamera 4 E-Hybrid. Denn das Hybrid-Modul mit 100 kW (136 PS) Leistung steckt im 8-Gang-PDK. Vorne dran der 4,0-Liter V8 Biturbo mit 550 PS und 770 Nm Drehmoment. Kombiniert man beide besitzt die Luxus-Sportlimousine eine Leistung von exakt 500 Kilowatt oder auch 680 Pferden. Noch entscheidender ist das ab knapp 1.000 Touren extrem früh anstehende Systemdrehmoment von 850 Nm. Klar das hier der Allradantrieb notwendig ist, um die Kraft zu zähmen.

Was aber nicht heißen soll, dass der Panamera nicht tanzen kann. Kommt man über die leichte Anhöhe, bremst an und lenkt ein, tänzelt der schicke Hintern kurz aus der Reihe. Alle Systeme schreien kurz auf, wie parallel die Reifen und schon geht es wieder auf der Ideallinie vorwärts. So schnell das es manchmal unheimlich ist, wenn man doch weiß, dass dieser Panamera ein Leergewicht von 2,3 Tonnen besitzt. Dabei brennt der V8-Stromer Fahrwerte wie ein Supersportwagen in den Asphalt. Nur 3,4 Sekunden vergehen auf die 100 km/h, die doppelte Geschwindigkeit hat er in 11,7 Sekunden erreicht. Oberhalb des Landstraßen-Tempo schlägt das Gewicht dann eben wieder gnadenlos zu.

Panamera Turbo S E-Hybrid auf der Rennstrecke

Doch was hier abgeht, das sollte kein Panamera können dürfen. Einem 911 Turbo im Nacken hängen als wäre das bloß ein mittelmäßiger Sportwagen mit extrem gutem Fahrer. Dank E-Power aus den Kurven rausdrücken als wiege die Limousine nur 1,7 statt 2,3 Tonnen. Selbst auf der Bremse bleibt der Turbo S E-Hybrid stabil wie ein Kinderwagen in der Einkaufspassage. Netter Nebeneffekt hierbei ist die permanent wieder aufgeladene Batterie, wo andernfalls die kinetische Energie verpufft, wird sie hier für die nächste Kurve eingespeist. Und wie er sich dann wieder rausdrückt. Die Arbeit, welche Antrieb und Reifen hier leisten müssen, um diese geballte Power in Vortrieb umzusetzen ist immens.

Panamera Turbo S E-Hybrid Bremsanlage

Ein Rennwagen für vier

Und am Ende steigt man zittrig mit nassen Händen aus. Nicht weil man Angst um sein Leben hatte oder der Panamera Turbo S E-Hybrid einen übermannt hätte. Sondern weil es ein unglaublicher Adrenalinschub ist, der einen noch immer durchfährt. Denn es bleibt die Gewissheit nie etwas schweres einfacher schnell fahren zu können als diesen Dampfhammer mit dem grünen Daumen.

Video-Fahrbericht Panamera Turbo S E-Hybrid


Panamera Turbo S E-Hybrid Cockpit

Text: Fabian Meßner
Fotos: Porsche