Im Alltagstest: Kia cee’d SW 1.0 T-GDI

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Es muss doch nicht immer SUV sein, wie wäre es mit einem Downsizing-Motor in einem Kompakt-Kombi aus Korea. Der Kia cee’d sw vereint genau das mit einem neuen 1.0 T-GDI genannten Dreizylinder-Turbomotor. Wahlweise mit 100 oder 120 Pferden unter der Haube. Ob jener mit den etablierten Modellen mithalten kann, klärt sich im Fahrbericht.

Optisch flott dank optionaler GT Line

Visuell wertet die optionale GT Line den doch etwas zurückhaltenden Kia cee’d sw direkt auf. Die Front hat etwas dezent sportliches, was sich in den Eiswürfel-Leuchten widerspiegelt. Man kann nicht genau beschreiben warum, aber es macht einfach mehr her, als der typische Kia cee’d. Die Seitenlinie hat etwas ansteigendes, ganz so als hätte man das Air Ride zu einer V-Form eingestellt. Vorne tief und hinten hoch. Und das gelingt im Kia einzig durch die ansteigende Schulterlinie. Am Heck gibt es dann, ebenfalls der GT Line Ausführung zu verdanken, einen Mini-Diffusor mit zwei Auspuffrohren. Da würde niemand auch nur erahnen, dass dort nur Dreizylinder drin stecken.

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Der 120 PS T-GDI Motor im Fokus

Das Kia Eigengewächs bringt aus 998 Kubikzentimeter mit Turboaufladung 88 kW bzw. 120 PS bei 6.000 Touren. Relativ ordentlich für so wenig Hubraum, ebenso wie das ausreichende Drehmoment von 171 Nm zwischen 1.500 und 4.000 U/min. Auf dem Papier steht der Koreaner den Deutschen, Franzosen oder sonstigen in nichts nach. Die Kraftentfaltung ist sogar fast linear, dadurch etwas emotionslos, aber gut einsetzbar. Vor allem, und das sei positiv bemerkt, ist er ab 3.000 Touren sehr ruhig. Weder starke Vibrationen, noch Unruhen oder laute Geräusche gibt der Dreizylinder von sich.

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Im unteren Drehzahlbereich lässt er deutlich verlauten, das es drei Zylinder sind, welche unter Feuer stehen. Die Fahrleistungen als solches gehen in Ordnung, obwohl er sich etwas schwer tut, nachdem das Drehmoment wieder in den Keller fällt. Das können die Kollegen schon besser, aber Kia hat noch ausreichend Zeit für Verbesserungen am Motor. Dazu sei erwähnt, dass der Motor auch kein Freund von Vollgas-Fahrten ist, nicht weil er es nicht könnte, sondern weil er sich als kleiner Schluckspecht entpuppt. Den Normverbrauch von 5,2 l/100km verdoppelt er fast mal eben auf einer schnellen Autobahn-Tour.

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Alltagscheck des Kia cee’d SW

Reisen können im kompakten Kombi zudem bis zu fünf Passagiere mit Gepäck von bis zu 528 Litern. Der Kia cee’d sw bietet darüber hinaus noch Verstau- und Befestigungslösungen in Hülle und Fülle. Die Bedienung der Schienen und Ösen ist sehr simpel und die potentielle Verletzungsgefahr ist niedrig. Allerdings scheint mir die Befestigungsschiene nicht ganz zu Ende gedacht. Diese lässt sich quer im Kofferraum arretieren, doch der Spanngurt ist nur ein paar Zentimeter lang. Was soll er festhalten? Das Gepäcknetz ist nicht wie üblich in einer Rolle zusammengefasst, sondern wird im unteren Teil des Kofferraums eingehakt und dann im Dachhimmel befestigt.

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Man würde nun bei den Verstaumöglichkeiten im Boden erwarten, dass beides, also Schiene und Gepäcknetz, hier zu parken sind, falls nicht benötigt. Leider ist dem nicht so. Im Kofferraumboden können viele kleine alltägliche Dinge verstaut werden, diese müssen allerdings flach sein. Auch hier ist noch etwas Platz für Verbesserungen, immerhin weiß Kia, wie es geht. Das haben sie mit dem Sportage in vierter Generation bewiesen.

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Fazit zum Kia cee’d SW

Der Kia cee’d, sowie auch der cee’d sw sind neben dem Sportage die Topseller der Marke in Deutschland. Man möchte sagen mit Recht, denn die Modellen machen vieles richtig, bieten einen extrem faires Preis im Verhältnis zu Qualität und Nutzen. Vor allem im Design konnte Kia einen Sprung nach vorne machen. Insgesamt tut es der kleine Motor im cee’d sw – wer natürlich oft den Kofferraum volllädt sollte besser zu einem der Dieselmotoren greifen. Abgesehen von kleinen Feinheiten gibt es derzeit kaum etwas am Kia cee’d sw auszusetzen. Eine preiswerte Alternative also zu Golf, Focus und Co.

Video-Fahrbericht Kia cee’d SW 1.0 T-GDI

Text/Fotos: Fabian Meßner

2 Gedanken zu „Im Alltagstest: Kia cee’d SW 1.0 T-GDI“

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