Motorrad-Navi Garmin zumo 590LM getestet

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Wer mit dem Bike auf Tour geht, der braucht die passende Unterstützung hierfür. Garmin bietet da für Motorradfahrer unter anderem das Garmin zumo 590LM an, dass mit den Karten auch direkt ganz Europa abdeckt. Ein kurzer Testbericht zum Motorrad-Navi für 649 Euro.

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Mit 375 Gramm verschlechtert sich das Leistungsgewicht der Maschine durch das Garmin zumo 590LM nur geringfügig. Doch das ist nur das Gerät an sich, hinzu kommen noch der Akku, sowie die nötigen Teile zur Befestigung. Insgesamt ist es dennoch nicht genug, um dem Lenker ein Ungleichgewicht zu verpassen. Die 5 Zoll Diagonale des gut ablesbaren und mit Handschuhen bedienbaren Displays, können sowohl hochkant als auch quer genutzt werden. Je nach Platz im Motorrad-Cockpit oder persönlicher Vorliebe. Die Bedienung ist übersichtlich und einfach gehalten. Die großen Icons sind auch mit dem Handschuh gut zu treffen und selbsterklärend.

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Wer die Staus nicht durchschlängeln, sondern umfahren möchte, der muss sein Smartphone mit dem zumo verbinden, um die aktuellen Infos abrufen zu können. Alleine kann das zumo leider nicht zuverlässig auf aktuelle Stau-Daten zurückgreifen. Darüber hinaus gibt es über SmartLink (Verbindung mit dem Smartphone) auch noch die Infos über das aktuelle Wetter und zusätzliche POIs auf dem 5 Zoll großen Outdoor-Navi.

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Navigiert wird neuerdings nicht mehr nur anhand von Straßennamen, sondern wie es im Marketing als „Garmin RealDirections“ genannt wird, anhand von Objektiven, wie etwa Ampeln oder Tankstellen. Wer mit seiner Maschine abseits von solchen Objekten unterwegs ist, der kann auf den integrierten Digital-Kompass zurückgreifen und sich anhand von GPS-Daten orientieren.

Montage

Das Garmin zumo kann, wie von anderen Geräten gewohnt, auch im Auto angewendet werden. Dafür steckt man das Gerät einfach auf die Halterung, die dann noch an den Saugnapf angeschlossen wird und fertig. Die Montage am Bike ist hingegen etwas aufwändiger. Hilfreich ist es, wie vom Ikea-Möbelstück bekannt, die vielen Tütchen großflächig vor sich auszubreiten. Das hilft enorm. Ein Teil kann auch schon ohne Motorrad vorbereitet werden. So muss die Halterung des zumo mit einem einer Anhängerkupplung ähnlichem Bauteil über vier Schrauben verbunden werden.

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Für alles andere muss man dann an das Bike herantreten. Es beginnt damit, je nach Rohrdurchmesser die passende Halterung am Rahmen anzubringen. Es empfiehlt sich eine kleine Gummi-Unterlage, damit später keine bleibenden Schäden am Lenker zu erkennen sind. Im Fall der Ducati reicht es aus die kleinere (einfachere) Montage durchzuführen.

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Sitzt die Grundhalterung am Lenker und sofern die Halterung des zumo bereits vorbereitet ist, heißt es nun nur noch beide Teile zusammenzufügen. Das gelingt dann relativ einfach mit einer Brücke, die beide Kugeln einspannt. Jetzt kann auch noch der optimale Winkel ausgewählt werden, damit mit der Betrachtung auch alles funktioniert. Allerdings folgt nun der deutlich kniffligere Teil, den ich am Testmotorrad nicht durchführen konnte. Die Verkabelung, denn die Halterung des zumo führt einen dicken Kabelstrang mit sich. Dieser stützt die Stromversorgung, führt aber auch den Audio-Ausgang, sowie den Mic-Eingang (für die Sprachsteuerung) mit sich. Darüber hinaus gibt es auch noch einen USB-Anschluss. Mitgeliefert ist zum Schutz der Kontakte auch noch eine Schutzkappe, wenn das zumo entfernt wird.

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Wer will kann das zumo so natürlich auch am Lenker eines Mountainbike befestigen, das sollte ebenfalls funktionieren. Wenn der Oberschenkel mit den zusätzlichen Gramm Belastung auskommt muss man so wenigstens keine Karte mehr mitführen, wenn man wieder aus den Wäldern herausfinden möchte. Wer die Kabel der Halterung z.B. nicht direkt mit der Motorradbatterie verbinden will, der kann auch einfach den Akku austauschen. Der Lithium-Ionen Akku soll bis zu vier Stunden halten, wenn er doch vorher aufgibt kann er auch einfach gewechselt werden.

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Extras

Über die ANT+ Schnittstelle kann etwa auch die Action-Kamera Virb gesteuert werden. Die Bedienung dafür ist so simpel, wie sie nur sein kann. Eine Aufnahme starten/ beenden oder ein Bild knipsen. Egal, wo am Motorrad die Kamera festgemacht ist, diese Funktion arbeitet bei jeder Geschwindigkeit.

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Das Gehäuse ist nach dem IPX7-Standard vor Spritzwasser geschützt. Wer allzu langen Regenfahrten ausgesetzt ist, sollte das Garmin zumo dann doch lieber wasserdicht verpacken. Wer möchte kann sich auch noch die passenden Ventilkappen für die Räder dazu bestellen, dann überwacht das zumo 590LM auch permanent den Reifendruck. Viel wichtiger für ausgedehnte Biker-Touren ist die jedoch die Funktion der „kurvenreichen Straßen“. Diese können bei den Routenoptionen ausgewählt werden und sind für diese Navigations-Kategorie ein absolutes Muss. Wer vorher schon eine Route festlegen möchte, der ist lediglich auf 1.000 Wegpunkte begrenzt. Die müssen dann aber von Hand gesetzt werden, lohnt sich also nur für große Touren.

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Fazit

Mit 649 Euro (UVP) ist ein stolzer Preis für das Garmin zumo 590LM zu hinterlegen. Doch das kennt der allgemeine Biker schon, jedes Zubehör ist teuer. Allerdings ein einfaches Auto-Navi tut es wirklich nicht, denn weder ist es vor Spritzwasser geschützt, noch ist es so umfangreich in der Routenplanung. Wer also öfter ausgiebige Touren plant und fährt, der mit dem Garmin zumo 590LM einen zuverlässigen Unterstützer in den Händen halten.

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Ein Testbericht von mir zur Garmin Virb Elite findet ihr auf trendlupe.de.

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Text/Fotos: Fabian Meßner

4 Gedanken zu „Motorrad-Navi Garmin zumo 590LM getestet“

    1. Hi Ralf,

      soweit ich weiß sollte es nicht „Strom ziehen“, allerdings liegt natürlich immer eine „Grundspannung“ an auch, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist.
      Ob das nun viel ist oder die Batterie gar leer saugt wage ich aber zu bezweifeln :)

  1. IPX7 bedeutet nicht Schutz gegen Spritzwasser, sondern gegen „zeitweiliges Untertauchen“. Die Geräte sind wirklich dicht, nerviges Gefummel mit Plastiktüten kann man sich sparen.

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