Kraftvolles Engagement: VW Amarok V6 TDI Test

VW Amarok V6 TDI matt grau

Die Bandbreite der Pickups scheint unaufhörlich zu wachsen, selbst Mercedes-Benz bringt mit Nissan-Technik einen Pickup auf den Markt. Da wird es mehr als dringlich, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge mit dem VW Amarok V6 TDI aufrüstet. Weg vom kleinen, ausgelasteten Vierzylinder, hin zum voluminöseren 3,0-Liter V6 TDI, der einst im Audi A6 arbeitete. Mit bis zu 224 PS und 550 Nm Drehmoment wird der Amarok noch nicht zum Dodge RAM-Killer, aber zum kräftigen Nutzlaster mit EU6-konformer Umweltbilanz.

VW Amarok V6 TDI emblem

Visuelle Retusche mit großem Hardware-Upgrade

Die optische Veränderung im Hinblick auf den Vorgänger hält sich in Grenzen. Ein V6-Emblem im Kühlergrill, eine optionale Sportsbar oberhalb der Ladefläche und neue Farben. Ok, die Farben punkten! Matt grau und matt blau. Hammer! Perfekt für diesen Nutzlaster, der sich in matt grau völlig ungeniert im Dreck wühlt. Im Innenraum hingegen ein anderes Bild, zumindest für die Passagiere in der ersten Reihe. Die Materialen hochwertiger, die Anmutung besser, die Technik auf dem neusten Stand. Neben bis zu vier 12-Volt-Anschlüssen, findet sich nun im VW Amarok V6 auch der obligatorische USB-Anschluss für die Smartphone-Verbindung zum Media-System. Der rahmenlose Spiegel ist ein Detail, welches aus Sicht der VW PKWs nicht mehr auffällt, dem Pickup hingegen mehr Glanz und Gloria verleiht, dass dabei relativ passiv.

VW Amarok V6 TDI 4Motion

Im Launchmodell Aventura hat VW alles aufgefahren, was aktuell auch im Pickup vertretbar ist. Eigentlich fehlt nur das digitale Cockpit. Mit den 14-fach verstellbaren Ergo Comfort Sitzen, sind Fahrer und Beifahrer komfortabel gebettet, selbst wenn der neue Pickup seine volle Kraft bis fast 200 km/h ausfährt. Beim Thema Kraft auch direkt zu den wichtigsten Punkten des VW Amarok V6. Bis zu eine Tonne Nutzlast lässt sich damit auf der 2,52 Quadratmeter großen Ladefläche bewegen. Eine Euro-Palette passt natürlich noch immer drauf und wem das nicht reicht, der kann zusätzlich bis zu 3,5 Tonnen anhängen. Angeblich soll er es mit einer Tonne Nutzlast noch immer durch das Gelände schaffen.

VW Amarok V6 TDI: durch und durch ein Arbeitstier

Auf dem Papier schafft der VW Amarok V6 TDI folgendes: Bis zu 100% Steigung, das entspricht einem 45 Grad Steigungswinkel, Böschungswinkel bis 29 Grad vorne und 24 Grad hinten und das Wasser darf bis zu einem halben Meter hoch stehen.

VW Amarok V6 TDI matt grau Heckansicht

Dies untermalt er mit Leichtigkeit im präparierten Gelände. Eine Steigung von 70% auf steinigem Untergrund, kein Thema. Bergabfahrten auf losem Grund bei sintflutartigem Regen? Kein Thema. Verschränkungen, bei denen zwei Räder problemlos in der Luft gewechselt werden könnten. Ebenso kein Thema. Abgesehen von letzterem benötigt er nicht einmal die Mittendifferential-Sperre. Die elektronischen Helfer erledigen alles. Das eingebaute elektronische Sperrdifferential (Bremseingriff via ESP-Steuergerät) könnte schneller reagieren, hindert die Räder immerhin am unnötigen durchdrehen. Schade eigentlich, dass uns VW hier nicht bis ans Limit des Wagens gehen lässt, das hätte sicherlich noch mehr beeindruckt also die Verschränkungen.

VW Amarok V6 TDI matt grau Frontal

Der neue 3,0-Liter V6 TDI, welcher auf „Robustheit“ getrimmt wurde, klagt nicht eine Sekunde im Gelände oder auch auf der Straße. Kräftig zieht er unten herum an, bereits ab 1.500 Touren wuchtet er das volle Drehmoment von 550 Nm auf den Antrieb. Die höchste Leistungsstufe stellt 224 PS bereit, während die kleineren Varianten mit 120 kW / 163 PS, sowie 150 kW / 204 PS aufwarten. Die größte im Geschäft kommt serienmäßig mit 4Motion Allradantrieb und einer 8-Gang-Automatik, darunter gibt es das Basismodell mit Hinterradantrieb, 6-Gang-Schaltung, sowie mit zuschaltbarer Vorderachse.

VW Amarok V6 TDI matt grau seitlich

Der V6-Dieselmotor die einzige richtige Wahl

War es eine gute Entscheidung auf die Kunden und Fans zu hören? Es war die einzig richtige, im Trend des konsequenten Downsizing auf mehr Hubraum und dadurch mehr Laufruhe, sowie kraftvolle Leistungsentfaltung zu setzen. Jene die bisher den Amarok mochten, werden ihn nun lieben, gesetzt dem Fall der Geldbeutel spielt mit. In Sachen Nutzwert sticht er jedes große SUV problemlos aus. Im Fall seiner direkten Konkurrenten kann er vor allem mit der besseren Verarbeitung und dem nun größeren Motor punkten. Die amerikanischen Pickups sind ungefährdet, doch im europäischen Segment, sollte der VW Amarok V6 TDI ganz klar die Spitze im Segment anpeilen.

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Video-Fahrbericht VW Amarok V6 TDI

Text/Fotos: Fabian Meßner; Innenraumbild – Volkswagen