Fast makellos: neuer Opel Astra Sports Tourer im Test

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Der Opel Astra Sports Tourer folgt auf den grandios beeindruckenden Fünftürer der insgesamt elften Generation von Kompaktfahrzeugen aus Rüsselsheim. Der Opel Astra K lies die hohen Erwartungen nicht unerfüllt, auch wenngleich das Marketing die positiven Attribute des neuen Opel Astra etwas übertrieben auslegt. Der kompakte Kombi, namentlich als Astra Sports Tourer betitelt, führt neben mehr Platz auch den neuen 1,6-Liter Biturbo CDTi Dieselmotor mit 160 PS ein. Nun folgt der Fahrbericht des neuen Kombi aus Rüsselsheim.

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Wie auch der Fünftürer hat der 4,70 Meter lange Opel Astra Sports Tourer bis zu 200 Kilogramm gegenüber seinem Vorgänger abgenommen. Damit bringt der Astra K in Kombi-Form im Basismodell nur 1.263 Kilogramm auf die Waage. Je nach Motorisierung (bis zu 200 PS Turbobenziner) wächst diese Zahl nach oben. Mindestens 18.260 Euro und damit etwa einen tausender mehr als für den Fünftürer, verlangen die Opelaner für den neuen Kombi. Die Motoren sind dabei genau dieselben, wie auch bereits vorgestellt. Von einem bis 1,6-Liter Hubraum ist alles dabei und in diesem Fall auch der neue 1,6-Liter CDTi mit zweistufiger Aufladung, was in 160 PS (118 kW) bei 4.000 U/min und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm ab 1.500 bis 2.250 Touren resultiert.

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Fahreindruck des neuen 1.6 Biturbo CDTi im Astra Sports Tourer

Emotional betrachtet ist der stärkste Dieselmotor im Astra K etwas fad. Die versprochenen 350 Nm setzen gefühlt erst um 2.000 Touren voll ein, darunter kommt der Motor nicht wirklich gut im hohen Gang aus dem Drehzahlkeller. Dafür sprintet er immerhin in kürzerer Zeit, als versprochen, auf die 100 km/h-Marke zu. Der Verbrauch des neuen Aggregat wird mit 4,2 l/100km (NEFZ) angegeben und der Testverbrauch lag nur knapp darüber. Mit guten fünf Litern lässt sich fair kalkulieren und rechnen. Weil es der größte Diesel ist – und aller Voraussicht auch bleiben wird – spendiert Opel dem Astra K Sports Tourer mit Biturbo-Diesel auch die Watt-Link-Hinterachse frei Haus.

Heck unten Astra Sports Tourer 2016

Optional lässt sich diese auch bald als „Komfort-Paket“ für die Modelle mit 1.4 Turbo-Motor ordern. Im Diesel birgt diese Konstruktion den Gewinn von Komfort deutlich, dezente Sportlichkeit lässt sich auch erwecken, doch dafür ist der Motor dann auch wieder nicht gemacht. Diese Option braucht nur, wer es wirklich darauf anlegt, denn das Fahrwerk des neuen Astra K bietet von Haus aus ausreichend Reserven und Behaglichkeit. Mit dem kleinsten Dreizylinder etwa ist auch weniger Gewicht zu bewegen, da braucht es dieses Feature gleich gar nicht.

Matrix LED Astra Sports Tourer 2016

Bis auf zwei negative Faktoren gibt es am Fahreindruck des Astra K als Sports Tourer nichts zu meckern. Doch das manchmal hakelnde Sechsgang-Schaltgetriebe ging dann doch kurzzeitig auf die Nerven. Der Weg von vier in fünf muss exakt eingearbeitet werden, ansonsten hakt sich das Gestänge gerne wieder im dritten Gang ein. Beim aktiven Spurhalteassistent müsste Opel noch nachbessern. Nicht weil er meist zu lasch oder zu aggressiv reagiert und sich dann zwischen den Linien aufschaukelt, um die Spur wieder zu finden. Nein eher, weil er sich als (aktives) Helferlein ohne Warnton verabschiedet und nach etwa 30 bis 40 Sekunden den Dienst quittiert. Wer sich darauf verlässt, landet in der Leitplanke.

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Wahre Größe zeigt sich im Innenraum

Die wahren Glanzwerte des neuen Opel Astra Sports Tourer finden sich ohnehin im Innenraum. Das Cockpit kommt optional mit Smartphone-verständlichem IntelliLink Touchscreen und Sitzheizung auf der Rückbank. Jene lässt sich auch fast, bis auf ein paar Grad, flach legen, um bis zu 1.630 Liter Volumen mit Gepäck vollzustopfen. Der Fahrer kann sich optional einen 18-fach-verstellbaren Sitz einbauen lassen, der wahrlich ein Komfort-Feature ist. Der Beifahrer hingegen muss in die Röhre schauen und bekommt leider keinen AGR-Sitz. Immerhin gibt es für beide neben obligatorischer Sitzheizung auch Sitzventilation, die allerdings nur die Pobacken mit Frischluft trocknet. Die Sitzlüftung reicht leider nicht bis in den Rücken hinein. Ferner lassen sich beide Optionen nicht gleichzeitig bedienen, entweder heiß oder kalt.

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Das Design ist eher auffällig zurückhaltend, als aggressiv extravagant. Die Front ist eine exakte Kopie des Fünftürer, wohingegen die Seitenlinie etwas den Coupé-haften Schwung mitaufnimmt. Eine elegante Lösung durch die Chromleiste den kompakten Kombi schlanker wirken zu lassen. Das Heck wirkt klassisch und bekommt lediglich durch die Form und Licht-Signatur der Rückleuchten einen frischen Touch.

Chrom Astra Sports Tourer 2016

Fazit zum neuen Astra Sports Tourer

Zusammengefasst ist der neue Astra Sports Tourer eine gute Allzweck-Waffe für Familien und Flottenfahrer. Nur kleine Makeln lassen ihn noch eine weitere Runde mit dem Golf Variant um die Krone kämpfen. Würde Opel die letzten elektronischen Fehlerchen noch ausbessern, gäbe es in Wolfsburg ein Problem mehr, um das man sich schnellstens kümmern müsste. Ab dem 9. April steht der neue Opel Astra Sports Tourer beim Händler und für den neuen 1.6 Biturbo CDTi sind dann im Kombi mindestens 24.950 Euro fällig. Passende Extras, wie etwa IntelliLux Matrix-LED Licht, sind kaum teurer ausgewiesen als der generelle Aufpreis vom Fünftürer zum Kombi.

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Video-Fahrbericht

Text/Fotos: Fabian Meßner

2 Gedanken zu „Fast makellos: neuer Opel Astra Sports Tourer im Test“

  1. Würde Opel etwas die Software manipulieren wie man es in Wolfsburg macht wäre der Golf ein Konkurrent .Aber so sollte man den Golf erst gar nicht mehr in Erwägung ziehen .Schlechtes Image, langweilige und biedere Optik

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